Kulturpreis für Rudolf Scharl und die Kunstscheune

02.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:50 Uhr

Landschaftsmalerei ist seine Leidenschaft: Preisträger Rudolf Scharl. - Fotos: r

Neuburg (pes) Der zehnte Kulturpreis der Stadt Neuburg geht in diesem Jahr an die Kunstscheune Marienheim mit Erica und Clemens Benecke alias C.B. Green als deren Betreiber und an das Maler-Urgestein Rudolf Scharl. Darauf einigte sich der Neuburger Stadtrat in nicht öffentlicher Sitzung.

In der Neuburger Kulturszene ist die von den Geschwistern Benecke im Jahre 2004 eröffnete Kunstscheune längst zu einer festen Größe geworden, die auch Interpreten mit großen Namen auf die Bühne lockt. Bekannte Kabarettisten, Musiker und Magire. Doch auch dem popmusikalischen Nachwuchs aus aller Welt versucht Hausherr C.B. Green die Chance zu einem Livekonzert zu geben. Künstler der internationalen Musikszene gastieren regelmäßig bei den Songwriter Specials, bei denen auch Benecke auf der Bühne steht. Sein Markenzeichen sind romantische Balladen und einfühlsame Texte. Erst vor wenigen Wochen kam sein neues Album, das dritte, mit dem bezeichnenden Titel "Third" auf den Markt.

Ein eher zurückgezogenes Leben weitab der öffentlichen Bühne führt Rudolf Scharl. Ein Händchen für die ganze Palette der Kunst mit Farbe und Pinsel war ihm in die Wiege gelegt, die Aquarelltechnik eignete sich Scharl als Autodidakt an. Seine große Leidenschaft gilt der Landschaftsmalerei vorwiegend lokaler Prägung. Mit stimmungsvollen Altstadtansichten und Impressionen, für die die Stadt an der Donau Modell stand, formulierte der 84-Jährige seine Liebeserklärung an die Heimat Neuburg in zeitlos lebendigen Bildern. Vier seiner Werke zieren zurzeit die Etiketten der ersten Schlossfestwein-Edition.

Scharl war es auch, der vor mehr als 30 Jahren zusammen mit seiner Frau Inge die Gruppe "Neuburger Zwölf" gründete, den Vorläufer des Neuburger Kunstkreises, dessen Mitglied er auch heute noch ist.

Dass mit Rudolf Scharl und C.B. Green eine graue Eminenz und ein junger Vertreter der städtischen Kulturszene geehrt werden, empfindet der Oberbürgermeister, selbst ein Fan sowohl von Scharl als auch von Benecke, als ideale Konstellation.

Etwa mit einer Zweidrittelmehrheit habe der Stadtrat einen Antrag der Freien Wähler abgelehnt, der darauf abzielte, den Kulturpreis nur mehr alle drei Jahre zu vergeben und der Trophäe dadurch eine Aufwertung zukommen zu lassen. Die Mehrheit aber befand, so Gmehling, dass die Stadt "so viele junge Talente und etablierte Künstler habe", dass es beim Ein-Jahres-Rhythmus bleiben soll.