Freystadt
Lehrstunde in Bergisch Gladbach

Ersatzgeschwächte Freystädter Badmintonspieler unterliegen beim deutschen Vizemeister klar mit 1:6

27.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:06 Uhr
Den Freystädter Ehrenpunkt holt Johannes Pistorius (rechts) gemeinsam mit Fee Liew im gemischten Doppel. −Foto: Mehlich

Freystadt - Start ersatzgeschwächt sind die Badmintonspieler des TSV Freystadt an diesem Sonntag in der 1. Bundesliga ohne Chance gewesen.

Die Freystädter kehrten mit einer 1:6-Niederlage aus Bergisch Gladbach vom deutschen Vizemeister TV Refrath zurück. Den Ehrenpunkt holte wie schon bei der 1:6-Niederlage im Hinspiel Johannes Pistorius.

War der Nationalspieler damals im ersten Herrendoppel erfolgreich, gewann er dieses Mal mit seiner englischen Partnerin Fee Liew die Begegnung im gemischten Doppel. Auf die Tabelle in der 1. Liga hat die Niederlage keinen großen Einfluss. Der TSV Neuhausen, bayerischer Konkurrent um den Klassenerhalt, unterlag mit 3:4 gegen BC Wipperfeld. Trotz des Punktgewinns liegen die Landeshauptstädter bei noch fünf ausstehenden Begegnungen sechs Punkte hinter den Oberpfälzern.

Spätestens bei der Vorstellung der Teams in der gut besuchten Refrather Halle zeichnete sich ab, dass die Freystädter wohl ohne Punkte die Heimreise antreten müssen. Der Tabellenzweite aus dem bergischen Land trat mit Ausnahme seiner beiden Iren Cloe Magee und Sam Magee in Bestbesetzung an. Freystadt hingegen musste aus unterschiedlichen Gründen auf fünf Stammspieler verzichten, darunter Kristin Kuuba, eine der erfolgreichsten Spielerinnen der Bundesliga, und Leon Seiwald, die Nummer eins im Herreneinzel beim TSV. Der österreichische Nationalspieler musste wegen eines Vorbereitungslehrgangs auf die Europameisterschaft absagen.

Die Partie begann für die Freystädter zunächst vielversprechend. Im ersten Herrendoppel gewannen Johannes Pistorius und Max Flynn den ersten Satz klar mit 11:5 gegen Jan Völker und Nhat Nguyen und man hoffte im Freystädter Team, dass beide ihren Hinspielerfolg wiederholen könnten. Aber es kam anders: Trotz des gewonnenen ersten Satzes verloren Pistorius und Flynn die Kontrolle über das Spiel, machten leichte Fehler und unterlagen mit 1:3 Sätzen. Auch das Damendoppel ging an Refrath , obwohl sich die jungen Freystädterinnen Serena Au Yeong (19 Jahre) und Fee Liew (20) gegen die mehrfache deutsche Meisterin Carla Nyenhuis und Kilasu Ostermeyer, deutsche Nationalspielerin mit thailändischen Wurzeln, gut präsentierten. Am Ende waren sie aber ohne realistische Siegchance und unterlagen mit 11:6, 11:6 und 11:8.

Im zweiten Herrendoppel trafen Florian Waffler und Hannes Gerberich auf die beiden Ex-Nationalspieler Max Schwenger und Raphael Beck. Das Freystädter Doppel, eigentlich eine Notlösung, da Gerberich Einzelspezialist ist und normalerweise kein Doppel spielt, hatte bisher in der Bundesliga mit drei Siegen positiv überrascht. Auch gegen Refrath lief es anfangs optimal, Waffler und Gerberich hatten mehrere Satzbälle, verloren aber unglücklich mit 13:15. In den beiden Folgesätzen waren sie dann chancenlos und verloren glatt in drei Sätzen. Im ersten Herreneinzel hatte es Hannes Gerberich mit dem irischen Nationalspieler Nhat Nguyen zu tun. Der Ire mit einer beeindruckenden Bundesligabilanz von 15 Siegen bei 16 Einsätzen ließ Gerberich keine Chance und siegte in drei Sätzen. Nachdem der TSV ohne Einzeldame und zweiten Herreneinzelspieler angereist war, ging das zweite Herreneinzel kampflos an Refrath.

Im Dameneinzel hatte sich Doppelspezialistin Serena Au Yeong bereit erklärt zu spielen. Sie machte ihre Sache gut, verlangte trotz Niederlage der Jungnationalspielerin Ann-Kathrin Spoeri einiges ab, auch wenn das Ergebnis mit 11:4, 11:7 und 11:3 deutlich ausfiel. Beim Spielstand von 6:0 für Refrath trafen Johannes Pistorius und Fee Liew im abschließenden Mixed auf Olympiateilnehmerin Carla Nyenhuis und Nationalspieler Jan Collin Völker. Laut Refraths Teammanager Heinz Kelzenberg zählen Nyenhuis und Völker zu den besten Doppelspielern in der Bundesliga und sind auch erfolgreiche Punktlieferanten des deutschen Vizemeisters. Pistorius und Liew gingen konzentriert in die Begegnung und gewannen den ersten Satz in der Verlängerung knapp mit 14:12, gaben dann aber die beiden Folgesätze relativ klar mit 4:11 und 6:11 ab. Im vierten Satz konnten sich die Freystädter wieder fangen, gewannen mit 11:9 und waren auch im Entscheidungssatz mit 11:8 erfolgreich. So endete die Bundesliga-begegnung mit 6:1 für Refrath.

Auch wenn das Ergebnis schmerzt, hatte man laut TSV Abteilungsleiter Stephan Pistorius am Wochenende auch Grund zur Freude. Die zweite Mannschaft gewann in der bayerischen Oberliga (4. Liga) gegen die SG Diedorf-Haunstetten mit 5:3 und am Sonntag beim TSV 1846 Nürnberg mit 7:1. Mit diesen beiden Auswärtssiegen konnte sich Freystadt auf den zweiten Tabellenplatz vorarbeiten. Auch die dritte Mannschaft war im Einsatz und verteidigte mit einem 8:0- Sieg gegen TV Velburg II die Tabellenführung in der Bezirksklasse A.