Neuburg (lm) Gleich drei Staatspreisträger unterstreichen diesmal den guten Durchschnitt des heurigen Abschlussjahrgangs an der Neuburger Wirtschaftsschule. Am Freitag gab es für die 115 Abgänger die Zeugnisse mit dem mittleren Schulabschluss.
Der mit allergrößter Spannung erwartete Moment freilich blieb aus. Nicht wenige im Saal trauten ihm auch das noch zu, als Schulleiter Fritz Füßl das Podium mit einem Skateboard betrat. "Der wird doch nicht im Saal fahren wollen!" Wollte er nicht. Die sportive Gerätschaft diente lediglich als Anschauungsobjekt für eine originelle Rede, die Füßl sich mit seiner Stellvertreterin und Vor-Ort-Statthalterin Elisabeth Finkenstedt im verbalen Ping-Pong teilte.
Auf dem Skateboard wie im Leben: Ohne Anschieben geht's nicht. Mit Übung gelingen ganz schöne Kunststücke, doch die Bodenhaftung bleibt wichtig. Auch diese Botschaft hatte der lebenserfahrene Pädagoge parat: Stürze seien normal. "Immer wieder aufstehen gehört dazu. Wer nicht aufgibt, gehört zu den Siegern!" Als Rüstzeug dafür will die Schule nicht bloß das reine Fachwissen vermitteln. Berufsorientierte Maßnahmen, persönlichkeitsfördernde Projekte, der Austausch über Sprach- und Ländergrenzen hinaus, Umweltprojekte und Improtheater unterbrechen immer wieder die Schulroutine.
Die beiden Absolventinnen Milena Kornelli und Melanie Ulrich wussten da noch einiges mehr anzuführen: Feste, Fahrten ebenso wie Aktionstage und Praktika bei verschiedenen Unternehmen. Von der Leistungsfähigkeit der musischen Bildung zeugten auf der Feier eine fix aufspielende Schulband und eine türkischsprachige Formation mit einem Volkslied aus der Heimat wohl vor allem schon ihrer Eltern und Großeltern.
"Geduld, Strenge, Fachwissen, Humor und pfiffige Ideen" verlangt Schulleiter Füßl für all das von seinem Kollegium. Den Abgangsschülern gab er diesen Rat mit auf den Weg: "Verwirklicht euch, lasst euch nicht verbiegen, die Welt braucht euch so, wie ihr seid!" Ganz ähnlich sagte es auch der Elternbeirats-Vorsitzende Matthias Seitle aus Karlshuld: Die Schule präge Persönlichkeiten. "Bewahrt euch das, dann kann gar nicht so viel danebengehen."
Der Landkreis, wusste Landratsvize Alois Rauscher, trage das Seine dazu bei durch ein differenziertes Angebot an schulischer Bildung. Da sei für jeden das Richtige dabei für sein Weiterkommen. Zwölf Millionen Euro habe der Kreis die letzten Jahre in den schulischen Verbund von Wirtschaftsschule, BOS und FOS investiert. Schulleiter Füßl bestätigt dem Sachaufwandsträger denn auch eine "hervorragende Ausstattung" und natürlich sei er froh, jetzt wieder - oder auch endlich - Bauzäune zu sehen. 115 Absolventen erhielten dann am Donnerstag das Zeugnis des mittleren Schulabschlusses, verbunden mit dem Wunsch des Schulleiters für "ein Leben voller Energie, Engagement und Erfolg." Für Laurentiu-Costel Muntean mit einem Notendurchschnitt von 1,22, Denise Meister (1,40) und Jonas Walter (1,50) gab's als Jahrgangsbeste Staatspreis samt Auszeichnung auch durch den Landkreis. Vom Elternbeirat bekamen sie wie die weiteren Einser-Absolventen Peter Ruck, Laura Ziegler, Sabrina Kießling, Anastasia Kostjukov und Igra Raza einen Silberbarren.
