München
Kuwait fliegt auf Eurofighter

Emirat erwirbt 28 Kampfjets Airbus-Werk in Manching sucht neue Mitarbeiter

05.04.2016 | Stand 02.12.2020, 20:00 Uhr

Der Eurofighter gilt als eines der modernsten Militärflugzeuge der Welt. Als achte Nation hat jetzt auch das Emirat Kuwait 28 dieser Kampfjets gekauft. - Foto: Airbus

München/ Manching (DK) Das Emirat Kuwait hat gestern den Vertrag über die Lieferung von 28 Eurofightern unterzeichnet. Das freut auch die Flugzeugbauer in Manching: "Wegen der guten Auftragslage suchen wir momentan sogar Personal", erklärt Gesamtbetriebsratsvorsitzender Thomas Pretzl.

Kuwait ist die achte Nation, die den Kampfjet fliegt, und neben Saudi-Arabien und Oman dritter Kunde in der Golfregion. "In den letzten Jahren hat der Eurofighter seine überragende Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt", kommentiert Dirk Hoke, Chef von Airbus Defence und Space, die Unterzeichnung. "Dieser Erfolg ist wichtig für die Kontinuität des Programms und wird eine Signalwirkung für weitere Aufträge haben."

Im Namen des Konsortiums und seiner Partnerunternehmen sagt Eurofighter-Chef Volker Paltzo: "Dieser Auftrag ist ein weiterer Beweis für das wachsende Interesse am Eurofighter in der Golfregion. Die Bestellung wird es Kuwait ermöglichen, die Vorteile aus der zunehmenden Anzahl der Eurofighter-Flugzeuge am Golf zu nutzen, insbesondere mit Blick auf Interoperabilität, Training und In-Service-Support." Das Geschäft mit Kuwait, das im September 2015 mit der italienischen Regierung vereinbart worden war, dürfte ein Volumen von sieben bis acht Milliarden Euro haben. Die Lieferung umfasst 28 Kampfjets, davon 22 Einsitzer und sechs Doppelsitzer. Die Flugzeuge gehören zum Tranche-3-Standard und werden mit modernstem E-Scan-Radar ausgestattet. Mit nunmehr 599 bestellten Flugzeugen ist der Eurofighter zurzeit das größte militärische Beschaffungsprogramm in Europa.

Auch im Airbus-Werk in Manching wird das Milliardengeschäft mit Kuwait als großer Erfolg gewertet: Dort werden die Rumpfmittelteile geprüft und endmontiert, die zuvor in Augsburg bei Premium Aerotec gebaut werden. "Die Serienfertigung wäre 2017/18 ausgelaufen", sagt Gesamtbetriebsratsvorsitzender Pretzl. "Jetzt wird die Rumpfmittelteilausrüstung auf jeden Fall weiterlaufen." Eine gute Nachricht für die rund 4500 Beschäftigten in Manching.

"Wir hatten zuletzt einen Personalabbau hinter uns", erinnert Pretzl an schlechtere Zeiten. Doch momentan werde wegen der guten Auftragslage wieder Personal gesucht, und zwar Fluggrätemechaniker, Fluggeräteelektroniker sowie Ingenieure.

Zum Hintergrund: Seit Indienststellung des ersten Eurofighters Ende 2003 sind mehr als 470 Flugzeuge an sechs Nationen ausgeliefert worden: Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien, Österreich und Saudi-Arabien. Der Eurofighter ist derzeit bei 22 operativen Einheiten in Dienst. Die gesamte Flotte hat bislang weltweit mehr als 330 000 Flugstunden absolviert.