"Kunst ist ein Lebensmittel"

04.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:25 Uhr
Reifrock als Abstandshalter: Das lebensgroße Staatsporträt, das der Wiener Hofmaler Martin van Meytens um 1745 schuf, zeigt Kaiserin Maria Theresia. Weitere Informationen zu dem Gemälde im Germanischen Nationalmuseum gibt es auf der Homepage des Museums. −Foto: GNM, Messberger

Die Museen in Bayern hoffen darauf, nach dem Corona-"Shutdown" wieder für Besucher ihre Häuser öffnen zu können. Denn sie seien auch systemrelevant, sagen viele. Mit digitalen Angeboten haben sie die Menschen begleitet, doch der Besuch im Museum vor dem Original ist dadurch nicht zu ersetzen.

 

Ingolstadt - Während in einigen Bundesländern in der vergangenen oder ab dieser Woche auch die Museen wieder öffnen dürfen, warten die Museumsleute in Bayern noch bis vorläufig 10. Mai auf das "Go" nach dem kulturellen Shutdown. Das hat das Kabinett am 28. April beschlossen. Am Dienstag tagt es erneut über Lockerungen. Nun hoffen die Museen, bald wieder Besucher empfangen zu dürfen, nachdem selbst Baumärkte den Kunden ihre Tore geöffnet haben. "Kunst ist systemrelevant", sagen viele Kulturmacher. Der Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler (CSU) äußerte sich auf Anfrage unserer Zeitung vergangene Woche zuversichtlich, dass sich in Museen die Besucherzahl gut kontrollieren und die Besucherführung gut organisieren ließen. "Und: Kunst und Kultur können gerade in diesen schwierigen Zeiten eine sinnstiftende und verbindende Funktion einnehmen." Vorbereitet sind die Häuser allemal, haben Masken und Desinfektionsmittel gekauft, Abstandsregeln auf Plakaten angebracht, Wegleitsysteme ausgedacht, Alternativen zu Führungen entwickelt. Wir haben uns bei einigen Museen und Galerien umgehört.

MKK Ingolstadt

Simone Schimpf, Direktorin des Museums für Konkrete Kunst in Ingolstadt, und ihr Team waren und sind hinter verschlossenen Türen gut beschäftigt. Mit vielen neuen digitalen Angeboten haben sie die Kunstfreunde durch die vergangenen Wochen Zuhause begleitet, wobei das Original im Museum nicht zu ersetzen sei, sagt Simone Schimpf. Sie haben sich dem Depot gewidmet und sich Konzepte überlegt für eine baldige Öffnung. "Wir sind vorbereitet und freuen uns auf die Besucher." Die laufenden Ausstellungen, dabei auch die über Traudl Brunnquell, werden verlängert. Möglich sind auch kleinere Präsentationen bis zur von Mai auf voraussichtlich September verschobenen Abschiedsausstellung aus dem Gebäude an der Tränktorstraße. "Mind the Gap" ("Achte auf die Lücke") ist der Titel, der, so Simone Schimpf, "dann doch auch ganz gut zur Situation passt". Foto: Olmawww.mkk-ingolstadt.de

BBK Oberbayern Nord und Ingolstadt

Der Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Oberbayern Nord und Ingolstadt ist seit der Coronakrise mit einem virtuellen Museum online. Man sei vom eigenen Virus befallen: "Kunst ist hochansteckend." Der Vorsitzende Werner Kapfer hofft auf eine baldige Öffnung der Harderbastei. "Ich sehe hier gute Möglichkeiten, die Hygienestandards einzuhalten." Bedauerlich sei, dass man die alle zwei Jahre im Juni stattfindende Kunstmesse absagen musste. Aber sie soll im nächsten Jahr nachgeholt werden. Foto: Hauserwww.bbk-ingolstadt.de

GNM Nürnberg

Der Corona-Krise zum Opfer gefallen ist die Ausstellung über den Dürer-Zeitgenossen Hans Hofmann. "Es wäre weltweit die erste Einzelausstellung gewesen", sagt der Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums, Daniel Hess. Doch die vielen Leihgaben konnten angesichts der Corona-Pandemie erst gar nicht nach Nürnberg transportiert werden. Ein kleiner Trost: Zumindest der Katalog erscheint. Auch das GNM hat seine Präsenz ins Internet verlegt und erst vor wenigen Tagen eine neue Wissenschaftsplattform, den GNM-Blog, freigeschaltet. Wobei die digitalen Angebote den Besuch nicht ersetzen könnten, sagt Hess. "Nicht den Ort, nicht das Objekt und nicht die Begegnungen." Die Ausstellungen "Europa auf Kur: Ernst Ludwig Kirchner, Thomas Mann und der Mythos Davos" sowie die Schau "Zeichen der Zukunft" Geschichte des Wahrsagens in Europa und Asien werden stattfinden. Diese bekämen angesichts der Corona-Pandemie und den Folgen plötzlich eine zusätzliche Bedeutung. Foto: GNM, Messbergerwww.gnm.de

Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg

Das Team des Kunstforums Ostdeutsche Galerie steht in den Startlöchern. "Wir freuen uns wieder auf die Besucher im Haus", sagt Pressereferentin Gabriela Kaskova. Während der Schließung haben sie die Kunstfreunde nicht nur im Netz - auch die Kinder mit Baselanleitung des Maskottchens Koggi - mit Kunst versorgt, sondern mit einem neuen digitalen Kunstguide auch in den Skulpturengarten geschickt. Die aktuelle Ausstellung "reisen, entdecken, sammeln" wird verlängert. Foto: Studio Zink Fotografen www.kunstforum.net

Alf-Lechner-Museum

Ingolstadt

 

Daniel McLaughlin, Kurator des Alf-Lechner-Museums, hat am 13. März in Berlin Mitte seine neue Galerie geöffnet und am 15. März wieder schließen müssen. Inzwischen ist der lichte Raum wieder zugänglich. Das hofft der Sohn von Alf Lechner auch für das Ingolstädter Museum. "Das Museum ist mit seiner großzügigen Architektur für Abstandhalten wie geschaffen." Die aktuelle Jubiläumsausstellung "Rot X Stahl" würde er gerne verlängern, dafür müsse jedoch dringend ein Klimakonzept entwickelt werden. Die Werke von Rupprecht Geiger seien sehr sensibel und nicht für sommerliche Höchsttemperaturen geschaffen. Fast vollendet ist die 3-D-Präsentation des Hauses als "digitaler Zwilling". Integriert werden zusätzlich kurze Videos mit Erklärstücken von Daniel McLaughlin. Foto: Hammerwww.lechner-museum.de

Galerie Bildfläche

Eichstätt

Hubert Klotzeck, Fotograf und Galeriebesitzer in Eichstätt, hat sein Fotostudio wieder geöffnet, die Galerie bislang noch geschlossen. Er wünscht sich vor allem, dass die Kunst auch und vor allem in der Krise wertgeschätzt wird. "Die Künstlerinnen und Künstler brauchen aber tatsächlich auch finanzielle Unterstützung." Nicht nur von Seiten der Politik, sondern auch von Privatleuten. "Man versucht ja auch die regionalen Gastronomen mit Take-Away-Gerichten zu unterstützen", gibt er zu bedenken. Auch die Kunstszene könne man vielfach unterstützen. Von Gutscheinen für Kinos bis zum Kauf von Kunstwerken oder anderen Aktionen im Netz. Foto: Mirbachwww.galeriebildflaeche.de

Galerie Mariette Haas

Ingolstadt

Mariette Haas hat ihre Galerie seit vergangener Woche wieder geöffnet. "Ich bin ja wie ein Laden", sagt sie. Da passt es ins Bild, dass sie auch sagt, dass "Kunst ein Lebensmittel" sei. Die Ausstellung "Stoff geben" ist bis auf Weiteres verlängert. "Ich bin das den Künstlerinnen schuldig." Verschoben wird die Ausstellung "Weiblich konkret" auf Anfang 2021. Am 25. September soll jedoch die Ausstellung von Miriam Prantl und Hanna Röckle eröffnen. Ob mit Livestream oder mit verkleinerter Anzahl an Vernissage-Gästen? Das werde man dann sehen. Ihren Kunstlieferdienst wird die Galeristin erst einmal beibehalten, sprich Kunstwerke - wenn sie ins Auto passen - den Interessenten vorbeibringen. Foto: Hauserwww.galerie-haas.de

Landesstelle nichtstaatliche Museen Bayern

Eine wichtige Anlaufstelle ist auch in diesen Zeiten für die rund 1200 nichtstaatlichen Museen die Landesstelle, die ein eigenes Corona-Portal erstellt hat und im Blog "museumsperlen" eine Fülle an Informationen für Kunstfreunde anbietet. Wolfgang Stäbler setzt auf baldige Lockerungen, auch wenn er befürchtet, dass nicht alle Museen die Hygieneanforderungen einhalten könnten. "In historischen Gebäuden mit kleinen Räumen wird es schwieriger sein, Lösungen zu finden."Oder für Museen, in denen Ehrenamtliche tätig sind, die zur Risikogruppe gehören. Nicht überrascht ist er von den Reaktionen auf den Lockdown. "Unsere Museen sind für ihre Kreativität und Professionalität bekannt." Begeistert ist er aber von der raschen Umsetzung der digitalen Angebote. Dennoch: "Das Kunsterleben vor Ort können sie nicht ersetzen." Stäbler befürchtet, dass die Museen große finanzielle Einbußen haben werden, da auch in den nächsten Monaten nicht damit zu rechnen sei, dass etwa Schulklassen kommen oder Touristenbusse vor den Museen vorfahren. Foto: privatwww.museen-in-bayern.de

T25 Ingolstadt

In der kleinen, aber feinen Galerie des Kunstsammler-Ehepaars Manuela und Andreas Wittmann sind die Planungen ins Stocken geraten. Die Ausstellung des US-amerikanischen Künstler Rindon Johnson ist erst einmal abgesagt. Er lebt in Berlin und New York, sitzt aber seit Wochen in der Hauptstadt fest und auch viele andere seiner Projekte oder Verpflichtungen seien verschoben. Danach wolle man sich richten, sagt Andreas Wittmann. Diese Interessen gingen vor, denn für die Künstlerinnen und Künstler sei die Krise extrem und existenziell bedrohlich. "Wir sind terminlich flexibel", so Wittmann. Für eine Öffnung wären er und seine Frau vorbereitet. Die Besucher könnten einzeln in die beiden Räume gehen, andere währenddessen im malerischen Hinterhof warten. Foto: Hammerwww.slg-wittmann.de

 

Museum Lothar Fischer Neumarkt

Die Bücher in der Leseecke sind weggepackt, die Postkartenfächer abgedeckt, das Schutz- und Hygienekonzept steht. "Nun fehlen nur noch die Besucher", sagt Pia Dornacher, Direktorin des Museums. Sie und ihr Team waren digital in den vergangenen Wochen des Shutdown aktiv, freuen sich aber vor allem, dass nach vielen Telefonaten mit Leihgebern aus Frankreich oder Japan die aktuelle Ausstellung "Innen-Leben" mit Keramik von Shinichi Sawada und Tuschearbeiten von Alfred Kremer bis 19. Juli verlängert werden konnte. Auch deswegen, weil der Ausstellungsplan im Kolbe-Museum in Berlin, wohin die Schau danach wandert, ebenfalls durcheinander gewirbelt wurde. Wie man die Verleihung des Lothar-Fischer-Preises 2019 an Benjamin Houlihan Ende Juli gestalten wolle, müsse man noch abwarten. Foto: Pauly www.museum-lothar-fischer.de

Pinakotheken München

Die große Herausforderung für die Museen der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen liegt in der Corona-Zeit in den Gegebenheiten der unterschiedlichen Häuser, zu denen neben den Pinakotheken auch das Museum Brandhorst oder die Galerie Schack gehören. In der Pinakothek der Moderne seien Abstandsregeln besser einzuhalten als etwa in den kleinen Kabinetten in der Alten Pinakothek, sagt Pressechefin Tina Nehler. Geplant sei viel, etwa Führungen vorab im Netz anzubieten, so dass die Besucher ausgewählte Werke - bereits informiert - alleine anschauen können. Bernhart Maaz, Generaldirektor der Staatsgemäldesammlungen, gibt auch zu bedenken, dass man mehr Aufsichtspersonal bräuchte, das aber erst organisiert werden müsse. Fortgesetzt werden die Online-Angebote, die Kunstvermittlung entwickelt Konzepte für die Zeit nach der Krise. Man freue sich wieder "auf die beglückten Besucherinnen und Besucher, auf ihre Wiederbegegnungen mit Altvertrautem, das man neu sehen kann und wird". Maaz: "Wir wünschen allen Umsicht, Gelassenheit, Gesundheit." Foto: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Koyupinarwww.pinakothek.de

Neuer Kunstverein

Pfaffenhofen

Dorle Kopetzky, verantwortlich für die Pressearbeit  des Neuen Kunstvereins Pfaffenhofen, bedauert sehr, dass die  Sommerausstellung mit Werken des serbischen Malers Ljuba Popovic und  Kollegen wegen Transportschwierigkeiten ausfallen muss. Traditionsgemäß ist bereits die Vernissage ein kulturelles und gesellschaftliches Event in Pfaffenhofen. Aktuell überlege man, ein Magazin mit den bislang ausgestellten Künstlerinnen und Künstlern aufzulegen, eine finale Entscheidung darüber werde aber erst in den nächsten Wochen getroffen, so Dorle Kopetzky und gibt zu bedenken, „dass es jetzt erst einmal darauf ankomme, gesund zu bleiben“.  

Alf-Lechner-Museum

Ingolstadt

Daniel McLaughlin, Kurator des Alf-Lechner-Museums, hat am 13. März in Berlin Mitte seine neue Galerie geöffnet und am 15. März wieder schließen müssen. Inzwischen ist der lichte Raum wieder zugänglich. Das hofft der Sohn von Alf Lechner auch für das Ingolstädter Museum. "Das Museum ist mit seiner großzügigen Architektur für Abstand halten wie geschaffen." Die aktuelle Jubiläumsausstellung "Rot X Stahl" würde er gerne verlängern, dafür müsse jedoch dringend ein Klimakonzept entwickelt werden. Die Werke von Rupprecht Geiger seien sehr sensibel und nicht für sommerliche Höchsttemperaturen geschaffen. Fast vollendet ist die 3-D-Präsentation des Hauses als "digitaler Zwilling". Integriert werden zusätzlich kurze Videos mit Erklärstücken von Daniel McLaughlin.

Foto: Hammer

www.lechner-museum.de

Galerie Bildfläche

 

Eichstätt

Hubert Klotzeck, Fotograf und Galeriebesitzer in Eichstätt hat sein Fotostudio bereits wieder geöffnet, die Galerie bislang aber erst einmal noch geschlossen. Er wünscht sich vielmehr, dass die Kunst auch und vor allem in der Krise wertgeschätzt wird. "Die Künstlerinnen und Künstler brauchen aber tatsächlich auch finanzielle Unterstützung." Auch von Privatleuten. "Man versucht ja auch die regionalen Gastronomen mit Take-Away-Gerichten zu unterstützen. Auch die Kunstszene könne man vielfach unterstützen. Von Gutscheinen für Kinos bis zum Kauf von Kunstwerken. Foto: Mirbach

www.galeriebildflaeche.de

GNM Nürnberg

Mariette Haas hat ihre Galerie seit vergangener Woche wieder geöffnet. "Ich bin ja wie ein Laden", sagt sie. Da passt es ins Bild, dass sie auch sagt, dass "Kunst ein Lebensmittel" sei. Die Ausstellung "Stoff geben" ist bis auf Weiteres verlängert. "Ich bin das den Künstlerinnen schuldig." Verschoben wird die Ausstellung "Weiblich konkret" auf Anfang 2021. Am 25. September soll jedoch die Ausstellung von Miriam Prantl und Hanna Röckle eröffnen. Ob mit Livestream oder mit verkleinerter Anzahl an Vernissage-Gästen? Das werde man dann sehen. Ihren Kunstlieferdienst wird die Galeristin erst einmal beibehalten, sprich Kunstwerke - wenn sie ins Auto passen - den Interessenten vorbeibringen. Foto: Hauser

www.galerie-mariette-haas.de

Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg

Das Team der Ostdeutsche Galerie in Regensburg ist hinter verschlossenen Türen nicht untätig gewesen. "Wir scharren auch schon mit den Hufen, endlich wieder öffnen zu können", sagt die Pressesprecherin Gabriele Kaskova. m Rahmen der Vernissage auch der ?? Da sind wir noch dabei, ?.. Um präsent zu bleiben und die Kunsfreunde nicht alleine zu lassen, haben sie einen Kunstguide ?., der Besucher durch den Skulpturengaten rund um das Museum führt. 7 von 14 Werke sind darin beschrieben. Und für die kleinen Besucher haben sie eine Bastelanleitung für die ?..

www.kunstforum.net

Landesstelle nichtstaatliche Museen Bayern

Eine wichtige Anlaufstelle ist auch in diesen Zeiten für die rund 1200 nichtstaatlichen Museen die Landesstelle, die ein eigenes Corona-Portal erstellt hat und im Blog "museumsperlen" eine Fülle an Informationen für Kunstfreunde anbietet. Wolfgang Stäbler setzt auf baldige Lockerungen, auch wenn er befürchtet, dass nicht alle Museen die Hygieneanforderungen einhalten könnten. "In historischen Gebäuden mit kleinen Räumen wird es schwieriger sein, Lösungen zu finden." Oder für Museen, in denen Ehrenamtliche tätig sind, die zur Risikogruppe gehören. Nicht überrascht ist er von den Reaktionen auf den Lockdown. "Unsere Museen sind für ihre Kreativität und Professionalität bekannt." Begeistert ist er aber von der raschen Umsetzung der digitalen Angebote. Dennoch: "Das Kunsterleben vor Ort können sie nicht ersetzen." Stäbler befürchtet, dass die Museen große finanzielle Einbußen haben werden, da auch in den nächsten Monaten nicht damit zu rechnen sei, dass etwa Schulklassen kommen oder Touristenbusse vor den Museen vorfahren.

Foto: privat

www.museen-in-bayern.de

 

T25 Ingolstadt

In der kleinen, aber feinen Galerie des Kunstsammler-Ehepaars Manuela und Andreas Wittmann sind die Planungen ins Stocken geraten. Die Ausstellung des US-amerikanischen Künstler Rindon Johnson ist erst einmal abgesagt. Er lebt in Berlin und New York, sitzt aber seit Wochen in der Hauptstadt fest und auch viele andere seiner Projekte oder Verpflichtungen seien verschoben. Danach wolle man sich richten, sagt Andreas Wittmann. Diese gingen vor, denn für die Künstlerinnen und Künstler sei die Krise extrem und existenziell bedrohlich. "Wir sind terminlich flexibel", so Wittmann. Für eine Öffnung wäre er vorbereitet. Die Besucher könnten einzeln in die beiden Räume gehen, andere währenddessen im malerischen Hinterhof warten.

Foto: Hammer

Museum Lothar Fischer, Neumarkt

Die Bücher in der Leseecke sind weggepackt, die Postkartenfächer abgedeckt, das Schutz- und Hygienekonzept steht. Nun fehlen nur noch die Besucher. Pia Dornacher, Direktorin des Museums in Neumarkt, und ihre Team waren digital in den vergangenen Wochen des Shutdowns aktiv, freuen sich aber vor allem, dass nach vielen Telefonaten mit Leihgebern aus Frankreich oder Japan die aktuelle Ausstellung "Innen-Leben" mit Keramik von Shinichi Sawada und Tuschearbeiten von Alfred Kremer bis 19. Juli verlängert werden konnte. Auch deswegen, weil der Ausstellungsplan im Kolbe-Museum in Berlin, wohin die Schau danach wandert, durcheinander gewirbelt wurde. Wie man die Verleihung des Lothar-Fischer-Preises 2019 an Benjamin Houlihan Ende Juli gestalten wolle, müsse man noch abwarten. Foto: Pauly

www.museum-lothar-fischer.de

Pinakotheken

München

Die große Herausforderung der Organsation für die Pinakotheken liegt auch in der Corona-Zeit in den unterschiedlichen Häuser, zu denen auch das Museum Brandhorst oder die Galerie Schack gehören. In der Pinakothek der Moderne seien Abstandsregeln besser einzuhalten als etwa in den kleinen Kabinetten, sagt Tina Nehle. Geplant sei, Führungen vorab im Netz anzubieten, so dass die Besucher ausgewählte Werke dann ? anschauen können. Auch der Generaldirektor der ?. gibt zu bedenken, dass es Zeit brauche, das mehr externes Aufsichtspersonal zu organisieren. Bis dahin gebe es weitere Online-Angebote und die Kunstvermittlung entwickelt Konzepte über Kunst(-vermittlung) nach der Krise. Man freue sich, wenn die Museen wieder offen sind, auf die beglückten Besucherinnen und Besucher, auf ihre Wiederbegegnungen mit Altvertrautem, das man neu sehen kann und wird. Wir wünschen allen Umsicht, Gelassenheit, Gesundheit."

Foto:Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Koyupinar

www.pinakotheken.de