Vohburg
Krustenbraten im Herzen der Altstadt

Stadtcafé Vohburg ist wieder geöffnet: Lina und Rüdiger Herrmann betreiben es und haben viel vor

14.11.2021 | Stand 23.11.2021, 3:33 Uhr
Die Neuen im Stadtcafé am Vohburger Stadtplatz: Lina und Rüdiger Herrmann. −Foto: Konze

Vohburg - Vor gut einer Woche ist die gastronomische Vielfalt am Vohburger Stadtplatz größer geworden.

Denn das Stadtcafé hat neue Betreiber: Lina und Rüdiger Herrmann, vielen Ingolstädtern als Wirtsleut' in der Schwalbe bekannt, haben am ersten November-Freitag das Stadtcafé wiedereröffnet. Das hatten Gabi Reith und ihr Mann Walter jahrelang betrieben, zuletzt aber geschlossen.

"Wir wollten uns verändern", sagt Rüdiger Herrmann, der zusammen mit seiner Frau "aus persönlichen Gründen" die Schwalbe verlassen hat. "Wir haben etwas gesucht, schon seit dem Frühjahr dieses Jahres. Etwas, das wir länger betreiben können, wo wir etwas aufbauen können." Dann stießen die Herrmanns "beim Rumschauen" auf das Stadtcafé.

Ändert sich etwas? Ja, vor allem eins: "Wir wollen das Abendgeschäft ausbauen", sagt Rüdiger Herrmann. "Das gab es im Stadtcafé zuletzt ja nicht." Und "gutbürgerlich, bayerisch" soll das Essen sein. So wie es eben schon in der Schwalbe war. Schnitzel und Spareribs stehen hoch im Kurs, aber auch Burger, Wraps und Salate. "Vegetarier und Veganer kommen bei uns ebenso nicht zu kurz", betont der 34-Jährige und bringt gleich seine Spinatserviettenknödel mit feinem Ratatouille ins Gespräch. Die Einrichtung bleibt erhalten, die Herrmanns haben nur ein paar Bilder an den Wänden ausgetauscht.

Vorerst gibt es zwei Ruhetage - Montag und Dienstag. "Im Sommer reduzieren wir vielleicht auf einen Ruhetag." Mit den ersten Tagen nach der Eröffnung war Rüdiger Herrmann zufrieden: "Die Vohburger kommen. Da sind sicher auch ein paar Neugierige dabei. Bekannte besuchen uns natürlich auch." Nachmittags kämen eher ältere Menschen zu Kaffee und Kuchen. "Abends ist das Publikum altersmäßig gemischt." Morgens gibt es im Stadtcafé Frühstück, mittags eine kleine Auswahl an warmem und kaltem Essen.

Die zuletzt steigenden Corona-Zahlen vermasseln nicht nur der Stadt und den Fans den Weihnachtsmarkt, sondern den Herrmanns auch die Glühweinhütte. "Die bauen wir natürlich nicht auf", sagt Rüdiger Herrmann. "Dafür wollen wir in den kommenden Tagen einen Lieferservice für unser Essen starten." Das hatten die Herrmanns schon in Schwalbe-Zeiten erfolgreich angeboten. Nicht nur Vohburg soll beliefert werden, auch der nähere Umkreis (bis acht Kilometer). Gebucht wird der Service (17 bis 21 Uhr) über die Homepage.

Angst kennen die zwei, die seit drei Monaten zu Dritt sind (Niko heißt der Kleine) nicht: "Risiko gibt es immer", formuliert es Rüdiger Herrmann. Um dieses zu minimieren, hatten die in Manching wohnenden Herrmanns sich Vohburg im Sommer genauer angeschaut, sozusagen mit gastronomischen Augen: "Wir hatten das Gefühl, gutbürgerliche Küche funktioniert hier", sagt Rüdiger Herrmann, gelernter Koch und Ausbilder. Vor der Schwalbe-Zeit (als Selbstständiger) war er Küchenchef im Stadttheater Ingolstadt und im Arcoschlösschen bei Neuburg. Lina Herrmann ist gelernte Restaurantfachfrau, war früher unter anderem ebenfalls im Stadttheater, im Café Gucker in Ingolstadt und in einem Fünf-Sterne-Betrieb in Österreich.

Rüdiger Herrmann kocht gerne selber, aber nicht immer. Dabei ist ihm wichtig: "Es wird immer nach meinen Vorstellungen gekocht." Hat der Koch nun ein Lieblingsgericht? "Viel Wert lege ich auf meinen Krustenbraten. Das ist eine Spezialität. Und der geht erst raus aus der Küche, wenn die Haut richtig cross ist."

DK