Neuburg
Kunstsammlung Kessler ist aufgelöst

Stadt Neuburg erlöste aus dem Nachlass 52 000 Euro "82 000 Übernachtungen sind zu wenig"

05.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:35 Uhr

Neuburg (r) Aus dem Verkauf des Nachlasses von Rolf Kurt Kessler hat die Stadt Neuburg 52 000 Euro erlöst. Kulturamtsleiterin Kathrin Jacobs nannte dieses Ergebnis gestern im Kulturausschuss. Das Thema sei abgeschlossen, so OB Bernhard Gmehling, "dazu gibt es nicht mehr viel zu sagen."

Im Kulturausschuss gab Kathrin Jacobs einen letzten Bericht über den Umgang mit dem Vermächtnis des Düsseldorfer Kunstsammlers. Von 750 Einzelstücken, die die Stadt in einer Verkaufsausstellung offeriert hatte, ist der Löwenanteil verkauft worden. Das brachte 32 000 Euro ein, eine Nachversteigerung 3000 Euro. Von 30 hochwertigen Bronzeskulpturen - darunter Werke von Arno Breker - hat das Düsseldorfer Auktionshaus Hargesheimer 26 versteigert. Die Stadt Neuburg erhielt 25 000 Euro als Nettoerlös. Die verbleibenden Stücke sollen nochmals angeboten werden.

Die umfangreiche Kunstsammlung - ein überraschender Nachlass für die Stadt - brachte am Ende also 52 000 Euro ein. "Trotz vereinzelten Unmuts in den Medien", so Amtsleiterin Kathrin Jacobs, "ist die Ausstellung gut wahrgenommen worden." Beachtlich seien auch die 1600 Besucher der Verkaufsausstellung gewesen. Das Gros war in den ersten zwei, drei Tagen gekommen, denn danach waren die besten Stücke der Ausstellung längst abverkauft. Kunsthändler hatten sich bereits vor der Eröffnung Exemplare gesichert. Für Kenner bestand kein Zweifel, dass die meisten Werke, insbesondere die Skulpturen, viel zu billig angeboten worden sind. Mit dem Erlös will das Kulturamt nun ein fachgerechtes Depot für stadteigene Kunstgegenstände aufbauen.

Die aktuelle Tourismussaison 1itt zunächst unter dem verregneten Frühjahr, hat aber jetzt deutlich an Fahrt aufgenommen, berichtet Amtsleiterin Marieluise Kühnl.

Das Tourismusjahr 2015 mit seinem heißen Sommer brachte einen leichten Rückgang der Übernachtungszahlen. Sie gingen um 3,8 Prozent auf 82 800 zurück, allerdings vermeldet das Tourismusamt gleichzeitig eine Steigerung der Gästeankünfte. Knapp 600 Stadtführungen, 1100 Anfragen per Email und 1200 Prospektanfragen belegen, dass Neuburg im Städtetourismus eine sehr gute Position einnimmt.

Oberbürgermeister Bernhard Gmehling hält 82 000 Übernachtungen "zu wenig für eine Stadt wie Neuburg." Man müsse noch mehr tun, um Gäste anzulocken und 100 000 Übernachtungen zu erreichen. Geschäftsreisende und Montagarbeiter fallen zunehmend aus der Statistik heraus, weil sie privat oder in "Boardinghäusern" untergebracht werden. Für "dringend erforderlich" sieht der OB den Hotelneubau des Maschinenrings.

Anfragen aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen treffen besonders häufig ein. Im Juni und Juli boomen die Besucherzahlen. Neuburg bietet eine Fülle kultureller Veranstaltungen, Magnet bleibt das Schlossfest (wieder 2017).