Greding
Lebensqualität sichern bis ins hohe Alter

Krankenpflegeverein beschäftigt sich bei seiner Mitgliederversammlung mit der Pflege zu Hause

30.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:31 Uhr

Greding (luf) Wie man in der heutigen schnelllebigen Zeit die Pflege zu Hause ermöglichen kann, dieses Thema hat in der Jahresversammlung des Krankenpflegevereins Greding neben den Vorstandswahlen im Mittelpunkt gestanden. Die Wahlen brachten nur eine Änderung mit sich: Elfriede Wenninger hatte nicht mehr für das Amt des Schriftführers kandidiert, ihr folgte die Gemeindereferentin Martina Haberl nach.

Vorsitzende bleibt Irene Tratz, ihr Stellvertreter ist weiterhin Richard Struller. Herr über die Kasse des Vereins bleibt Egid Harrer.

„Wir sind niemals am Ziel, sondern immer auf dem Weg.“ Dieses Zitat von Vinzenz von Paul, dem Schutzpatron aller karitativen Vereine, stellte Irene Tratz ihren Ausführungen über die Leistungen der Caritas-Sozialstation voran. Die Krankenpflegevereine subventionieren mit ihren Mitgliedsbeiträgen in erster Linie das Angebot der Sozialstation. Denn das Geld, das Kranken- oder Pflegekasse im Bedarfsfall zuschießen, reiche oftmals nicht aus. „Die Pflegeversicherung ist eine Teilkaskoversicherung“, machte Tratz deutlich. Die Sozialstation versorge auch Patienten, bei denen die Kosten nicht immer vollständig gedeckt sind, „Pflege ist hier karitativ“. Schwestern müssten nicht im Minutentakt ihr Zeitbudget einhalten, Pflegehilfsmittel wie ein Rollstuhl oder Krücken würden für Mitglieder kostenfrei verliehen. Oberste Maxime sei, trotz Pflegebedürftigkeit die individuelle Lebensqualität zu erhalten.

Das Angebot „Essen auf Rädern“ trage dazu bei, die Selbstständigkeit im Alter zu erhalten. Als die Sozialstation 2001 erstmals Mahlzeiten an die Haustür bringen wollte, hat sie Tratz zufolge unbekanntes Terrain betreten. „Die Investitionen haben sich gelohnt, das Essen wird sehr gut angenommen.“ Oft gehe es aber nur um kleine Gefälligkeiten, etwa beim Ausfüllen von Formularen zu helfen. All dies gehöre zum Spektrum der Sozialstation, die von den sechs Krankenpflegevereinen in der Großgemeinde Greding getragen werden. Die Diabetiker-Selbsthilfegruppe ist außerdem eine Organisation, die aus dem Krankenpflegeverein hervorgegangen ist.

Wenn die Pflege zu Hause nicht klappt und eventuell der Umzug ins Seniorenheim ansteht, gibt es weitere Fallstricke. Diese griff in einem Vortrag der Beilngrieser Rechtsanwalt Maximilian Häring auf, der zeigte, wie das Vererben noch zu Lebzeiten sinnvoll geregelt werden kann. Wenn ein Senior den Lebensabend im Heim verbringen möchte oder muss, kann der Staat Forderungen erheben, sofern das Ersparte nicht ausreicht.

Irene Tratz ehrte in der Versammlungen zehn Mitglieder des Krankenpflegevereins, die sich seit 25 Jahren mit ihren Beiträgen für alte und kranke Menschen in der Gemeinde Greding einsetzen: Edgar Aloe, Edeltraud Christoph, Johann Danninger, Rudolf Eckstein, Rosa Fumy, Franz Hilpert, Helga Karg, Josef Maihöfner sowie Christel und Karl Meyers.