Schrobenhausen - Bilderrahmen, Staffeleien, Gläser, Farben und sogar Kunstbücher werden zusammenkommen, wenn es im Schrobenhausener Pflegschloss heißt: "Künstler machen Flohmarkt". Zurück geht das Projekt auf eine Idee der Schrobenhausener Glaskünstlerin Brigitte Schuster. Sie hat nun ein gutes Dutzend Künstler verschiedener Sparten um sich geschart, die an zwei Tagen im Oktober interessante und spannende Fundstücke aus ihren Ateliers und Studios zum Verkauf anbieten werden.
Was haben viele Menschen in den Zeiten der wiederholten Corona-Lockdowns daheim gemacht? Richtig - etliche haben aufgeräumt und ausgemistet. Da ist auch eine Schrobenhausener Kunstpreisträgerin keine Ausnahme. Brigitte Schuster erinnert sich: "Ich bin in den Keller gegangen und habe aufgeräumt." Und, wie es so geht, finden sich verschiedene Dinge an, an die man schon lange nicht mehr gedacht hat. Oder, es finden sich Sachen, von denen man denkt, die könnte man noch mal gebrauchen. "Einiges wollte ich entsorgen", sagt Schuster über ihre diversen Corona-Kelleraufenthalte, "aber manche fand ich zu schade zum Wegwerfen." Was sie selber nicht gebrauchen könne, so Schusters nächster Gedanke, würde vielleicht anderen Menschen mit dem Hang zu Antikem vielleicht gefallen oder es könnte auch von anderen Künstlern für ihre Arbeit genutzt werden. Die umtriebige Glaskünstlerin hatte eine Idee: Ein Flohmarkt könnte die Lösung sein.
Ganz davon abgesehen findet Schuster, dass der Künstler-Flohmarkt auch dafür sorgen könnte, nach der langen Corona-Pause wieder ein wenig mehr Leben ins Museum im Schrobenhausener Pflegschloss zu bringen.
Die Idee entstandbeim Kelleraufräumen
Gesagt - getan. Wer Brigitte Schuster kennt, weiß, dass sie sich von einer Idee nur schwer abbringen lässt. Also hat sich die Schrobenhausenerin auf die Suche nach potenziellen Mitstreitern gemacht. Rund ein Dutzend Künstler zeigten sich angetan von der Idee. Maler aller Kunststile, Grafiker, Bildhauer, ein Fotograf, Glas- und Papierkünstler, eine Goldschmiedin und einige weitere Vertreter anderer Genres aus der regionalen Kunstwelt bilden den illustren Kreis der Flohmarktfieranten.
Keine aktuellen Werkezum Schnäppchenpreis
Als entsprechend bunt kristallisiert sich das Warenangebot heraus, das im Pflegschloss feilgeboten wird. Farbpigmente sind genauso dabei wie Malutensilien, alte Drucke, Rahmen, Kunstbücher oder unvollendete Werke. Sogar Mineralien und Raritäten zur künstlerischen Selbstgestaltung werden zu finden sein wie auch alte Stiche, Dekofliesen mit Malerei, Singvögeldrucke im Rahmen, alte Fotoapparate, Staffeleien, historische Repliken von Waldgläsern und Musterscheiben, um nur einiges zu nennen. Für die Besucher des Flohmarktes dürfte es im Pflegschloss ein Füllhorn an spannenden Fundstücken geben.
Natürlich gibt es auch für den Künstler-Flohmarkt ein eine ganz wichtige Spielregel. Wer glaubt, er könnte ein Schnäppchen bei aktuellen Werken der sich beteiligenden Künstler machen, wird enttäuscht werden. Werke, die die Flohmarkt-Künstler selbst kreiert haben und auf dem Flohmarkt anbieten, müssen alle vor 1995 geschaffen worden sein. Aktuelle Werke zählen also nicht zum Portfolio des Flohmarktes, wie Schuster betont.
Der Künstler-Flohmarkt wird seine Pforten am Samstag und Sonntag, 9. und 10. Oktober, im Museum im Pflegschloss öffnen. Von 10 bis 16 Uhr können an beiden Tagen alle Schnäppchenjäger, Antikfans, Kunstliebhaber oder auch Künstler, die Ausschau nach geeigneten Materialien oder Requisiten halten wollen, vorbeischauen. Und Künstler, die sich am Künstler-Flohmarkt noch beteiligen wollen, können sich bei Brigitte Schuster, Telefon (08252) 7604, melden.
SZ
