Lautstarke Demo gegen die AfD

Rund 30 Gegner protestieren gegen die Ansichten der Partei – Sitzstreik – Starke Polizeipräsenz

03.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:33 Uhr
Hupen gegen die AfD. Vor dem Alten Stadttheater hatten sich am Freitagabend Demonstranten gegen die AfD-Veranstaltung postiert. −Foto: Marco Schneider

Eichstätt (EK) Rund 30 Demonstranten machten am Freitagabend ihrem Ärger über die Parteiveranstaltung der AfD im Alten Stadttheater in Eichstätt Luft. Zuvor kam es zu verbalen Zusammenstößen zwischen Kreisvorsitzendem Hilmar Sturm und AfD-Gegnern: Er wollte sie nicht in den Saal lassen.

Zunächst hatte alles recht ruhig ausgesehen: Es war keine Gegendemonstration zu dem AfD-Vortrag im Asthe angemeldet, auch in den einschlägigen Foren in den sozialen Medien war nichts ersichtlich. Die Partei hatte sich wie berichtet mehrere Absagen von Wirten für ihren Stammtisch eingehandelt und war letztlich nun im städtischen Holbeinsaal untergekommen. Gut eine halbe Stunde vor Beginn des Vortrags von Wilfried Biedermann zum Thema „Brauchen wir die EU und den Euro?“ kamen dann allerdings einige AfD-Gegner auf den Holbeinplatz zwischen Asthe-Eingang und evangelischer Kirche.

Dort hatte stellvertretender Polizeichef Harald Pinsker mit Unterstützungs-Streifen aus Ingolstadt und Zivilbeamten Stellung bezogen. Mehrere dieser potenzielle Besucher wehrte AfD-Kreisvorsitzender Hilmar Sturm persönlich am Eingang ab und handelte sich daraufhin heftige Wortgefechte ein. „Das sind bekannte Störer, und wir wollen die Veranstaltung friedlich ablaufen lassen“, begründete Sturm sein Vorgehen. Einen Sitzstreik vor dem Eingang zweier AfD-Gegner beendete die Polizei. Sie suchte den Kontakt mit der Gruppe und bewegte sie schließlich dazu, die Demonstration gegenüber, vor dem Institut der Englischen Fräulein an der Residenzstraße, abzuhalten. Dieser Platz war von der Polizei in Absprache mit dem Landratsamt für eine mögliche Demo ausgewählt worden. „Wir wollen die Ansichten der AfD in Frage stellen“, sagte Christian Hübner, der sich zusammen mit anderen dann an der Straße positionierte. Dort sympathisierten offensichtlich zahlreiche vorbeikommende Autofahrer mit den Demonstranten und hupten „gegen die AfD“, wie es die Gruppe dann ausdrückte.

Im Holbeinsaal begann derweil vor rund 65 Besuchern die Veranstaltung – bewacht von vier Sicherheitsmännern, die die AfD engagiert hatte.