Pfaffenhofen
Kritik am Schulentwurf

Vorsitzender des Forum Baukultur mahnt Architekturwettbewerb an

20.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:31 Uhr

Pfaffenhofen (mck) Bedenken zum Neubauentwurf für die Pfaffenhofener Grund- und Mittelschule hat der Vorsitzende des Forum Baukultur, Sebastian Gerlsbeck (kleines Foto: Kraus), angemeldet.

Für ein Gebäude von solch historischer Dimension hätte er sich von der Stadt einen Architekturwettbewerb gewünscht.

Gerlsbeck beäugt den Entwurf, der am Donnerstagabend weitestgehend diskussionslos vom Stadtrat abgesegnet wurde, eher kritisch. „Bei einer Bausumme von 27 Millionen Euro besteht eine gewisse Erwartungshaltung an die gestalterische Qualität des Gebäudes, was in unseren Augen bei diesem Entwurf in den Hintergrund gerückt wurde“, sagt der Architekt und Forumvorsitzende Gerlsbeck. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz seien zwar wichtig und lobenswert, die Gestaltung dürfe dabei aber nicht vernachlässigt werden. Zudem sei die Planung des Projekts im VOF-Verfahren (Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen) vergeben worden, anstatt, wie es von der Stadt selbst bei anderen Bauvorhaben angestrebt werde, einen Architekturwettbewerb auszuloben, kritisiert Gerlsbeck. „Durch einen Wettbewerb hätte eine Chance auf die Verbesserung des architektonischen Erscheinungsbildes bestanden.“ Außerdem würde durch die Auslobung von Wettbewerben auch den regionalen Architekten eine Chance gewährt. „Bei einem derart großen Bauvolumen sollte der verhältnismäßig geringe Mehrwert für einen Architekturwettbewerb in Kauf genommen werden, um die Verwendung der Baukosten in eine sinnvolle Richtung steuern zu können“, so Gerlsbeck: „Gute Architektur ist nicht gleich teure Architektur.“ Wettbewerbe würden das Niveau heben, da verschiedene Lösungsansätze als Diskussionsgrundlage erstellt werden. Daher stelle sich für ihn und das Forum Baukultur die Frage, wie man dem Bürger gute Architektur vermitteln wolle, wenn seitens der Kommunen nicht mit gutem Beispiel vorangegangen werde.