Jahnhöhe
Kritik an Wohnblock

17.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:09 Uhr

Jahnhöhe - Ein Doppelhaus mit Einliegerwohnung in der Jahnhöhe wird inzwischen als Wohnhaus mit sechs Parteien sowie Büroeinheit genutzt - nun stand die Nutzungsänderung auf der Agenda im Gemeinderat.

"Das Haus wurde innen umgebaut, der Bauantrag wurde erst jetzt gestellt", sagte Geschäftsleiterin Gerda Holzer über das Haus an der Carl-Orff-Straße. In diesem Zuge sei es notwendig, gemäß der Stellplatzsatzung Parkplätze zu liefern. "Wer die Ecke kennt, der weiß, dass dort viele Autos rumstehen", sagte Bürgermeister Wolfgang Hagl (UWG). Insgesamt müssen auf dem Areal eigentlich 14 Stellplätze nachgewiesen werden, zu den bisherigen Parkplätzen sind daher von zwei Duplex-Garagen mit jeweils vier Stellplätzen geplant.

Wolfgang Schrätzenstaller (Bürgergemeinschaft Hettenshausen) sah die Nutzungsänderung allerdings kritisch. "Wenn wir jetzt sechs Wohneinheiten genehmigen, dann schaffen wir einen Präzedenzfall", warnte er. Schließlich seien benachbarte Grundstücke noch frei, diese Eigentümer könnten sich dann auf dieses Gebäude berufen. "Wir bauen uns in eine Wohnsiedlung mit Einfamilien- und Doppelhäusern einen Wohnblock rein. " Wie Johannes Salvermoser (SPD) erklärte, habe sich das Haus an sich nicht verändert: "Es ist nur innen anders unterteilt. " Claudia Abeltshauser (SPD) wohnt selbst in der Jahnhöhe und sagte: "Die Reibereien zwischen den Nachbarn dort sind deutlich. Ein Sechsparteienhaus hat eine ganz andere Lautstärke. " Zudem sei es ein Schwarzbau, der nun nachträglich genehmigt werden soll.

Wie Holzer erklärte, könne die Gemeinde nur über das Äußere des Gebäudes entscheiden. "Sie können nur das Einvernehmen zum Kubus erteilen, nicht dazu was drin ist. " Hagl erklärte zudem, dass das Landratsamt ein fehlendes gemeindliches Einvernehmen auch ersetzen könnte.

Volker Riehm (SPD) wies noch darauf hin, dass in direkter Nähe eine Fledermauskolonie hause. Die Arbeiten für die Duplex-Garagen sollten mit Rücksicht auf die Tiere vonstatten gehen.

Der Gemeinderat erteilte das gemeindliche Einvernehmen für die beantragte Nutzungsänderung samt Neubau der Garagen. Dagegen stimmten Schrätzenstaller und Abeltshauser.

clm