Krushelnyski zaubert

16.12.2007 | Stand 03.12.2020, 6:16 Uhr

Ingolstadt (DK) "Den Krushelnyski", sagt ein älterer Eishockeyfan "könnte man bei uns auch noch spielen lassen." Der vierten Reihe des Profiteams des ERC Ingolstadt, meint er lachend, würde der Coach der Panther auch als Spielertrainer gut tun. Doch Krushelnyski ist 44 Jahre alt, er weiß, dass seine Zeit als Spieler längst abgelaufen ist. Schnell ist er nicht mehr, dafür zaubert er Pässe aufs Eis, die so manche Erinnerung an die DEL-Saison mit Marco Sturm hervorrufen. Noch immer hat der vierfache Stanleycup-Sieger einen exzellenten Blick für seine Mitspieler, einen ausgezeichneten Schuss und ein freudiges Lächeln um die Lippen, wenn der Puck im Netz zappelt. Auch wenn es am Samstag "nur" um das Eröffnungsspiel der "kleinen Saturn-Arena" ging, in dem das ERC Remember-Team auf die Altstars des Bayerischen Roten Kreuzes traf.

11:6 gewannen die Ingolstädter bei eisiger Kälte. Gut 550 Zuschauern leisteten einen kleinen Obulus in die Kasse der Panther-Nachwuchsabteilung und konnten sich einen Eindruck von der optisch und funktionell bestens gelungenen neuen Halle und der Sportsbar verschaffen. Viele aber waren wohl nur deshalb gekommen, um die Helden einstiger Tage wieder einmal auf dem Eis zu sehen. Wobei im Vergleich zu den letzten Spielen der alten Herren ein Generationswechsel zu erkennen war. Aus den Zeiten von Rudi oder Beno Retzer stand nur noch Georg Gruber auf dem Eis, dafür spielten mit Roland Timoschuk, Thomas Schinko, Wolfgang Kummer oder Günter Oswald etliche Vertreter der jüngeren Generation.

Doch die "alten Herren", die freilich teilweise noch in der 2. Bundesliga aktiv sind, konnten durchweg begeistern, zeigten Tricks, feine Spielzüge und hatten selbst mächtig Spaß dabei. Oder wollten, wie Georg Franz, unbedingt einmal einen vierfachen Stanleycup-Sieger gefoult haben. Ungestüm klammerte sich Franz an den Kanadier und brachte ihn zu Fall. Lachend kugelten die beiden über das Eis, schüttelten sich. Dann musste Franz weg – auf die Strafbank, was sonst.

ERC Remember Team: Georg Gruber – Jürgen Simon, Wolfgang Fries, Benjamin Huber, Sven Zywitza, Mike Krushelnyski, Roland Timoschuk, Wolfgang Kummer, Markus Welz, Günter Oswald, Alexander Leinsle, Ritchie Herbert, Thomas Schinko, Thomas Krebs.

BRK Allstars: Walter Gräf – Uli Hiemer, Duanne Moeser, Harry Birk, Bernd Truntschka, Jürgen Rumrich, Axel Kammerer, Florian Zeller, Heiner Römer, Hans Jörg Mayer, Andi Loth, Florian Leitner, Dieter Medicus, Elmar Boiger, Georg Franz.

Die Tore für den ERC erzielten: Krushelnyski (2), Kummer (3), Jiranek (2), Krebs (2), Welz, Oswald. Für den BRK trafen: Kammerer (2), Boiger, Franz (2), Mayer.