Dollnstein
Kurzbesuch im Geburtsort

Die Schauspielerin Gisela Schneeberger war zu Gast in Dollnstein und sah sich das Altmühlzentrum an

16.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:34 Uhr
War auf einen Kurztrip in ihrem Geburtsort zu Gast: die Filmschauspielerin Gisela Schneeberger (2. von rechts). Mit auf dem Bild sind zudem Josef Schönwetter, der Leuchtenberg-Münzen prägte, zu sehen, sowie Resi Renn (links), mit der Gisela Schneeberger engen Kontakt hält und deren Tochter Petra Strasser. −Foto: Edgar Mayer

Dollnstein - Auch wenn es nur ein rein privater Besuch war: So ganz geheim halten konnte die bekannte und beliebte Filmschauspielerin Gisela Schneeberger ihren Besuch in ihrem Geburtsort Dollnstein dann doch nicht so ganz.

Zu groß war der Publikumsverkehr im Altmühlzentrum, als dass sie und ihre sie begleitende Verwandtschaft sich dem öffentlichen Interesse hätten gänzlich entziehen können.

Zwar hat die "Schneebergerin", wie sie gern liebevoll genannt wird, nur die ersten vier Lebensjahre in Dollnstein verbracht, trotzdem ist ihre Verbindung nie ganz abgerissen. 2007 war sie Schirmherrin bei der 1000-Jahr-Feier und immer wieder telefoniert sie mit der Dollnsteinerin Resi Renn, um die Beziehung in ihre angestammte Geburtsstätte nicht ganz abreißen zu lassen. Immerhin steht ja auch noch ihr Geburtshaus im Wiesenweg.

In einem Interview im EICHSTÄTTER KURIER im Jahre 2013 bezeichnete sie ihre Kindheit als eine ganz wichtige Zeit in ihrem Leben, obwohl es "nur vier Jahre sind, die ich da groß geworden bin. Aber das sind ja oft die prägenden Jahre", meinte sie.

Diese Woche stand nun wieder ein Treffen in Dollnstein im Terminkalender der Schauspielerin, die natürlich auch unter der coronabedingten Drehpause zu leiden hat. Ort des Treffens war das Altmühlzentrum, in dem sie vom Burgfreunde-Vorsitzenden Andreas Margraf durch das Museum und die Ausstellung zum 150-jährigen Bestehen der Altmühltalbahn geführt wurde. Großes Interesse riefen dabei die Bilder um den Dollnsteiner Bahnhof hervor, den sie, da Tante Lore dort wohnte, noch in bester Erinnerung hatte und natürlich mit eigenen Episoden füllen konnte, wie Resi Renn und ihre Tochter Petra Strasser zu berichten wussten.

Zufällig waren Josef Schönwetter und Rudolf Hager vor Ort, um die Funktionsfähigkeit der Münzprägemaschine, die defekt war und wieder instand gesetzt wurde, zu testen. Dazu prägten sie Leuchtenberg-Medaillen, die bei großen Festlichkeiten ausgegeben werden sollen. Giesela Schneeberger zeigte großes Interesse an der Münzprägung und Josef Schönwetter erklärte den Gästen, wie man anhand einer Prägemaschine und entsprechenden Stempeln Medaillen herstellt. Die Kinder von Schneebergers Nichte waren begeistert und durften sich gleich unter der fachkundigen Schönwetter'schen Anleitung eine Medaille selbst prägen. Auf der Medaille ist Maximilian, dritter Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt, sowie auf der Rückseite sein russisches Wappen zu sehen. In München, dem jetzigen Wohnsitz von Gisela Schneeberger, erinnert der Leuchtenbergring als auch das Leuchtenbergpalais am Odeonsplatz an das Adelsgeschlecht. Darin ist heute das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat untergebracht.

Zurück in ihre Kindheit versetzt wurde die Schauspielerin, die erst im vergangenen Jahr mit dem Filmpreis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet wurde, durch eine kurze Episode, die der ebenfalls anwesende Hugo Bittlmayer zu erzählen wusste. Er berichtete, wie die drei Schneeberger-Schwestern eines Sonntags ins Lebensmittelgeschäft marschierten, um für ihren Vater ein kleines Geburtstagsgeschenk zu kaufen. Angesprochen darauf, dass es doch besser sei, etwas selbst Hergestelltes zu verschenken, trällerten sie ihm spontan und mit sehr viel Theatralik das Geburtstagsliedchen vor, das sie zusammen einstudiert hatten. Auch wenn sich Gisela Schneeberger nicht mehr an diese Begebenheit im Detail erinnern konnte: Das Schauspieltalent hatte sie wohl in die Wiege gelegt bekommen. Im Wiesenweg in Dollnstein, wo sie selbstverständlich auch noch einen kurzen Halt einlegte.

EK

Edgar Mayer