Thalmässing
"Lasst Euch auf das Wunder ein . . ."

Adventskonzert entführt auf sehr persönliche Weise ins Bethlehem des Weihnachtsgeschehens

16.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:51 Uhr

 

Thalmässing (HK) Es waren eigentlich ungeheuerliche Botschaften, die da vor 2000 Jahren die Engel den Protagonisten des ursprünglichen Weihnachtsgeschehens verkündeten. Das Adventskonzert von Posaunen-, Kirchen- und Männerchor in der Kirche St. Gotthard spürte dem damaligen Geschehen nach.

Es ging dabei um die Gedanken und Emotionen, die die Betroffenen damals wohl gehabt haben mögen. Vor allen Dingen natürlich Maria, die Gemeindereferentin Brigitte Reinard in ihren besinnlichen Texteinschüben gleich zu Beginn zu Wort kommen ließ. „Ein Kind? Ich? Das kann doch nicht sein. Mir schwirrt der Kopf.“ So legte es die Vortragende der angehenden Gottesmutter in den Mund. Erst das „Fürchte Dich nicht!“ des Engels macht Maria wieder ruhig. Sie öffnet sich der Verheißung: „Neues wird möglich, die Gnade ist mit mir.“ Bleibt noch ihr Verlobter Josef, der erst noch ein „Ja“ zu der kniffligen Situation finden muss. „Was wird aus unserem Leben“ fragt sich der Zimmermann und spielt mit dem Gedanken, sich einfach auf und davon zu machen. Denn die Geschichte, die ihm Maria auftischt, scheint ihm doch etwas sehr abenteuerlich. Doch dann erscheint auch ihm ein Engel im Traum und flößt ihm neue Zuversicht ein. Nicht weniger verwundert zeigen sich die Hirten auf dem Felde, als sie vom Gottesboten zur Krippe gerufen werden. Die Heiligen Drei Könige sind auch überrascht. Sie wissen zwar, dass ein König geboren werden soll und dass ihnen den Weg ein Stern weist. Doch dass dieser dann nach dem Weihnachtsgeschehen weiterzieht, wie es in den Worten Reinards anklingt, das verwundert auch das Trio doch sehr. Aber das Himmelslicht muss weiterziehen. Auch in Thalmässing, wo man „den Blick über Weihnachten hinaus“ wagen will, so die Gemeindereferentin. So solle sich nun jeder selbst fragen, ob man wie einst Maria und Josef bereit zu einem neuen Aufbruch im Leben sei. „Es muss nicht alles so bleiben, wie es ist“, gab Reinard zu bedenken. Denn da ist „die immer noch so geheimnisvolle Sache mit Gott.“ Ihr Tipp: „Lasst Euch ein auf das Wunder!“ Das Wunder von Weihnachten, das in dieser persönlichen Art und Weise wie in St. Gotthard vorgetragen ganz neu den Weg zu den Herzen der Menschen fand. Dazu trugen freilich auch die Lieder und Stücke bei, die vor dem Hintergrund der besinnlichen Texte nun mit ganz anderen Ohren gehört werden konnten. „Maria durch ein Dornwald ging“ oder „Licht in der Nacht“ entfalteten so erst ihre volle spirituelle Kraft. Ein gemeinsam gesungenes „Ich steh an Deiner Krippen hier“ beendete das erbauliche Adventskonzert, bei dessen Abschluss sich Reinard bei allen Beteiligten bedankte, die sich ihrerseits über einen gesammelten Applaus freuen durften. Und darüber, dass die Gaben am Ausgang für die Kirchenmusik bestimmt waren. Bei Punsch und Glühwein im benachbarten Pfarrstadel klang die Veranstaltung dann gemütlich aus. Dort könne man den Geist der Gemeinschaft, von dem in der Kirche zu hören war, auch aufleben lassen, empfahl die Referentin.