Kipfenberg
Lage im Seniorenheim weiter stabil

01.12.2020 | Stand 04.12.2020, 3:33 Uhr

Kipfenberg - Im Kipfenberger Seniorenheim haben sich wie berichtet 39 der 52 Bewohner mit dem Coronavirus infiziert.

Doch es geht ihnen gut: "Die Senioren sind weitgehend symptomfrei und es musste bislang auch keiner ins Krankenhaus", sagte Heimleiter Roland Penzenstadler am Dienstag. Was ihm im Moment mehr zu schaffen macht, ist, dass auch acht seiner Mitarbeiter in Quarantäne sind. "Wir haben insgesamt nur 25 Mitarbeiter und die müssen das jetzt durch entsprechende Mehrarbeit abfangen. "

Damit sich unter den Bewohnern niemand neu ansteckt, "haben wir im Heim Kohorten gebildet - so bleiben Infizierte und nicht Infizierte jeweils unter sich", sagt Penzenstadler. Trotzdem machen sich die Angehörigen natürlich Gedanken um ihre Verwandten und wollen immer auf dem neuesten Stand sein. So gut Penzenstadler das auch versteht, bereitet dies ihm und seinen Angestellten erhebliche Probleme: "Die Leute dürfen im Moment nicht zu Besuch kommen und rufen uns deshalb ständig an. Das hält in der derzeit schwierigen Lage natürlich noch mehr auf", sagt er.

Lob hat er dagegen für das Eichstätter Gesundheitsamt. "Die Zusammenarbeit klappt sehr gut und wir stehen jeden Tag mit einem Arzt des Gesundheitsamtes in Kontakt, der sich nach unseren erkrankten Bewohnern erkundigt. "

Wie das Virus in das Seniorenheim eingeschleppt wurde, sei es über Besucher oder einen Mitarbeiter, lässt sich laut Penzenstadler allerdings nicht ansatzweise nachvollziehen. "Die Pandemie ist ein weltweites Geschehen. Wer sich wann und wo mit dem Virus infiziert, ob privat oder später im Heim, lässt sich da nicht nachvollziehen. "

Wenn die Bewohner des Seniorenheimes gesund bleiben, muss sich Penzenstadler nur noch darum kümmern, dass seine Mitarbeiter bald wieder vollzählig und einsatzfähig sind. "Da sie zu unterschiedlichen Zeiten in Quarantäne geschickt worden sind, kann ich aber nicht auf den Tag sagen, wer wann wieder da ist. "

Penzenstadler verzichtet derzeit auf Unterstützung von Mitarbeitern aus den anderen Renafan-Einrichtungen, zu denen das Kipfenberger Seniorenheim gehört. "Ich möchte weder, dass wir das Virus in eine andere Einrichtung tragen, noch dass jemand vielleicht mit einer Infektion zu uns kommt", betont er. Trotzdem habe er zusammen mit den anderen Einrichtungen einen Notfallplan erarbeitet, sollte sich die Situation in Kipfenberg verschärfen. "Aber der Notfallplan ist für Notfälle. Und einen solchen haben wir im Moment nicht. "

Unterdessen haben die Kliniken am Montagabend gemeldet, dass dort insgesamt 17 Covid-Patienten behandelt werden. In der Klinik Eichstätt sind es sieben Patienten auf der Isolierstation, zwei auf der Intensivstation, einer wird beatmet. In der Klinik Kösching sind sechs Patienten auf der Isolierstation, zwei Patienten werden auf der Intensivstation beatmet. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100000 Einwohner ist im Landkreis Eichstätt weiter rückläufig. Das Landratsamt meldet lediglich 14 Neuinfektionen und dementsprechend eine Inzidenz von 179,97. Allerdings gibt es auch wieder einen Todesfall in Zusammenhang mit Covid-19 zu beklagen. Insgesamt sind es nun 32. Aus der aktualisierten Gemeindeliste geht hervor, dass Beilngries seit Ausbruch der Pandemie mit 184 Fällen nach wie vor die meisten zu verzeichnen hat.

cyb/EK