Eichstätt
Lebensgroßer Hund und Büffelschädel

Seit 1999 erfreuen sich die Schnitzkurse der Eichstätter Volkshochschule großer Beliebtheit

18.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:42 Uhr

Viele „Wiederholungstäter“ gibt es beim Hobbyschnitzkurs, den die Eichstätter Volkshochschule bereits seit 13 Jahren anbietet. Hier die Teilnehmer des aktuellen Kurses mit ihren Werken - Foto: Huber

Eichstätt (EK) Unter den Schnitzern gibt es eine Weisheit, die sagt, dass jede Figur bereits im Holzklotz vorhanden sei, man müsse nur das wegschnitzen, was nicht zur Figur gehört. Aber weil auch beim Schnitzen noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, kann man die Technik bei der VHS Eichstätt erlernen.

Seit dem Jahr 1999 leitet Andreas Ernst, Schreinermeister und Fachlehrer aus Raitenbuch, diesen sehr gefragten Kurs. Für ihn war es nun schon der 23. Kurs, in welchem er mit viel Engagement sein Fachwissen und Können an die Teilnehmer weitergab. Der Kurs findet an sechs Abenden statt, und die Teilnehmerzahl beschränkt sich auf zehn Hobbyschnitzer. Somit kann der Kurs für jeden, ob Anfänger oder Fortgeschrittener, individuell gestaltet werden.

Meist wird mit Lindenholz gearbeitet, aber auch Eiche oder Zwetschge kommen zum Einsatz, wobei Wesen und Eigenschaften der Hölzer beachtet werden müssen. Beispielsweise ist beim Schnitzen unbedingt auf die Richtung der Holzfasern zu achten, damit das Holz nicht einreißt. Beim Schnitzen werden auch Beobachtungsgabe, Fantasie, Genauigkeit und Ausdauer geschult.

Die Kurse setzen sich aus vielen Stammteilnehmern und einigen neuen Teilnehmern zusammen. Auch die „alten Hasen“ werden immer wieder neu herausgefordert. So kann man im Verlauf eines Kurses immer wieder neue Objekte unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade und Dimensionen finden. Andreas Ernst gibt nicht vor, was man schnitzen soll. Vielmehr kann jeder Teilnehmer seine eigenen Vorstellungen über die Ausführung der geplanten Arbeit praktisch verwirklichen, natürlich unter fachlicher Anleitung.

Somit ist es nicht verwunderlich, dass viele der Schnitzer schon oft dabei waren: Franz Laumeyer hat bereits 18, Birgit Pascher 16, Herta Biedermann und Karl Heinz Huber 14, Katrin Walter zwölf und Otto Riß und Claudia Stufler zehn Kurse belegt.

Auch im aktuellen Kurs, der kürzlich endete, wurde an verschiedensten Figuren gearbeitet: Franz Laumeyer fertigte einen lebensgroßen Hund, Herta Biedermann schnitzte eine Schwimmerin, die einmal auf einem pyramidenförmigen, hohen Podest stehen soll, Katrin Walter bastelte praktische „Brillenträger“, Ilona Garlt und Barbara Mischke realisierten eine Eule und ein Erdmännchen, Otto Riß stellte einen Clown fertig, der auch farblich gestaltet wurde. Ottmar Mödl schuf ein Eulenrelief, Walter Franke arbeitete an einer Maske und Claudia Stufler am Phönix. Birgit Pascher hat die Arbeit am Büffelschädel abgeschlossen. Karl Heinz Huber schnitzte die Figur des bekannten „Bücherwurms“ und Angelika Huber wagte sich an eine Frauenskulptur.

Wegen der starken Nachfrage wurde bereits ein Parallelkurs gestartet, der ebenfalls stets sehr gut besucht ist.