Eichelberg - Wo fühlen sich angehende Landwirte, Naturschutz- und Landschaftspfleger am wohlsten? Natürlich mitten in der Natur. Das mag der Gedanke der Schulleitung für die besondere Abschlussfeier der Naturschutz- und Landschaftspfleger gewesen sein, gerade in diesen Coronazeiten. Stilgerecht gab es deshalb die Zeugnisse nicht in irgendeinem Saal mit vielen Reden - sondern mitten im Grünen auf einer Biodiversitätsfläche bei Eichelberg zwischen Fahlenbach und Geisenfeld.
Das Besondere am Vormittag der Abschlussfeier waren Projekte, die von den Teilnehmern selbst entwickelt und jetzt mit eigenem Gerät und Werkzeug umgesetzt werden mussten. Es wurden Gruppen gebildet, die einen Lesesteinhaufen, einen Sandhaufen sowie eine Totholzhecke als Wildlebensräume für Insekten und Kleintiere unter Beratung errichten mussten. Hierbei stand Claudia Förschler von der Wildlebensraumberatung am Amt für Ernährung, Landkwirtschaft und Forsten Pfaffenhofen (AELF) zur Seite. Zudem ging es um Versuche zur Mähgutübertragung, um seltene Wiesenkräuter auf neuen Flächen zu etablieren. Die von den Absolventen geschaffenen Projekte bleiben in der Landschaft bestehen und werden vom Kommunalunternehmen des Landkreises KUS mit Erläuterungen versehen, damit Wanderer den Sinn dieser Arbeiten verstehen können.
Nach getaner Arbeit gab es die Abschlusszeugnisse, überreicht von der stellvertretenden AELF-Leiterin und Schulleiterin in Pfaffenhofen, Petra Praum sowie von Hubert Bittlmeier, Ministerialdirektor und Amtschef des Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten. Unter den jungen Männern konnten sich auch vier Frauen behaupten. Den Absolventen gratulierten außerdem Sebastian Gresset, Lehrer für Naturschutz und Landschaftspflege, Christan Huber als Vorsitzender des Landesbundes für Vogelschutz Pfaffenhofen mit Dorothee Bornemann sowie Florian Weihrauch von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Hüll.
Für die Absolventen beginnt nun aber nicht die ruhige Zeit nach der Ausbildung und den Prüfungen: Sie können sich in den nächsten Wochen noch nicht ausruhen, solange die Ernte nicht eingefahren ist.
PK
Wolfgang Kollmeyer
