Dürn
Leben in Sicherheit erfordert Einsatz

Bürgermeister Lanzhammer unterstreicht bei Jubiläumsfeier in Dürn die wichtige Rolle der Feuerwehr

07.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:13 Uhr

Foto: Werner Sturm

Dürn (swp) Die Feuerwehr im Breitenbrunner Ortsteil Dürn hat mit einem großen Fest ihren 110. Geburtstag gefeiert. Beim Feldkreuz am Ortseingang fand am Samstag ein eindrucksvolles Totengedenken statt. Die Wehr ehrte außerdem langjährige Mitglieder.

Am Samstag herrschte Kaiserwetter. Die Musikanten der Blaskapelle Breitenbrunn spielten auf. Die Frauen und Männer der Jubelwehr holten den Patenverein aus Premerzhofen am Ortseingang ab und ein imposanter Zug bewegte sich zum sogenannten Bramerer Kreuz, das – umgeben von zwei mächtigen Linden – schon seit vielen Jahrzehnten an der Ortseinfahrt von Dürn zum Gebet einlädt. Neben dem Kreuz hielten zwei junge Feuerwehrleute in historischer Uniform die Ehrenwache, davor lag eine schöne Blumenschale.

Ruhestandspfarrer Georg Schmid rief zum gemeinsamen Gebet auf. „Hier ist ein wunderbarer Ort der Besinnung und des Innehaltens, ein wunderbarer Ort, um unsere Toten zu ehren“, erklärte er.

Der Vorsitzende Bernhard Wolfsteiner erinnerte an die Persönlichkeiten, welche die Feuerwehr Dürn am 9. April 1905 gegründet hatten, und an die seither gestorbenen Mitglieder. „Wir wollen den treuen Toten stets gedenken und ihnen unsere Gebete schenken“, sagte er. „Wir schließen sie in unsere Herzen ein, das soll heut’ unser Versprechen sein.“

Bürgermeister Johann Lanzhammer (Freie Wähler) fand nachdenkliche Worte. „Wir feiern das 110-jährige Bestehen unserer Feuerwehr Dürn. Aber neben dem Feiern, das zur Freude Anlass gibt, gehört selbstverständlich auch das ehrende Gedenken dazu an die, die bereits gestorben sind.“ Die Gesellschaft tue sich schwer mit dem Gedanken an den Tod umzugehen, sagte der Rathauschef. Sie tue sich auch schwer mit Begriffen wie „Einsatz“ und „Hingabe“ und mit der Vorstellung, Opfer zu bringen oder anderen für ihr Opfer zu danken. „Darum wird uns einiges zugemutet. Nämlich, über den Tod nachzudenken und darüber, welchen Preis wir zu zahlen bereit sind für ein Leben in Freiheit und Sicherheit“, stellte Lanzhammer fest. „Wir wünschen uns eine Welt ohne Beschwerden und Gefahren. Aber es gibt Risiken und humanitäre Katastrophen, die unser Eingreifen verlangen – um der Menschlichkeit und unserer eigenen Glaubwürdigkeit willen.“ Man könne sich die Welt nicht aussuchen, in der man lebe. Aber man könne versuchen, sie besser und sicherer zu machen. Und diese Sicherheit verlange Einsatz – von allen, die diese Werte teilen. „Deshalb wollen wir in Stille an die denken, die sich für diese Ideale eingesetzt haben, die uns aber durch ihren Tod bereits vorausgegangen sind. Denn diese Erinnerung sind wir unseren Toten schuldig.“ Nach einer Schweigeminute spielte die Blaskapelle „Ich hatte einen Kameraden“ und die Bayernhymne.

Im Festzelt ehrte der Vizevorsitzende Stefan Mosandl langjährige Mitglieder. Zusammen mit den Feuerwehrführungskräften, dem Vereinsvorstand und zu den Klängen der Blaskapelle überreichte er Urkunden. Geehrt wurden für mehr als 60 Jahre Mitgliedschaft: Wendelin Jäger, Xaver Hubner und Josef Diet; mehr als 50 Jahre: Ehrenkommandant Martin Dietz, Clement Stiegler, Michael Rackl, Josef Bayer, Johann Jäger, Michael Stiegler, Adolf Josef Dietz, Ehrenvorsitzender Otto Bruckschlögl und Josef Nest; mehr als 40 Jahre: Karl Eichenseher, Alfred Staudigl, Hubert Schels, Lothar Schmid, Josef Mayer, Karl Jäger, Anton Jäger, Karl Ehrl, Josef Mosandl, Martin Plankl, Josef Stephan, Alfred Seitz, Richard Wolfrum und Otto Wittmann.