Lebensgefahr für Landschildkröten

21.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Zum DK-Artikel „Burgheimer Landschildkröten“ vom 14. Oktober:

Ich habe den Artikel gelesen und mich doch sehr gewundert. Ich halte seit fast 37 Jahren Griechische Landschildkröten, aber so ein Unsinn über die Haltung, Überwinterung und die Ernährung ist mir noch nicht untergekommen. Vielleicht hätte sich der Redakteur einmal über die Landschildkröten kundig machen können.

Da muss man sich nicht wundern, dass es so viele kranke Tiere in den Auffangstationen gibt, die aus solch einer Haltung kommen. Richtig ist, Griechische Landschildkröten halten vom ersten Lebensjahr an eine Winterstarre und zwar genau so lange wie die adulten Tiere. Das Fressen besteht aus Wildkräutern, wie Wegeriche, Distel, Brennnessel oder Löwenzahn und vieles mehr. Und nicht wie von Ihnen beschrieben aus Tomaten und Gemüse, denn dies führt zu irreparablen Schäden an Nieren und Skelett der Tiere. Gute Fachbücher sollten vor dem Kauf eines solch empfindlichen Tieres gelesen werden, über Futterpflanzen, zum Beispiel von Marion Minch, Wolfgang Wegehaupt und Ricarda Schramm. Über die artgerechte Haltung: Thorsten Geier, Marion Minch, Carolin Dennert.

Wer so einen Artikel über die Landschildkröten liest und dann das glaubt, hat über kurz oder etwas länger eine schwer kranke oder tote Schildkröte.

Bei artgerechter Haltung werden sie über 100 Jahre alt! Sie gehören nicht in ein Terrarium, sondern in ein Freigehege mit Gewächshaus oder Frühbeet, mit passender Technik. Griechische Landschildkröten stehen unter Artenschutz, denn sie sind massiv vom Aussterben bedroht. Bitte: Niemand sollte das, wie im Artikel beschrieben ist, nachmachen.

Tina Müller-Ertel

Weiherhammer