Langenmosen
Langweiliges Derby mit verdientem Sieger

Alexander Mayr erzielt das Tor des Tages für die DJK Langenmosen gegen den BSV Berg im Gau

03.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:37 Uhr
Wo ist der Ball? In dieser undurchsichtigen Situation behielt Alexander Mayr (2. v. l.) schließlich doch den Überblick ? und vollendete zum 1:0-Siegtreffer der DJK Langenmosen gegen den BSV Berg im Gau. −Foto: M. Schalk

Langenmosen (SZ) Das Duell der Erzrivalen endete gestern Nachmittag mit dem erwarteten Favoritensieg. So zwang die DJK Langenmosen den BSV Berg im Gau mit 1:0 (1:0) in die Knie - ohne hierbei aber auch nur im Entferntesten zu glänzen.

Kreisliga OstschwabenSimon Eisenberger brachte es unmittelbar nach dem Schlusspfiff treffend auf den Punkt: "So ein schwaches Kreisligaspiel habe ich schon lange nicht mehr gesehen", erklärte der BSV-Abteilungsleiter kopfschüttelnd. Und nein, mit dieser Einschätzung stand er nicht alleine da, viele der rund 300 Zuschauer empfanden es ähnlich. Von den großen Schlachten der beiden Vereine in den vergangenen Jahre - es ist nichts übrig geblieben. Keine Emotionen, keine Stimmung, keine prickelnden Zweikämpfe. Oder, um es ganz böse auszudrücken: Das Schönste an gestrigen Nachmittag war fast schon das Wetter - beziehungsweise die ausgesprochen gute Schiedsrichterleistung von Barbara Karmann (DJK Sandizell).

Zur Ehrenrettung beider Mannschaft muss freilich auch erwähnt werden, dass sie mit erheblichen Personalproblemen fertig werden mussten. Blicken wir zunächst auf die DJK: Nach dem Heimspiel gegen den SV Feldheim hatten sich bereits Benedikt Weindl (Rücken) und Michael Oswald (Oberschenkel) verletzungsbedingt abgemeldet - und nun, beim Aufwärmen vor dem Derby, erwischte es zudem noch den für die Langenmosener eigentlich unersetzbaren Spielertrainer Florian Wenger. "Ich hoffe jetzt einfach mal, dass es nur eine Zerrung ist", vermeldete der 25-Jährige: "Wobei auch das schon extrem ärgerlich ist. Ich hätte wirklich gerne gegen die Berg im Gauer gespielt."

Auf der anderen Seite musste der BSV den Ausfall von Bernhard Siegl (Schlüsselbeinbruch schon am Samstag) verkraften - und kaum waren dann 19 Minuten absolviert, da erwischte es mit Andreas Knauer (Verdacht auf Bänderriss im Knöchel) den nächsten Akteur aus seinem Kader. "Langsam wird es richtig heftig für uns", so Eisenberger frustriert: "Es ist ist unglaublich, was wir in Sachen Verletzungen mitterweile für ein Pech haben."

Wenn man das ebenso mit einrechnet wie die Tatsache, dass die Berg im Gauer bereits 16 Punkte vom rettenden Ufer entfernt sind, dann war ihr Auftritt vor dem Halbzeitpfiff gar nicht mal so schlecht. Jedenfalls gelang es ihnen da, die Partie absolut ausgeglichen zu gestalten und keine Topchancen der DJK zuzulassen. Ein abgefälschter 18-Meter-Schuss von Tobias Grillmeier, den BSV-Keeper Raphael Weber zur Ecke parieren musste, war noch das Gefährlichste (32.). Ansonsten herrschte gähnende Langeweile. Zumindest bis zur 43. Minute - bis sich Berg im Gaus Kapitän Johannes Heinrich unglücklich eine Platzwunde über sowie eine unter dem rechten Auge zuzog. Der 28-Jährige musste deshalb blutend den Platz verlassen, die Gäste befanden sich dadurch kurzzeitig in Unterzahl - und die daraus entstehende Unordnung nutzten die Langenmosener eiskalt: 1:0 durch Alexander Mayr aus kurzer Distanz - im Anschluss an einen Eckstoß durch Daniel Schmid (44.).

Nach dem Seitenwechsel versäumte es die DJK, bei guten Kontergelegenheiten den Sack schnell komplett zuzumachen. So scheiterte Andreas Mayr (53.) ebenso am glänzend reagierenden Weber wie Grillmeier sechs Zeigerumdrehungen später. Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff wäre dann wohl auch der starke BSV-Schlussmann geschlagen gewesen - aber Grillmeier ging nun aus kurzer Torentfernung unnötigerweise vollstes Risiko und hämmerte die Kugel fulminant in den Langenmosener Nachmittagshimmel.

"Wir machten es in der zweiten Halbzeit unnötigerweise sehr spannend, spielten die schnellen Gegenangriffe nicht bis Ende konzentriert aus", ärgerte sich DJK-Coach Wenger anschließend zurecht: "Man konnte hin und wieder glauben, dass wir bereits ein bisschen abgeschaltet hatten." Dies blieb jedoch folgenlos - weil der BSV (wieder einmal) sehr harmlos in der Offensive agierte. Lediglich einmal, bei einem 22-Meter-Freistoß von Manuel Sojer, musste Langenmosens Keeper Maximilian Oswald ernsthaft eingreifen - ohne hierbei wirkliche Probleme zu haben, um die Kugel über die Querlatte zu befördern (85.).

Dadurch blieb es beim zwar glanzlosen, aber doch absolut verdienten 1:0-Heimsieg der Langenmosener. "Hauptsache gewonnen! Aber der Zug nach ganz vorne in der Tabelle ist nun trotzdem ohne uns abgefahren", sagte Wenger anschließend ein bisschen traurig ? während Eisenberger auf der anderen Seite nicht unzufrieden mit den Seinen war: "Wir ließen uns erneut nicht hängen, zeigten erneut eine tolle Moral. Genauso muss es weitergehen, wir wollen die Saison anständig zuende bringen. "