Wolfsbuch
Langjährige Mitglieder der Herz-Jesu-Bruderschaft ausgezeichnet

23.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:07 Uhr
Am Festsonntag wurden mehrere langjährige Bruderschaftsmitglieder geehrt (links). Die musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes übernahmen Benedikt Stijns und Simone Braun (rechts). −Foto: Patzelt

Wolfsbuch - Das Herz-Jesu-Bruderschaftsfest zählt neben dem Kirchenpatrozinium zu Ehren des heiligen Andreas zu den beiden größten Festen der Pfarrgemeinde Wolfsbuch im Kirchenjahr.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie haben es die Gläubigen heuer in etwas abgespeckter Form gefeiert, ohne Prozession zur Marienkapelle, als Familiengottesdienst im Pfarrgarten. Die Vorbereitung und Gestaltung des Bruderschaftsfestes lag in den Händen des Liturgieteams unter der bewährten Leitung von Stefanie Schuderer.

Musikalisch umrahmten Simone Braun auf der Gitarre und Benedikt Stinjs, abwechselnd auf der Geige und der Ziehharmonika, die Feierlichkeiten. Zu Beginn der Messe entzündete die Mesnerin Margareta Pöppel jeweils eine Kerze für die im abgelaufenen Jahr gestorbenen Mitglieder der Herz-Jesu-Bruderschaft. Es waren dies Fritz Wittmann, Konrad Frey und Katharina Götz.

Das Evangelium trug Pfarrer Matthäus Luka nach Matthäus vor. Ein Herz in Bewegung, ein weites Herz und ein Herz ohne Bosheit brachten Franziska und Christiane vor den Altar. "Jesus, du hast auch ein offenes Herz für uns. Du möchtest uns Geborgenheit schenken. Wir aber meinen oft, dass wir dich nicht brauchen", hieß es in einem der Kyrie-Rufe, vorgetragen von Annika.

Bevor der Ortsgeistliche zu seiner Predigt ansetzte, zeigten einige Kinder noch die verschiedenen göttlichen Eigenschaften des Herzens Jesu auf: Offenheit, Geduld, Treue, Reinheit, Sanftmut, Gütigkeit. "Alle Tugenden entspringen aus deiner Liebe. Sie bringen dein Herz zum Leuchten und es leuchtet für uns", lautete der Schlussakkord.

In seiner Festpredigt nannte Pfarrer Matthäus die Gottbeziehung auch Liebesbeziehung. "Es ist eine Beziehung von Herz zu Herz, die zu Herzen gehen soll. Sie soll sich auswirken auf die Umgebung durch Herzlichkeit und Güte. " Die Mitglieder rief Pfarrer Matthäus auf, diese "lebendige Bruderschaft" in der Pfarrgemeinde Wolfsbuch weiterzuführen und am Leben zu halten.

Das Herz Jesu umkreist eine uralte Verehrung. Zeichen und Symbol sollen verschlüsselt auf das Lebensopfer des Herrn hinweisen. Die Herz-Jesu-Bruderschaft ist in Wolfsbuch bereits 1771 vom damaligen Pfarrvikar Georg Anton Perzl errichtet worden. Am 31. Mai 1771 erfolgte die Bestätigung durch die Oberhirtliche Stelle. Perzl hatte die Pfarrei am 5. Januar 1765 übernommen - er starb im Jahr 1773.

Ein weiterer Ortsgeistlicher, Pfarrer Joseph Forster, schreibt 1859 über die Rituale und über den Ablauf der Bruderschaftsfeste in Wolfsbuch. Dabei wurde das Herz Jesu nicht nur einmal im Jahr verehrt. Jeden ersten Sonntag im Monat erfolgte bei den Gottesdiensten "die Aussetzung des hochwürdigsten Gutes in der Monstranz". Während der Messe wurden die Pfarrangehörigen zur Opferung aufgerufen.

Im Anschluss an den Festgottesdienst am vergangenen Wochenende folgte mit einem dreifachen Lobpreis die Aussetzung des Allerheiligsten. Dazu sangen die Gläubigen das Lied "Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir". Die Feierlichkeiten endeten mit dem großen TeDeum.

Mit Rosen bedankte sich der Geistliche bei den Jubilaren der Herz-Jesu-Bruderschaft. Ein Vierteljahrhundert sind Johann und Irma Hackner dabei. Vor 40 Jahren ließen sich Christian Frey, Konrad Götz, Alois Mühl, Erwin Mühl und Martin Voreck eintragen. Und 70 Jahre lang halten Josef Götz, Franz Wittmann und Irmgard Wittmann der Wolfsbucher Bruderschaft die Treue.

pa