Latsch
"Kurz vor dem Saisonstart gibt es kein Halligalli mehr"

ERC-Stürmer David Elsner über das zurückliegende Trainingslager und das Test-Derby gegen Augsburg am Freitag

27.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:48 Uhr
Auf dem richtigen Weg: Laut David Elsner (links) ist die neue ERC-Mannschaft "schon relativ gut zusammengewachsen". −Foto: Traub

Latsch/Ingolstadt (DK) In Südtirol scheint sich David Elsner wohlzufühlen: Im Sommer verbrachte der Stürmer des ERC Ingolstadt einige Urlaubstage mit Teamkollege Joachim Ramoser in dessen Heimat Ritten, in der vergangenen Woche schuftete er mit den Panthern im Trainingslager in Latsch.

Und das erfolgreich: Beim 2:1-Sieg nach Penaltyschießen gegen Klagenfurt, der den Triumph des ERC beim Vinschgau-Cup bedeutete, erzielte Elsner den Treffer zum 1:0 und zeigte auch sonst eine überzeugende Vorstellung. Wir haben den 26-Jährigen gestern auf der Rückreise nach Ingolstadt erreicht.

Herr Elsner, die Hälfte der Vorbereitung auf die neue Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) und vier von sieben Testspielen liegen hinter den Panthern. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?

David Elsner: Ich finde, dass die beiden Spiele in Südtirol (außerdem ein 5:0 gegen Bozen, d. Red. ) schon deutlich besser waren als die beim Gäuboden-Cup (zwei Niederlagen gegen Wolfsburg und Nürnberg, d. Red. ). Wir haben die Anweisungen des Trainers besser umgesetzt. Der Lohn der harten Arbeit war, dass wir das Turnier gewonnen haben.

Sie waren beim 2:1 gegen Klagenfurt am Sonntag einer der auffälligsten Ingolstädter - als Torschütze, Vorbereiter und im Powerplay. Trainer Doug Shedden schenkt Ihnen Vertrauen.

Elsner: Er weiß, welche Knöpfe er bei mir drücken muss. Manchmal tritt er mir auch in den Hintern. Es gibt viele Situationen, in der er das macht, aber oft lässt er mich auch selbst mit einer Situation klarkommen. Ich bin jetzt in einem Alter, wo man auf dem Eis mehr Verantwortung übernimmt. Damit ich mir so wenig Anschiss wie möglich vom Trainer holen muss. (lacht)

Ein Trainingslager dient neben der sportlichen Vorbereitung auch dazu, die neuen Teamkollegen kennenzulernen und als Mannschaft zusammenzuwachsen. Wie ist das gelungen?

Elsner: Eishockeyspieler ticken im Endeffekt alle ähnlich. Die Neuen passen bei uns perfekt rein, viele sind in meinem Alter. Sie sind offen und ehrlich und wissen, dass auf dem Eis zu 100 Prozent gearbeitet wird. Und wenn Freizeit ist, ist jeder für den anderen da. Ich würde sagen, dass unsere Mannschaft schon relativ gut zusammengewachsen ist.

Mit den Mittelstürmern Darin Olver und Brett Olson fehlen zwei zentrale Figuren aktuell verletzt. Wie schwer wiegt das in einer Findungsphase?

Elsner: Es ist natürlich nicht ideal, dass die beiden fehlen. Aber wir haben am Wochenende gesehen, dass wir genügend Spieler wie Tim Wohlgemuth oder Ramoser haben, die auch Eishockey spielen und verschiedene Rollen übernehmen können. Deswegen sind wir ja ein Team, dass bei Ausfällen andere Jungs einspringen.

Worauf liegt in den restlichen zweieinhalb Wochen vor dem Saisonstart der Fokus?

Elsner: Wir müssen uns in allen Bereichen noch steigern - im Powerplay, in Unterzahl, bei den Laufwegen. Wir sind keine Maschinen, jeder macht mal einen Fehler. Wir wollen zum Saisonstart aber als gestandene Mannschaft dastehen, die möglichst wenige dieser Fehler macht.

Am kommenden Freitag steht das einzige Heimspiel der Vorbereitung auf dem Programm - ein Derby gegen die Augsburger Panther. Hat diese Begegnung auch als Testspiel einen besonderen Charakter?

Elsner: Egal ob Freundschaftsspiel, normales Saisonspiel oder Play-off-Spiel: Grundsätzlich geht man in jede Partie mit derselben Einstellung rein. Es muss jedem klar sein, dass es kurz vor dem Saisonstart kein Halligalli mehr gibt. Wir wissen, dass das Spiel auch für Augsburg das größte Derby ist. Wir werden natürlich versuchen, den Zuschauern ein schönes Spielchen zu bieten und zu gewinnen.

Das Gespräch führte Alexander Petri.
 
AEV-TestspielAm kommenden Freitag  bestreitet der ERC Ingolstadt sein einziges Heimspiel der Saisonvorbereitung – um 19.30 Uhr sind die Augsburger Panther in der Saturn-Arena zu Gast. Tickets sind noch in ausreichender Anzahl erhältlich.   Mit Ingolstadt und Augsburg treffen die Turniersieger aus Südtirol aufeinander:  Die Oberbayern triumphierten am Wochenende beim Vinschgau-Cup in Latsch, eine Woche zuvor hatten die Schwaben  durch ein 5:1  gegen den EV Zug aus der Schweiz den Dolomiten-Cup in Neumarkt gewonnen.