Schrobenhausen
Kulturfahrt an die Donau

Katholische Erwachsenenbildung und Historischer Verein waren gemeinsam in Regensburg und Rohr

17.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:02 Uhr
Eine große Gesellschaft mit Interesse am neuen Bayern-Museum in Regensburg und zum Besuch der Asam-Kirche fand sich in Rohr zusammen Katholische Erwachsenenbildung und Historischer Verein hatten sich für diesen Ausflug zusammengetan. −Foto: Mayer

Schrobenhausen (mbs) Großes Interesse findet nach wie vor das im Frühsommer eröffnete Museum zur Bayerischen Geschichte in Regensburg.

Gemeinsam luden der Historische Verein Schrobenhausen und die Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis zur Kulturfahrt an die Donau. Zweite Station war die Asam-Kirche in Rohr.

Für das Gemeinschaftsunternehmen war einiges an Organisation zu leisten. Die Aufgaben lagen bei Stephan Witetschek, Andrea Haiplik und Rosa Drössler in der Katholischen Erwachsenenbildung, bei Claudia Freitag-Mair und Franz Josef Mayer im Historischen Verein. Für die Fahrt im Doppeldeckerbus kamen schließlich 70 Mitfahrer zusammen, die am späten Nachmittag in bester Laune heimkehrten.

Im Regensburger Museum vertrauten sich die Besucher kompetenter Führung an, in der Ausstellung spielt sich ein bunter Reigen bayerischen Bewusstseins und bayerischer Lebensart zu einem sympathischen Bild zusammen. Ausgehend vom Beginn des Königreiches im Jahre 1806 ist die weitere Abfolge in Generationenkapitel gegliedert, die dann den Titel ergeben: "Wie Bayern Freistaat wurde und was ihn so besonders macht. " Jeder Generation wird das Typische ihrer Zeit zugeordnet. Da sind die Kriege im 19. und 20. Jahrhundert, die Zeit des Nationalsozialismus. Aufgebaut ist die Einrichtung des ersten Bayerischen Landtags nach dem Zweiten Weltkrieg. Für weitere Nachkriegspolitik steht dann nur Franz Josef Strauß.

Das Kapitel Bayerische Technik weist auf bekannte Maschinenbauer und vergangene Autotypen vom Goggomobil bis zum legendären "BMW-Barockengel". Manches wirkt volkstümlich bis volkstümelnd, man findet Bierkrüge aller Generationen und fast aller Brauereien. Sportlich wird's bei der Olympiade von 1972 und mit den Lederhosen einer Meistermannschaft des FC Bayern. Viel zu bieten hat Bayern in den Fächern Theater und Kabarett.

Nach der Führung meinte Stephan Witetschek in einem Resümee vor den Mitfahrern, man könne über Details im Museum durchaus kontrovers diskutieren. Aber es zeige sich eben auch, wie Ausstellungsmacher gezwungen sind, im Vorfeld ein Konzept festzulegen. Dabei sei mancher Schnitt nötig, Vieles müsse man weglassen. In der Darstellung sei aber gut zu sehen, wie sich bei aller Unruhe im Zeitablauf durchaus eine Gemeinschaft in Bayern ergeben habe; er verwies auf die gelungene Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Nach der Mittagspause stand die Besichtigung der Asam-Kirche in Rohr in Niederbayern auf dem Programm. Pater Franz vom Konvent der Benediktiner stellte das prächtige Barockbauwerk vor. Der Baumeister war Egid Quirin Asam, der zu dieser Zeit gerade mit Kloster Weltenburg beschäftigt war und auch für Rohr gewonnen werden konnte; die Kirche entstand zwischen 1717 und 1723. Pater Franz erläuterte die Gestalten am Hochaltar und die großen Bilder der Seitenaltäre, an denen zum Teil auch Cosmas Damian Asam gearbeitet hat. Neben der Kirche erlebten auch die Orden vom Kloster Rohr unruhige Zeiten. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich die politische Landschaft in Mitteleuropa verschoben hatte, zogen Benediktiner aus Braunau in Böhmen ins fast untergegangene Kloster ein und belebten wieder Kirche und Kloster.