Pfaffenhofen
Kumpel und Kontrahenten

FSV Pfaffenhofen empfängt TSV Jetzendorf zum Derby - Freundschaft der Trainer pausiert für 90 Minuten

11.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:36 Uhr
Derbyzeit: Im Hinspiel besiegte der TSV Jetzendorf um Martin Schröder (links) den FSV um Rick Walther (rechts) mit 3:1. Am Sonntag lädt der FSV zum Lokalduell. −Foto: Stolle

Pfaffenhofen (PK) Die Tabellenkonstellation in der Fußball-Bezirksliga alleine würde schon für ein besonderes Spiel sorgen, doch gleichzeitig ist die Partie zwischen dem Tabellenvierten FSV Pfaffenhofen und dem Zweiten TSV Jetzendorf (Sonntag, 15 Uhr) auch noch ein Derby. Und zwar alles andere als ein gewöhnliches.

Als der Jetzendorfs Spielertrainer Alexander Schäffler Ende März seinen 30. Geburtstag feierte, gehörten unter anderem auch Stefan und Fabian Wagner zu den Gästen. Spielertrainer beziehungsweise Spielführer des FSV Pfaffenhofen, aber eben auch jahrelang Schäfflers Mitspieler beim TSV. "Ich habe mit Steppe erst wieder lange gesprochen unter der Woche", sagt Schäffler. Er und sein Trainerkollege tauschen untereinander Infos zu den Gegnern aus, geben sich Ratschläge.

Für das Wochenende wird das nicht notwendig sein, beide Teams kennen sich bestens - das kann Vor- aber auch Nachteil sein. Neben den Wagners, die bereits in Jetzendorf kickten, ist da TSV-Angreifer Benedict Geuenich, der auch schon das FSV-Dress trug. Mit Überraschungen ist kaum zu rechnen. "Ich habe einen Plan", sagt Stefan Wagner. Über die Schwächen der Jetzendorfer will er nicht reden: "Sonst kümmert sich der Xandi da noch drum."

Denn trotz der engen und langjährigen Freundschaft, zählt für beide am Sonntag nur eins: Punkte. "Am besten drei", sagt Schäffler, der mit dem TSV noch um den Aufstieg spielt. Dieses Ziel hat der FSV zwar aktuell noch nicht - Trainer Wagner lacht nur und schüttelt mit dem Kopf, wenn er darauf angesprochen wird. Und dennoch will der FSV, heuer noch ungeschlagen, ein Ausrufezeichen setzen. "Wir haben einen Lauf", weiß Wagner und gibt sich selbstbewusst: "Es ist anders als beim 1:3 in der Vorrunde, wir sind auf Augenhöhe angekommen." Wagner weiter: "Wir wollen wenn möglich alles gewinnen in dieser Saison - gegen Jeden. Das würde mir beim Xandi vielleicht auch leid tun." Schützenhilfe gibt es aber nicht: "Das will doch auch niemand, das gibt es beim Fußball nicht", stellt der FSV-Coach klar. Verzichten muss Wagner auf Rick Walther sowie eventuell auf Keeper Maximilian Bleisteiner, Ersatztorhüter Matthias Zörntlein stünde aber bereit. Wagner hofft, dass sein Team nicht wie zuletzt gegen Kammerberg die erste Halbzeit verschläft: Wir müssen 90 Minuten konstant stark spielen, sonst ist gegen Jetzendorf nichts zu holen."

Auch Schäffler stellt sich auf einen heißen Tanz vor vielen Zuschauern ein: "Angst haben wir keine", sagt er: "Es gibt ja kaum bessere Konstellationen. Das wird ein geiles Spiel." Auch wenn seine Mannschaft aktuell nicht in der Form sei wie in der Hinrunde: "Der FSV ist von der Punkteausbeute her besser als wir in diesem Jahr", weiß Schäffler. "Wir gehen nicht direkt als Favorit in das Spiel, vielleicht ist das auch mal ganz gut." Solche Spiele, so der Coach, seien auch Kopfsache. "Man darf sich nicht zu sehr verrückt machen lassen." Es sei wichtig, die Nerven zu bewahren. Schäffler schätzt am FSV die große Qualität, besonders im Zentrum. "Wir fahren da aber nicht mit vollen Hosen hin. Wir wollen dort was holen. Dafür müssen wir uns aber im Vergleich zu den vergangenen Spielen steigern", fordert Schäffler. Fehlen werden bei den Jetzendorfern dann aber Wlad Beiz und Simon Oberhauser, die beruflich verhindert sind. Ludwig Dietrich war unter der Woche krank, sein Einsatz ist fraglich.

Klar ist aber: Nach der Partie werden die beiden Trainer mit einem Bier anstoßen: "Das machen wir immer, am Sonntag sowieso", sagt Schäffler. Egal wie es ausgeht, sagt Wagner: "Das macht die Freundschaft nicht kaputt." Und wenn der FSV dem TSV doch ein Bein stellt? "Dann können wir das bei Spitzenreiter Kirchheim ja auch machen."

Kevin Reichelt