Weinsfeld
Kriegerverein nach 137 Jahren offiziell aufgelöst

13.07.2021 | Stand 23.09.2023, 19:44 Uhr
Die Vereinsfahnen des jetzt aufgelösten Kriegervereins werden zusammen mit den Protokollen der Jahresversammlungen und dem letzten Mitgliederverzeichnis künftig Weinsfelder im Pfarr- und Gemeindezentrum aufbewahrt. −Foto: Archiv

Weinsfeld - Der Krieger- und Kameradschaftsverein Weinsfeld und Umgebung ist jetzt Geschichte: 137 Jahre nach seiner Gründung wurde der Verein in der vergangenen Woche offiziell aufgelöst.

13 der aktuell noch 51 Mitglieder kamen zur letzten Versammlung, die zugleich die erste offizielle Veranstaltung des Krieger- und Kameradschaftsvereins seit der Jahresversammlung im Februar 2016 war. Seinerzeit war - wie auch schon 2015 - erfolglos versucht worden, einen neuen Vorsitzenden zu wählen.

Rudolf Heubusch, der den Verein seit 2003 leitete, war nicht mehr bereit, den Vorsitz zu übernehmen. Zumal er sich schon zu Beginn seiner Amtszeit lediglich für zwei Wahlperioden - insgesamt also sechs Jahre - zur Verfügung gestellt hatte.

Wie der kommissarisch amtierende Kassier Anton Kätzlmeier, der die Versammlung in Absprache mit den übrigen kommissarischen Vorstandsmitgliedern leitete, betonte, komme nur noch die Auflösung des Vereins in Frage, weil nach wie vor keiner bereit sei, den Vorsitz zu übernehmen.

Der Satzung zufolge muss das Vereinsvermögen eigentlich der Stadt Hilpoltstein zufallen, die das Geld gemeinnützige Zwecken zuführen müsse. Da aber nach der Renovierung des an die Pfarrkirche St. Michael in Weinsfeld angebauten Kriegerdenkmals - für die rund 5600 Euro aufgewendet wurden - so gut wie nichts mehr übrig sei, habe man sich in Absprache mit der Kirchenverwaltung entschieden, das restliche Geld an diese zu geben.

Außerdem werden Kätzlmeier zufolge die beiden Vereinsfahnen - die eine, die aus dem Gründungsjahr 1884 stammt, und die zweite, die zum 100-Jährigen Gründungsjubiläum angeschafft wurde, zusammen mit den Protokollen der Jahresversammlungen und dem letzten Mitgliederverzeichnis künftig im Pfarr- und Gemeindezentrum aufbewahrt.

Bei der abschließenden Abstimmung stimmten alle anwesenden Mitglieder für eine Auflösung des Vereins. Zum Abschluss dankte Josef Kirschner dem kommissarischen Vorstand für die Arbeit in den vergangenen fünf Jahren und zeigte sich erfreut, dass es trotz der Tatsache, dass der Weinsfelder Krieger- und Kameradschaftsverein nunmehr Geschichte ist, zuletzt noch gelungen sei, alle Kriegsteilnehmer zu ihrer letzten Ruhestätte zu geleiten.

HK

Rudolf Heubusch