Eichstätt
Landvolkbewegung besucht Bio-Betriebe

13.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:51 Uhr
Die Teilnehmer der Fahrt besuchten eine Bio-Käserei in Wiggensbach. Der Käse wird aus Heumilch hergestellt. −Foto: Funk

Eichstätt (fun) Sehr gut angenommen wurden die beiden Studienfahrten der Katholischen Landvolkbewegung (KLB), die dieses Mal unter dem Motto der ausgesuchten Betriebe "Wir machen Bio aus Liebe" standen.

Unter der Leitung von Josef Rosskopf aus Rögling fuhr man ins Allgäu.

In Wiggensbach, in einer Bio-Schaukäserei, haben sich 16 Grünlandbetriebe vereint, die ausschließlich Heumilch an die Käserei liefern. In Genossenschaftsform haben sie eine eigene Verarbeitung und Vermarktung der Produkte laufen. Bei der Produktion der Heumilch wird auf die Verfütterung von Gärfutter verzichtet. Es geht den Landwirten darum, die artgerechte Tierhaltung in den Mittelpunkt zu stellen. Die Vorgaben der Verbände Bioland und Demeter bestimmen die Produktionsrichtung. Wichtig für die produzierenden Bauern sei es auch, einen auskömmlichen Preis für die hochwertige Milch zu erhalten. Im Familienbetrieb Berchtold in Maria Steinbach gab es dann später am Nachmittag die Gelegenheit, direkt auf einem Bauernhof vom Betriebsleiter, der auch Vorsitzender und Mitgesellschafter ist, Näheres über Weidehaltung und die Details der Heumilcherzeugung zu erfragen.

Beim Naturkostunternehmen "Rapunzel", einer der führenden Bio-Hersteller in Europa, ist das Motto und Leitmotiv "Wir machen Bio aus Liebe" angesagt. Das stark expandierende Unternehmen beschäftigt zwischenzeitlich 300 Personen, auch international. Die Wiege war ein Selbstversorgerhof bei Augsburg. Zur Philosophie gehöre, bei der Produktion die notwendige Sorgfalt einzubringen, damit der Kunde ein Lebensmittel erhalte, das dem Wohlergehen diene. Es gehe um mehr, als "nur den Bauch zu füllen", so eine Aussage. Die Sorge gelte deshalb allen Ketten der Zulieferer, Verarbeitung und der Logistik. Den Erzeugern werden auskömmliche Abnahmepreise versprochen, und die Wertschöpfung solle allen beteiligten Ebenen ein Auskommen ermöglichen. Die Förderung der ökologischen Landwirtschaft werde auch im Engagement im politischen Bereich eingesetzt, um faire Anbau- und Handelsbedingungen und eine gentechnikfreie Zukunft zu erreichen. Bei beiden Betrieben konnten sich die Fahrtteilnehmer auch an den Produkten versuchen und eine Brotzeit und ein Mittagessen einnehmen. Mit einem Gottesdienst in Maria Steinbach mit Landvolkpfarrer Roland Klein wurde der Tag beschlossen.