Ernsgaden
Kurse in einem alten Kunsthandwerk

Ingrid Müller leitet die Porzellanmalschule Ernsgaden

03.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:28 Uhr

Individuell verziertes Geschirr ist ein Hingucker. Nach dem Brennen in einem speziellen Schamottofen ist das Porzellan lebensmittelecht und für die Spülmaschine geeignet - Foto: Huber

Ernsgaden (hg) Das Frühstück schmeckt doch gleich viel besser, wenn man den Kaffee aus einer selbstbemalten Tasse trinken kann. Oder wenn die Semmel auf einem Teller liegt, den man selbst dekoriert hat. Wie man solches Steingut individuell verzieren kann und was dabei zu beachten ist, kann man in der Porzellanmalschule Ernsgaden erlernen.

Geleitet wird sie von Ingrid Müller, deren Leidenschaft dem „Weißen Gold“ und seiner malerischen Gestaltung schon seit zwölf Jahren gilt. Begonnen hatte damals alles mit dem Besuch eines Porzellanmalkurses. Der erste Versuch, weißes Porzellan mit Farben zu gestalten, entpuppte sich als Liebe auf den ersten Pinselstrich, und diese Faszination hat sich bei der 53-Jährigen bis heute gehalten.

Um ihr umfassendes Wissen über dieses alte Kunsthandwerk weiterzugeben, hat Müller in Ernsgaden die Malschule „Ingrids Porzellankunst“ eröffnet, in der die Teilnehmer unter fachkundiger Anleitung dieses nicht alltägliche Hobby erlernen können. Die Künstlerin will auch den Spaß an der Malerei vermitteln, wie sie sagt. Deshalb bietet sie keine starr vorgegebene Ausbildung an, sondern lässt jeden nach seinem Geschmack sein individuelles Gestaltungsziel auswählen.

„Alles ist umsetzbar, klassisch oder modern“, betont Müller. Sie berät dabei, gibt Anregungen auch bezüglich Materialkunde und Pinseltechnik und lässt bei der Malerei die fachlichen und technischen Kriterien einfließen. So sind in ihren bisherigen Kursen neben traditionellen Stücken schon ganz außergewöhnliche Kunstwerke entstanden. „Auch als Anfänger kann man einsteigen, weil jeder individuell unterstützt wird“, lässt Ingrid Müller wissen. Die Vielfalt der Porzellanmalerei hat sie in vielen Malkursen kennengelernt und intensiviert. Darunter waren Kurse bei deutschlandweit bekannten Künstlern und auch bei dem weltweit agierenden Schweizer Maler und Dozenten Peter Faust.

Die Malerei der Ernsgadener Schule erfolgt in der Technik der sogenannten Aufglasur-Malerei, „weil man hier eine wesentlich größere Farbauswahl hat“, wie sie erläutert. Bei dieser Malerei wird das bemalte Porzellan bei 750 bis 850 Grad Celsius in einem speziellen Schamottofen gebrannt. Danach ist das Porzellan gebrauchsfähig, lebensmittelecht und für die Spülmaschine geeignet.

Die Gruppenkurse finden wöchentlich, meist mit sechs bis zehn Terminen vormittags oder abends, statt. Um die Qualität der Schulung zu gewährleisten, sind die Gruppenkurse auf sechs Teilnehmer begrenzt. Einzelunterricht ist nach Absprache möglich. Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.ingrids-porzellankunst.de.