Ingolstadt
Kunst in der Kirche

Mehr als 150 Werke: Pfarrverband St. Augustin und St. Canisius eröffnet Ausstellung "Glaube verbindet"

23.09.2019 | Stand 02.12.2020, 12:59 Uhr
Plastiken von Michael Graßl (links) sind nur einige der Ausstellungsstücke in St. Augustin. Auch die 19-jährige Eva-Maria Amler (oben) hat Werke beigetragen . −Foto: Brandl

Ingolstadt (mbl) Kirche einmal anders: Wie in einer Kunstgalerie wandelten am vergangenen Samstag zahlreiche Besucher durch die Kirche St. Augustin, betrachteten Bilder und tauschten sich anschließend ungezwungen über den ungewöhnlichen Kunstraum und die ausgestellten Arbeiten bei Getränken und Snacks aus.

Hier und zugleich in der Kirche St. Canisius sind derzeit mehr als 150 Kunstwerke von Profis und Amateuren zu sehen, darunter viele Bilder, aber auch Plastiken, Skulpturen und Klosterarbeiten. Sie stammen von über 20 Künstlern und Kunsthandwerkern aus dem Pfarrverband St. Augustin und St. Canisius. Die Doppelschau unter dem Titel "Glaube verbindet" stellt in dieser Form eine Premiere dar und soll auch der noch jungen Gemeinschaft zwischen den beiden Pfarreien Ausdruck verleihen, hieß es in der Begrüßung zur Ausstellungseröffnung. Tobias Wallner hob außerdem den Mut der Beteiligten hervor, mit ihrer Kunst etwas "ganz Persönliches" zu zeigen. Vor sechs Jahren habe er sich auf die Suche nach Künstlern in St. Augustin gemacht. Das Resultat und die vielfältigen Talente, die er dabei entdeckte, hätten ihn überwältigt, so Wallner. Nun sei in Zusammenarbeit mit Initiator Manfred Spenger diese Doppelschau entstanden.

Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Thomas Kirchmayer. Er trug mit Gitarrenbegleitung ein vertontes Gedicht von Thomas Merton vor. Kirchmayer ist zudem mit fünf Bildern zum Thema Exerzitien im Alltag in der Schau vertreten. Darin stellt er unter anderem die Suche nach Gott und den Menschen dar. "Es ist der Versuch, Klostererfahrung in den Alltag zu holen", sagt er. Nicht alle Ausstellungsstücke haben offenbar einen religiösen Hintergrund. So wie die Arbeiten von Eva-Maria Amler, die ihre Bilder digital mit einem GrafikTablet entstehen lässt. Die 19-jährige Ingolstädterin sitzt derzeit krankheitsbedingt im Rollstuhl. Ihre Werke zeigen surreal anmutende Landschaftsmotive sowie das Porträt einer weiblichen Person, gezeichnet in warmen Farben. "Kunst ist etwas Besonderes für mich, eines Tages würde ich gern Kunst studieren", sagt Amler, die seit ihrem zehnten Lebensjahr malt. Zu den ausstellenden Künstlern gehören außerdem Horst Andersch (Aquarelle), Anneliese und Johann Brandl (Kalligrafie und Betonschalen), Kristina Brandl (Fotografien und Acrylbilder), Rosie Braunhardt und Helga Mader (Klosterarbeiten), Janina Caron (Zeichnungen), Franz Duna (Fotos und Computergrafik), Erika Dietrich (Fotomontagen), Manfred Finkenzeller (Airbrush und Skulpturen), Michael Graßl (Plastiken), Auguste Hierhammer (Landschaftsbilder), Erny Ilmberger (Malerei), Fred Krueger (Ölmalerei), Fredi Neubauer (Objekte und Malerei), Ulrike Ottinger (Osterkerzen), Dorothea Pohl (Rosenkränze und Orimoto Bücher), Pfarrer Erich Schredl (Objekte, Drucke, Bilder), Franziska und Adolf Schmidt (Schnitzereien), Teresa Segerer (Malerei), Manfred Spenger (Kreuzbilder) und Tobias Wallner (Airbrush).

Die Ausstellungen in beiden Kirchen dauern noch bis Sonntag, 6. Oktober, und enden an diesem Tag mit der Finissage in der Kirche St. Canisius. Beginn ist um 16 Uhr.