Schrobenhausen (SZ) Er ist schon 81 Jahre alt und eigentlich könnte ihm alles egal sein.
Aber nein, er will es noch mal wissen. Der Schrobenhausener Naturschützer Herwig Laabs wendet sich mit der Broschüre "Lasst das Paartal nicht sterben" an alle Bürger in und um Schrobenhausen, die die Schönheit dieser Flussauen nicht nur retten, sondern noch ausbauen wollen. Diesen wunderschön gestalteten Hilferuf kann jeder Naturliebhaber auf dem Sozialen Weihnachtsmarkt des Verkehrsvereins im Pflegschlossgarten am kommenden Wochenende an den Ständen der Wurzelzwerge und bei den Offenen Türen kostenlos erhalten.
"Eigentlich habe ich schon resigniert, aber jetzt hat sich ein Aktionsbündnis gebildet, da habe ich gesagt, da komme ich nochmal dazu", erzählt der Schrobenhausener Naturschützer Herwig Laabs. Der ehemalige Lehrer kam 1976 nach Schrobenhausen und hatte 1984 mit einigen Mitstreitern die Ortsgruppe Bund Naturschutz gegründet. Der Anlass war damals schon die Rettung des Goachats. Jetzt hat Laabs eine 24-seitige Broschüre mit der Schlagzeile "Lasst das Paartal nicht sterben" gestaltet. Er dehnt dabei seinen Hilferuf, den Laabs unter der Schirmherrschaft des Bundes Naturschutz in Bayern geschrieben hat, auf die gesamten Paarauen im Schrobenhausener Land aus. Auf den ersten Seiten sind Fotos dieses für die Tier- und Pflanzenwelt, aber auch für die Menschen so wichtigen Feuchtgebietes zu sehen. Dann erkärt der Naturfreund, was das Paartal kostenlos für die Menschen leiste, nämlich Hochwasserschutz und Erhaltung der Wasserqualität. Darüber hinaus dienen die Paarauen als Erholungsraum und Wandergebiet. Laabs schreibt dazu in seinem Heft: "Wer einmal erlebt hat, wie die aufgehende Sonne die herbstlichen Baumkronen beleuchtet, während noch in den Wiesen der Nebel lagert, dem wird das Bild unvergesslich sein. "
Die Tierwelt in der Paaraue nimmt einige Seiten dieses mit vielen Bildern, Gemälden und auch Karikaturen gestalteten Werkes ein. Laabs beschreibt, wer alles auf diese Landschaftsstrukturen angewiesen ist: die Wiesenbrüter, die Rohrsänger, der Pirol, der Kuckuck, der Feldschwirl, der Reiher, der Storch, der Eisvogel, der Biber, Lurche und Kleintiere, Insekten und viele sowie vieles mehr. Auch fordert der Schreiber: "Die Lebensräume im Paartal müssen optimiert werden. " Natürlich hat Laabs auch Vorschläge parat, was alles getan werden müsse. Außerdem, so schreibt Laabs weiter, könnten die Paarauen durch Wanderwege, Spiel- und Freizeitflächen und einen Lehrpfad als attraktive Naherholungsmöglichkeiten gestaltet werden. Zum Schluss appelliert Herwig Laabs an die Leser der Broschüre: "Es lohnt sich, für dieses Gebiet zu kämpfen, denn noch sind gefährdete Pflanzen- und Tierarten vorhanden. "
Erhard Dürrmann
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