Neuburg
Laptop und Beamer statt Heft und Tafel

Berufsschule Neuburg zieht Zwischenbilanz für neuen Ausbildungsberuf Kaufmann für Büromanagement

25.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:30 Uhr

Laptop und Schulheft: Klasse 10 B des neuen Ausbildungsberufes „Kaufmann für Büromanagement“. - Foto: Berufsschule

Neuburg (DK) Modern sieht das Klassenzimmer der Büroazubis an der Neuburger Berufsschule aus. Beamer, Dokumentenkamera, Drucker und höhenverstellbares Stehpult. Der Clou: Auf jedem der Schülerarbeitsplätze befindet sich ein Laptop, der an den Schulserver und das Internet angebunden ist.

Von den Vorteilen der ersten beiden Laptop-Klassen im Landkreis konnten sich kürzlich rund 20 Ausbilder überzeugen, die der Einladung der Berufsschule zu einem Erfahrungsaustausch gefolgt waren.

Gleich zu Beginn der Veranstaltung sprach der stellvertretende Schulleiter Franz Haltmayer dem Landkreis seinen Dank für die Finanzierung der Geräte aus. Haltmayer betonte, dass dieses Geld sinnvoll angelegt sei, da die Laptops einen praxisnahen Unterricht und die Vermittlung von Handlungskompetenzen unterstützen. Wie der Unterricht konkret abläuft, berichteten mit Pascal Marquez und Angelina Fröhlich zwei Schüler der 10. Klassen sowie mehrere Lehrer.

In den zwei Lernfeldfächern „Büromanagementprozesse“ und „Geschäftsprozesse und Kommunikation“ werden die Unterlagen, Arbeitsblätter und Informationstexte digital verteilt, am Laptop bearbeitet und am Ende gespeichert, per E-Mail nach Hause versendet oder sofort ausgedruckt. Die Laptops bleiben dabei in der Schule und werden von zwei verschiedenen Klassen genutzt. Wichtig sei es, so Haltmayer, dass die Schüler ihr Hauptaugenmerk auf die Inhalte und nicht auf die Informationsverarbeitung legen. Der Laptop kann den Lern- und Denkprozess nicht ersetzen, sondern als zeitgemäßes Werkzeug nur unterstützen – in manchen Fächern wie Sozialkunde oder auch Buchführung gibt es nach wie vor das klassische Arbeitsblatt und den Hefteintrag.

Noch beschränkt sich der Computer als Unterrichtsprinzip auf den neuen Ausbildungsberuf „Kauffrau für Büromanagement“, der zu Schuljahresbeginn die frühere Ausbildung zur Bürokauffrau abgelöst hatte. Statt auswendig gelerntem Fachwissen sind in der Wirtschaft umfassende Handlungskompetenzen gefragt. Die von der Berufsschule zu vermittelnden Unterrichtsinhalte sind deshalb für die angehenden Büromanager in Lernfeldern organisiert, die sich an beruflichen Handlungssituationen wie etwa „Angebote vergleichen“ oder „Kunden akquirieren“ orientieren.

Alles in allem habe sich nach gut einem halben Jahr Erprobung gezeigt, dass ein Medienmix von Laptop und herkömmlichen Lernmitteln den Auszubildenden mehr Spaß und damit mehr Bereitschaft zum Lernen vermittelt.