Mörsdorf
Laufen für Mannschaftsfeier, Fitness und den guten Zweck

Fußballer des TSV Mörsdorf bringen 3150 Kilometer hinter sich und spenden 1100 Euro an Klinik in Erlangen

16.04.2021 | Stand 12.06.2021, 3:34 Uhr
Einsam auf weiter Flur: Dieser Jogger ist allein auf einem Feldweg unterwegs. Auch die Fußballer von Mörsdorf trotzten dem zuletzt nasskalten Wetter und nahmen an einer Lauf-Challenge teil, die der TSV organisiert hatte. −Foto: Gollnow, dpa

Mörsdorf - Corona bestimmt auch das Leben der Fußballer des TSV Mörsdorf.

Doch diese wollen sich nicht unterkriegen lassen und kommen immer wieder auf neue Ideen. Nach dem "Home-Training" per Videostreaming sah man deshalb in den vergangenen Wochen auffallend häufig Jogger in der Umgebung von Mörsdorf. Der Grund war ein Lauf-Challenge, an der Spieler der ersten und zweiten Herrenmannschaften sowie einige AH-Spieler teilnahmen.

Ausgangspunkt war ursprünglich die Sorge der TSV-Trainer Matthias Rascher und Dominic Distler um die Fitness ihrer Schützlinge. Als Tabellendritter der Kreisklasse Süd wollte man natürlich bei einer möglichen Forstsetzung der Saison schon einmal die Grundfitness für die Vorbereitung und den Rest der Spielrunde schaffen. Um den Ansporn für ein Rennen, ohne einem Ball hinterherzulaufen, etwas zu vergrößern, teilten die Trainer die Spieler in Gruppen ein und schrieben einen Wettbewerb aus, bei dem die Teilnahme freiwillig war. Ansporn war auch eine Mannschaftsfeier für die Zeit nach Corona. Die verschiedenen Gruppen sollten sich dann je nach Platzierung beim Wettbewerb um diverse Aufgaben kümmern müssen, wie etwa Getränke oder Essen besorgen, aufräumen oder abspülen. Als einzige Gruppe würden die Gewinner das Fest ohne jedwede Aufgabe genießen können. Gewertet wurden dabei unter anderem die Anzahl der gelaufenen Kilometer und die Geschwindigkeit - alles aufgezeichnet per Handy-App.

Bevor es dann losging, kam aus den Mannschaften dann noch ein weiterer Vorschlag. Man wollte pro gelaufenem Kilometer 20 Cent für einen guten Zweck spenden. Und dann startete das große Rennen mit einer überwältigenden Teilnahme - 40 Spieler waren unterwegs und liefen insgesamt die unglaubliche Strecke von 3150 Kilometer. Dies hätte an sich einem Spendenbetrag von 630 Euro entsprochen, doch die Teilnehmer stockten ihre versprochene Verpflichtung auf und so kam ein bedeutend höherer Betrag zusammen. Eine Einrichtung, die davon profitieren sollte, wurde auch bald gefunden. Nachdem aus dem familiären Umfeld eines Spielers ein Kind betroffen war, sollte die Spende an die Kinderonkologie der Universität Erlangen gehen, noch dazu, da es dort einen Bereich "Sporttherapie in der Kinderonkologie" gibt und so die Verbindung zu einem Sportverein gegeben ist. Da eine persönliche Übergabe aktuell nicht möglich war, überwies Alex Köstler, Leiter Herrenfußball beim TSV, den Betrag von 1100 Euro an die Einrichtung.

Begeistert war dementsprechend Trainer Rascher: "Ich persönlich finde die ganze Sache, wie meine Mannschaft mitzieht, hervorragend. Man kann nur vor jedem einzelnen den Hut ziehen. Gerade mit der Spendenaktion sieht man den super Charakter dieser Mannschaft, das ist nicht selbstverständlich. " Dem pflichtete Fußballleiter Köstler bei: "Ich kann schon im Namen des Vereins sagen, dass wir sehr stolz auf das Geleistete sind, und es zeigt, dass der Verein auch in dieser schwierigen Phase einfach geschlossen zusammenhält und anpackt. "

Nach dieser Challenge waren die Aktivitäten der TSV-Fußballer aber noch nicht erschöpft. Die Trainer haben ständig neue Ideen, und so gibt es beispielsweise weiterhin das Online-Training (auch einmal geleitet von Physiotherapeutin Maria Gerner), es wird fleißig Fahrrad gefahren und Rascher hielt zudem ein Mentaltraining ab. Und es gibt eine weitere Lauf-Challenge - bei der ersten wurde übersehen, dass für die Mannschaftsfeier ja auch aufgebaut werden muss.

Aber natürlich warten alle sehnsüchtig darauf, wieder Fußball spielen zu dürfen. Rascher: "Wir hoffen, dass wir so schnell wie möglich wieder zurück auf den Platz dürfen und unsere Chance auf Platz zwei noch bekommen. Bis dahin heißt es durchhalten und mit den neuen Ideen mit Spaß die Zeit verkürzen. " Als Verantwortlicher beim TSV ist Köstler von den Ideen seiner Trainer überzeugt: "Mich freut es, auch als Mitglied der Mannschaft, dass durch unser sehr engagiertes Trainerteam diese abwechslungsreichen Möglichkeiten geboten werden, um die fußballfreie Zeit überbrücken zu können. "

mei