Kipfenberg
Lebendige Geschichte

Neuinszenierung des Limesfestes in Kipfenberg - Zahllose Gruppen und Darsteller in fantastischen Kostümen

11.08.2019 | Stand 23.09.2023, 8:09 Uhr
Matthias Metzel
  −Foto: Metzel

Kipfenberg (EK) Wie wäre es mit einer Zeitreise in die Antike und ins Mittelalter?

Diese Frage stellte sich für die Kipfenberger und ihre Gäste am Sonntagnachmittag nicht. In dem Marktflecken am Limes unterhalb der altehrwürdigen Burg fühlte man sich in längst vergangene Epochen versetzt.

Lediglich anhand der vielen Zuschauer, die das Spektakel, das heuer in einer grundlegenden Neuinszenierung dargeboten wurde, betrachteten, ließ sich erkennen, dass Römer, Germanen, Rittersleut' und bürgerliches Volk Mitwirkende bei den Aufführungen zum Limesfest waren. Hatte sich die Szenerie auf dem Marktplatz in den vergangen 50 Jahren nur in Nuancen verändert, nahm heuer der Eichstätter Autor und Regisseur, Florian Schmidt die Zuschauer auf eine spannende, kurzweilige Reise in die Geschichte der Marktgemeinde mit. Zunächst stach die Bühne, die heuer erstmals am Ostrand des Marktplatzes aufgebaut worden war, ins Auge.

"Salvete hospites civesque Kipfenbergensis" (Willkommen verehrte Gäste und Bürger Kipfenbergs), rief Moderator Florian Kienast, der Aufführungen und Festzug höchst professionell kommentierte, den Gästen zu. "Zwei Bauwerke wollen wir feiern, zwei Bauwerke, die das Leben der Menschen in Kipfenberg seit fast zweitausend Jahren bestimmen. Der Limes, den die Römer bauten, um die wilden germanischen Stämme vom römischen Reich fernzuhalten und die Burg, die Ritter und Adelige errichteten, um dem Markt Schutz und Zuflucht zu gewähren. "

Der Einzug der zahllosen Gruppen und Darsteller bestach durch seine lebendige Art. Doch nicht nur die Bilder, Vorführungen und Aufmärsche gaben Einblick, wie das Zusammenleben von Römern und Germanen rund um Kipfenberg einst aussah. In kurzen Bildern vom Fall des Limes bis zur Grundsteinlegung der Burg zogen 1000 Jahre Geschichte an den Zuschauern vorbei, bis Ritter Kropf mit seinem prachtvoll gewandeten Adeligen vor seinem Volk Hof hielt. Ein bunter Mittelalterblock vermittelte anschaulich, wie kulturelle Anlässe gelebt und gefeiert wurden.

Musikalische Auszüge aus "Carmina burana" rundeten die Neuinszenierung der Aufführungen, die für Abwechslung und Kurzweil sorgten, ab.

Mit einem Festgottesdienst, musikalisch begleitet von der Blaskapelle Kipfenberg, starteten die Kipfenberger und ihre Gäste in den Festsonntag. Im Anschluss daran hatte der Kipfenberger Trachtenverein zum Volkstanz ins Festzelt geladen. Erstmals wurde auf vielfachen Wunsch ein Weißwurstfrühstück vom Festwirt angeboten.

 

Von diesseits und jenseits des Limes strömten nach den Aufführungen die Zuschauer zusammen, um dem Festzug beizuwohnen. Angeführt von der Marktgeiß "Marie" und der Limeskönigin Kerstin Hausmann im römischen Streitwagen schlängelte sich der Festzug durch die Marktgemeinde. Mehr als 800 Teilnehmer in 46 Gruppen, darunter viele Vereine aus Kipfenberg und Umgebung, boten den Zuschauern, die die Zugstrecke eng säumten, ein buntes Bild. Von historischen Gruppen, darunter neben den Gruppen aus der Marktgemeinde die Legio III Italica Pia Fidelis und die Ingolstädter Stadtwache über Obst- und Gartenbauvereine, Heimat- und Trachtenvereine und Schützenvereine bis zu einem Oldtimerverein reichte das abwechslungsreiche Bild beim Festzug. Musikalisch begleiteten der Fanfarenzug Eichstätt, die Blaskapelle Kipfenberg, der Musikverein Denkendorf und die Blaskapellen aus Beilngries und Möckenlohe den Festzug und sorgten für einen guten Ton. Ein Höhepunkt war der Vierspänner der Brauerei Gutmann. Viele Lokalpolitiker, darunter Landrat Anton Knapp, Bezirksrätin Andrea Mickel, Bezirksrat Reinhard Eichiner und viele Bürgermeister der Nachbargemeinden besuchten das Limesfest.



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Matthias Metzel