Neuburg (sja) Der Kreis Neuburg-Schrobenhausen legt seine Planungen in der früheren Lassigny-Kaserne angesichts der Campus-Pläne des Freistaats aller Voraussicht nach auf Eis.
Das verkündete Landrat Roland Weigert (FW) nach dem Besuch des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. "Diese Schacherei mache ich nicht länger mit", ärgerte sich der Kreischef dabei.
Sein Unmut begründet sich vor allem in den Ansprüchen der staatseigenen Immobilien Freistaat Bayern, die für die Umsetzung der Campus-Pläne offenbar mehr Platz in der einstigen Kaserne braucht als zunächst gedacht. Dabei geht es zunächst um das sogenannte Gebäude VI samt Umgriff, das Weigert und seine Verwaltung zuletzt als Lösung für die Klassen für Kranke ins Auge gefasst hatten. Wie berichtet, sind diese Klassen für schulpflichtige Patienten bisher in den Kliniken St. Elisabeth untergebracht. Doch die Einrichtung braucht den Platz dort nun selbst. Das Gebäude VI samt der umliegenden Flächen, die bisher noch dem Bund gehören, hätte für viele den idealen Standort für die Zukunft dargestellt. Doch auf diesen Bereich verzichtet der Landkreis nach jahrelangen Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben nun wohl ebenso wie auf das Gebäude IX gleich neben dem Kreisjugendring. Letzteres befindet sich seit dem Vorjahr im Eigentum des Landkreises. "Auch eine Erschließung des Landratsamt durch das Gelände ist unerwünscht", ärgerte sich Weigert, der stets eine zweite Zufahrt zur Kreisverwaltung gewollt hatte.
Mit einem Verzicht wäre der Lassigny-Bereich komplett der Technischen Hochschule Ingolstadt für deren Campus-Pläne in Neuburg vorbehalten. Gleichzeitig wird damit aber auch das Entgegenkommen des Landkreises ein Stück weit schrumpfen. Denn eine Nutzung der jetzigen Paul-Winter-Realschule, die nach Fertigstellung des Neubaus leer stünde, als Interimslösung für den Campus ist Weigerts Worten zufolge nach den jüngsten Entwicklungen "obsolet". Die Räume dort bräuchte der Landkreis dann zwingend für die Klassen für Kranke. Und auch Platz für die Verwaltung ist zwingend erforderlich; immerhin galt das Gebäude IX zuletzt immer als Teil-Alternative zu den alles andere als unumstrittenen Containern im Hof des Landratsamts. Diese Möglichkeit dürfte nun vom Tisch sein. "Wir brauchen dafür aber ohnehin mehrere Varianten", so Weigert gegenüber unserer Zeitung. Und er sagt durchaus vielsagend: "Es gibt auch weitere. "
