Schrobenhausen
Kreishallenbad bleibt in den roten Zahlen

Defizit der Schrobenhausener Einrichtung soll im kommenden Jahr 760000 Euro betragen

12.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:25 Uhr
Das Kreishallenbad in Schrobenhausen bleibt rein finanziell ein Sorgenkind - auch wenn es in der Einrichtung mittlerweile deutlich besser läuft als noch vor einigen Jahren. −Foto: Walter/SZ-Archiv

Schrobenhausen (SZ) Das Kreishallenbad in Schrobenhausen bleibt in den roten Zahlen.

Für das kommende Jahr ist ein Defizit von 760000 Euro vorgesehen. Besser geht es aus Sicht der Mitglieder im Werkausschuss des Kreistags angesichts der Rahmenbedingungen kaum.

Aus diesem Grund war auch keiner der Kommunalpolitiker richtig unzufrieden mit dem Vermögensplan, den Werkleiterin Mathilde Hagl ihnen präsentierte. "Wenn wir fünf bis sechs Jahre zurückschauen, als wir ein Minus von einer Million Euro hatten, dann haben wir schon viel erreicht", fand etwa der Waidhofener Bürgermeister Josef Lechner (CSU), der damit seinen Kollegen aus dem Herzen sprach. Dennoch debattierte das Gremium in seiner Sitzung länger über die eine oder andere Stellschraube - allerdings ohne eine Patentlösung zu finden. "Eigentlich sind viele Leute im Bad", wusste Franz Mehner (FW), der selbst regelmäßig dort zum Schwimmen geht. Gleichzeitig erinnerte der Langenmosener an die bereits erfolgte Anpassung der Öffnungszeiten. "Dadurch kommen auch nicht mehr Leute", sagte er und verwies auch auf die dann gleich wieder steigenden Kosten.

Rund 75000 Euro spülen die Eintrittspreise in die Kassen, dazu kommen 30000 für das Schulschwimmen und 20000 Euro für Vereine und Wasserwacht. "Eine Erhöhung würde sich nicht groß auswirken", meinte der Aresinger Rathauschef Klaus Angermeier (CSU), der ebenfalls um die gute Auslastung des Bades weiß. "Richtig schwimmen kann man da oft ohnehin nicht", berichtete er den Ausschussmitglieder. Ebenso wie Maria Lang (FW) sah er in der Einrichtung aber einen wichtigen Baustein. "Es ist wichtig, dass unsere Kinder schwimmen lernen", betonte die Ehekirchenerin, während Angermeier bat, die Kosten genau im Auge zu behalten. "Denn zu viel darf es nicht werden. " Der immer wieder formulierte Wunsch des Gremiums, die Stadt Schrobenhausen möge das Bad doch übernehmen, ließ die meisten Mitglieder nur noch milde lächeln. "Neuburg bekommt für sein Bad einen schönen Zuschuss", erklärte Lang, die aber ihrer Hoffnung auf ein Engagement der Spargelstadt selbst keine großen Chancen einräumte. "Das passiert nicht", so ihre Einschätzung. Schlechtreden wollten die Ausschussmitglieder die Einrichtung damit aber freilich nicht, wie Martin Wendl (Grüne) betonte. Der Karlskroner bat aber um eine ehrliche Einschätzung der neuen Werkleiterin, die umgehend erklärte, dass das Kreishallenbad eigentlich zu klein sei. "Selbst bei Veranstaltungen passen einfach nicht unbegrenzt Leute rein. " Die 2014 abgeschlossene Sanierung bezeichnete Hagl aber als gelungen, "es ist ein wunderschönes Bad geworden". Nur: Ein Plus ist ihrer Einschätzung nach bei dieser Größe schlichtweg unmöglich. Eine Steigerung der Attraktivität, "also Investieren", wie Landrat von der Grün betonte, ist in den Augen des Ausschusses aber kaum denkbar. "Das Bad ist klein, aber fein", so der FW-Politiker der mit dem Defizit, das der Kreis ausgleichen muss, ebenso wie der Rest des Gremiums notgedrungen leben kann.

Stefan Janda