Lebhafte Diskussion

04.06.2009 | Stand 03.12.2020, 4:54 Uhr

Neuburg (DK) Mit 32 Besuchern war das Kaminstüberl im Café Huber beim zweiten Darwin-Abend in Neuburg wieder gut gefüllt. Charles Darwins 200. Geburtstag und seine vor 150 Jahren veröffentlichte Theorie "Von der Entstehung der Arten" waren waren die Kernthemen. Prof. Robert Zwilling (Heidelberg) informierte auf Einladung des "Bundes für Geistesfreiheit" Neuburg-Ingolstadt (bfg) etwa eineinhalb Stunden über den Stand der molekularen Evolutionsforschung und deren Erkenntnisse über die Herkunft des Lebens und damit auch des Menschen.

Moleküle sind die kleinsten chemischen Einheiten. So bilden zum Beispiel zwei Wasserstoff- und ein Sauerstoff-Atom ein kleines Molekül – das Wasser. In den langen Molekülketten, die unseren Körper und den aller Organismen aufbauen, ist die gesamte irdische Lebensgeschichte niedergeschrieben, so Zwilling. Man könne erkennen, dass das Leben auf der Erde einen quasi punktförmigen Anfang habe, der etwa drei Milliarden Jahre zurück liege. "Alles, was heute lebt, sei miteinander verwandt und habe damals seinen gemeinsamen Ursprung", erläuterte der Professor. Dafür sei die Gemeinsamkeit des genetischen Codes – vom Bakterium bis zum Menschen – ein eindrucksvoller Beweis.

Noch mal eineinhalb Stunden dauerte die lebhafte Diskussion. Angesprochen wurde auch die Frage nach dem Verhältnis von Wissenschaft einerseits, Glaube und Religion andererseits. Robert Zwilling stellte fest, dass Mythen und Religionen immer nur den Wissensstand ihrer jeweiligen Entstehungszeit spiegelten. Dies gelte für die Naturreligionen und auch für Religionen mit einem Gottglauben.