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Kunst ist Privatsache

19.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:40 Uhr

Zum Artikel „18 500 Kilogramm Kunst“ (DK vom 3. April), worin es um den Ankauf eines Kunstwerks von Alf Lechner geht:

Warum ein Stück Alteisen, von dem selbst der Künstler der Meinung ist, dass es Schrott ist, für 100 000 Euro kaufen? Hat Ingolstadt zu viel Geld übrig? Sind unsere Politiker abgehoben? Oder haben sie Angst vor dem Kulturreferenten, der unwirsch Nachfragen vom Tisch wischt?

Der Staat und die Stadt haben sich um die Grundbedürfnisse und die Grundversorgung zu kümmern, aber sicher nicht um Kunst. Kunst ist Luxus, und dafür ist der Staat nicht zuständig. Wenn die zu viel Geld haben, dann sollen sie doch Gebühren senken oder in die nötige Straßensanierung investieren.

Es geht nicht darum, Kulturgüter nicht zu achten, aber ich kann doch nicht für alles ein eigenes Museum machen, wo jeder Besuch mit vielen Euro subventioniert wird. Lieber nur wenige große Museen, die insgesamt deutlich weniger Kosten verursachen als an jeder Ecke ein kleines, wo nur ein paar Leute vorbeischauen. Genau so muss man nicht jede Ruine auf Staatskosten erhalten. Darum, ihr Politiker und Politikerinnen, lieber jeden Pfennig bei jeder Entscheidung dreimal umdrehen, so wie es viele zu Hause auch tun müssen.

Pius Stark, Ingolstadt