Hilpoltstein
Kunst, die über die Grenzen hinweg verbindet

Neue Ausstellung "Wind von der Ostsee" im Hilpoltsteiner Poststadel eröffnet - 13 Künstler aus Danzig

11.10.2019 | Stand 23.09.2023, 8:56 Uhr
Über die neue deutsch-polnische Ausstellung in Hilpoltstein freuen sich Bezirksrätin Cornelia Griesbeck, Bürgermeister Markus Mahl, Vizekonsul Maciej Szmidt, Kuratorin Dorota Kabiesz und Museumsbetreuer Peter Hagenmaier ((von links). −Foto: Unterburger

Hilpoltstein (HK) Bis auf den letzten Platz ist der Hilpoltsteiner Poststadel besetzt gewesen, als Bürgermeister Markus Mahl, Vizekonsul Maciej Szmidt vom Generalkonsulat der Republik Polen in München, Kuratorin Dorota Kabiesz und Bezirksrätin Cornelia Griesbeck am Donnerstag die Kunstausstellung "Wind von der Ostsee" im Museum Schwarzes Ross eröffneten.

Bürgermeister Markus Mahl wies bei der Vernissage darauf hin, dass es sich bei der neuen Ausstellung um ein Gemeinschaftsprojekt des Museums- und Heimatvereins (MuH) und der Stadt Hilpoltstein sowie um die Fortsetzung der deutsch-polnischen Ausstellungen handelt. "2007 begann alles mit einem Konzert von Musikern aus Pommern, dann hatten wir fast jedes Jahr Ausstellungen mit polnischen Künstlern."

Kunst könne über alle Grenzen hinweg verbinden, könne provozieren und hinterfragen, so Mahl, "wir sehen allerdings die politische Landschaft in Polen mit Sorge". Kunst verbinde aber auch miteinander. "Wir sind in Europa eine enge Gemeinschaft und so soll es bleiben", sagte Mahl. Der Bezirk Mittelfranken und das Marschallamt der Woiwodschaft Pommern pflegten eine Partnerschaft. Es gebe auch einen Austausch mit den Schulen.

"Wir bekommen mit dieser Ausstellung die einzigartige Möglichkeit, 13 Künstler aus Danzig vorzustellen", sagte dann der polnische Vizekonsul Maciej Szmidt, "die Werke konzentrieren sich auf zeitgenössische Künstler, deren Kunst sehr unkonventionell ist." Die Bilder sollten auch die Frage beantworten, ob das Schaffen deutscher und polnischer Künstler das Verhältnis zueinander noch mehr verbindet.

"Der Bezirk Mittelfranken spielt eine wichtige Rolle im Bereich Kunst, Kultur und Partnerschaft und leistet einen Beitrag zur Zusammenarbeit", sagte Bezirksrätin Cornelia Griesbeck. Der Bezirk unterhält seit dem Jahr 2000 eine Regionalpartnerschaft mit dem Marschallamt der Woiwodschaft Pommern in Gdansk." Vielleicht entstehe daraus auch noch eine Städtepartnerschaft, wünschte sich Griesbeck.

"Neben dem Schüleraustausch ist der Kulturaustausch ein wichtiger Bestandteil der Partnerschaften", hob Griesbeck hervor, "Kunst stiftet und fördert die Freundschaft." Der Bezirk Mittelfranken habe übrigens die Katalogkosten für die neue Ausstellung mit 2000 Euro bezuschusst.

Stellvertretende Landrätin Edeltraud Stadler beschäftigte sich mit dem Ausstellungsthema "Wind von der Ostsee". Überall weht ein anderer Wind, was gerade auf die Ostsee mit den vielen Anrainerstaaten zutreffe. "Danzig als ehemalige Hansestadt ist geprägt durch ihre Offenheit zum Meer und zur Welt insgesamt", erinnerte dann Kuratorin Dorota Kabiesz. Es sei eine Stadt mit 1000-jähriger Geschichte und die Wiege der Solidarnosz-Bewegung. "In Danzig finden wir auch eine der besten ponischen Kunstakademien, die 1945 direkt nach dem Krieg gegründet wurde", berichtete die Kuratorin. "Eine Gruppe von bekannten Künstlern kam damals nach Danzig, um sich am Wiederaufbau der Stadt zu beteiligen und das Künstlerleben dort zu beleben."

"In der hier vorgestellten Ausstellung stelle ich Werke von 13 bedeutenden Künstlern, größtenteils Professoren der Kunstakademie aus Danzig, vor", so die Kuratorin weiter. "Die überwiegende Mehrheit von ihnen ist in Danzig geboren, die meisten von ihnen leben und schaffen seit eh und je in dieser Stadt." Seit mehreren Jahren bildeten sie eine zusammenwirkende Künstlergruppe. Heiterkeit löste die Aussage der Kuratorin aus, als sie bekannt gab, dass die Ausstellung in fünf deutschen Städten gezeigt wird: in München, Köln, Nürnberg, Berlin und...in Hilpoltstein.
 

Robert Unterburger