Kreisjugendpfleger: "Es geht um die Kinder"

28.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:39 Uhr

Rund um Schrobenhausen – unser Foto zeigt einen Kochkurs in Waidhofen – wird in den Ferien jede Menge Action für Kinder und Jugendliche geboten. Die Nachfrage ist an manchen Orten riesig. - Foto: kx

Schrobenhausen (mpy) Überall Ferienaction – nur in der Stadt Schrobenhausen sieht es ein wenig mau aus. Das weiß auch Kreisjugendpfleger Alois Thumann. Der Grund: Die Nachfrage ist nicht sehr hoch.

Wer in diesen Tagen die Sonderseite der Schrobenhausener Zeitung zum Ferien(s)paß verfolgt, wird feststellen, dass es zahlreiche Angebote in allen umliegenden Gemeinden, teilweise auch in den Stadtteilen gibt, in Schrobenhausen selbst das Angebot sehr überschaubar ist.

Kreisjugendpfleger Alois Thumann, seit 30 Jahren aktiver Ferienprogrammmacher mit dem Kreisjugendring, weiß das. "Wir haben ständig steigende Teilnehmerzahlen bei unseren Maßnahmen im ganzen Landkreis", berichtet er, "manchmal wundern wir uns selbst, wie das überhaupt noch möglich ist, wo es doch in vielen Gemeinden längst eigene Initiativen gibt – aber in Schrobenhausen selbst ist das Angebot tatsächlich kleiner."

Warum? "Es muss in Schrobenhausen ein hohes Maß an Zufriedenheit geben, was die Beschäftigungsmöglichkeiten während der Ferien anbelangt", mutmaßt er. Jedenfalls hätten er und seine Mitarbeiter ein ums andere Mal erlebt, dass Kurse, für die in Neuburg vier bis fünf Zusatztermine nötig werden, in Schrobenhausen mangels Nachfrage ausfallen.

Beispiel: Besuch bei der Polizei. In Neuburg mussten heuer über 30 Absagen ausgesprochen werden, in Schrobenhausen gab es überhaupt nur zehn Anmeldungen. Oder: Besuch im Banktresor. "Der Kurs ist in Neuburg voll, in Schrobenhausen leer." Das Jugendzentrum Schrobenhausen, so Thumann, habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Im vergangenen Jahr seien etliche Freizeitmaßnahmen angeboten worden; viele seien abgesagt worden. Heuer habe es dort erst gar kein eigenes Ferienprogramm gegeben; auch das Sandizeller Ferienprogramm sei heuer abgesagt worden.

Am Kreisjugendring, betont Alois Thumann, liege es jedenfalls nicht. "Wir würden uns über mehr Nachfrage freuen!", betont er. Und bei den übergeordneten Ferienfreizeiten fahre der Bus nach wie vor alle bekannten Stationen im gesamten Landkreis ab.

Der Kreisjugendring sei überall dort aktiv, wo es gewünscht wird; gleich in mehreren Gemeinden unterstützt Thumanns Büro die ehrenamtlichen Ferienprogramm-Planer vor Ort; in Brunnen zum Beispiel. "Grundsätzlich ist uns egal, wer das Programm letztlich macht, wichtig ist, dass etwas gemacht wird, denn es geht um die Kinder", betont der Kreisjugendpfleger.

Auch heuer habe es im gesamten Landkreis Aufrufe an Vereine, Verbände, Initiativen und Einrichtungen gegeben, sich mit Vorschlägen am Ferienprogramm zu beteiligen – dass die Beteiligung im Norden des Landkreises größer ist als im Süden, streitet Thumann nicht ab. Nachdem es aber auch keine Klagen aus dem Süden über mangelnde Nachfrage gebe, werde das Programm am Bedarf ausgerichtet. Und der bleibt groß. Auch heuer wurden im Raum Neuburg-Schrobenhausen wieder über 4000 Ferienpässe verkauft.