Hemau
Krieg der Sterne erreicht Hemau

Außerirdische und Pharaonen: Beeindruckender Faschingszug in der Tangrintelstadt

25.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:53 Uhr
"Söderchens Mondfahrt": Die Weltraumpläne der bayerischen Staatsregierung beziehungsweise von Ministerpräsident Markus Söder wurden persifliert. −Foto: Bauer

Hemau - Eine breite Themenpalette haben die Maschkerer am Sonntagnachmittag beim Faschingszug in Hemau abgedeckt. Zwar waren es einige Gruppen weniger als in den Jahren zuvor, doch das tat der Stimmung der Narren keinen Abbruch. Auch der Wind hielt sich zumindest während des Faschingszuges in Grenzen, so dass die 43 Wägen und Fußgruppen sicher durch die Tangrintelstadt ziehen konnten.

 

 

Vielleicht lag es an den als Schneemänner verkleideten Musikern der Stadtkapelle Hemau, dass die ihnen folgenden Gardemädchen etwas froren. Aber mit kurzen Tänzen heizten sie sich und dem Publikum ein. Traditionell nach der Prinzengarde folgt der Hemauer Stadtrat, heuer als Schiffsbesatzung kostümiert. Galt es doch, den scheidenden Kapitän, Bürgermeister Hans Pollinger, zu verabschieden. Mit einem großen Koffer und seiner Gattin Maria marschierte er zum letzten Mal als Stadtoberhaupt im Umzug mit.

 

"Rock me Amadeus" hieß es bei der nächsten Gruppe mit vielen top gestylten Mozarts. Ganz ohne Musik und Worte agierten die Pantomimen, während die Neukirchener das Heimatland ihres Seelsorgers - Indien - darstellten und ein Modell des umgebauten Eichlberger Pfarrhofs mitführten, in dem künftig drei indische Patres wirken werden. Und auch Bollywood, die indische Filmindustrie, war mit einer Frauengruppe vertreten.

 

Aus dem göttlich-bayerischen Himmel schaute Alois Hingerl mit seinen Engerln vorbei. Aus fremden Galaxien kamen die Figuren aus Star Wars mit einem X-Wing-Fighter sowie einige weitere Gruppen Außerirdischer. Dass da auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Ambitionen hat, die bayerischen Weltall-Aktivitäten zu intensivieren, wurde in einem Beitrag ebenfalls angesprochen.

Aber auch allerlei Lebewesen im Meer sowie das gelbe Unterseeboot aus dem Beatles-Song "Yellow Submarine" tauchten beim Faschingszug auf. Und wie es aktuell im Wald zugeht - als Stichworte seien nur der Borkenkäfer, Holzeinschläge und das Brennholz genannt, wurde ebenfalls mehr als deutlich. Gut, dass wenigstens die "Schluckspechte" mit ihrer Versorgung keine Probleme hatten.

Märchen-, Sagen- und Filmwelten sind ebenfalls sehr beliebte Themen. So präsentierte eine Gruppe ihren Goldfund auf dem Tangrintel, die Wikinger fielen mit ihrem Schiff und einer Riesenhorde ein, ebenso Highlander, Neandertaler und Kosaken. Die Figuren aus Schneewittchen marschierten ebenso mit wie Riedenburger Zigeuner. Eine Riesen-Sphinx mit Pharaonen im Schlepptau war ebenso dabei wie ein Wildwest-Saloon mit zahlreichen Cowboys und ein riesiges Königsschloss mit Herrschern und Adeligen.

Aber auch aktuelle Ereignisse wie das Corona-Virus wurden nicht ausgeblendet. Im "Biochemischen Sperrbezirk" bemühten sich Wissenschaftler, ein Gegenmittel zu finden. Ein armer Kubaner war auf der Suche nach einer reichen Hemauerin, die Illumination des Regensburger Doms und die Lichtaktionen in der Hemauer Stadtpfarrkirche thematisierte die Kolpingsfamilie. Ein Riesenwürfel und eine Würfelgruppe machte auf das Jubiläum des Würfelclubs aufmerksam. Um gleich beim Spielen zu bleiben: auch das bestens bekannte Lego war mit einem Wagen präsent. Nach dem Zug zeigte die Hemauer Prinzengarde Tänze aus ihrem Saisonprogramm, doch bald verlagerte sich das Feiern angesichts des stärker aufkommenden Windes in die Lokale.

msb