Schönesberg
Kreis-SPD steht hinter Realschulbau

"Schlechter Politikstil der CSU Werner Widuckel mit 100 Prozent wiedergewählt

17.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:57 Uhr

Dialog zweier Genossen: Werner Widuckel (links) bleibt Kreisvorsitzender, während Michael Kettner Parteifunktionen aufgibt. - Foto: lm

Schönesberg (lm) Es markiert eine Zäsur für die SPD, wenn sich Michael Kettner, der Vierteljahrhundert seiner Partei in vielen Funktionen und Mandaten diente, jetzt als "Elder Statesman" von den letzten Ämtern und Posten zurückzog. Ansonsten herrscht in der Führungsriege der Kreis-SPD Kontinuität.

Die Kreisversammlung wählte am Sonntag Werner Widuckel mit 100 Prozent erneut zum Kreisvorsitzenden. Stellvertreter bleiben Mini Forster-Hüttlinger und Heinz Schafferhans, Hermann Steger und Robert Huber sind Kassier und Schriftführer.

Widuckels Rechenschaftsbericht vermeldete einige Höhepunkte im Vorjahr, darunter als Highlight der Auftritt von Münchens Ex-OB Christian Ude beim Herbstfest. Widuckel zeichnete indes ein eher kritisches und nicht schöngefärbtes Bild der SPD mit ihren rund 270 Mitgliedern auf Kreisebene: "Wir sind in einer existenzbedrohenden Situation." Und: "Wir werden in den nächsten Jahren zu kämpfen haben."

Altersarmut, Wohnungsnot, Gesundheitskosten und prekäre Arbeitswelt - bei all den Themen markiere die SPD die bessere soziale Alternative, bei den Themen Mindestlohn und Mietpreisbremse seien durchaus auch Erfolge zu verzeichnen. Tatsache indes sei, "die soziale Situation ist gespalten wie noch nie." Und beiläufig klingt schon ein Stichwort wie "Reichensteuer" an, denn "wir haben ein Verteilungsproblem in diesem Land."

In der Kreispolitik wisse sich seine Partei nah dran an den Themen, ausdrücklicher Dank gilt den Helferkreisen, "der soziale Friede ist gesichert." Nachdrücklich bekräftigt wurde das klare Ja der SPD zum Realschul-Neubau in Neuburg - auch im aktuellen Kostenrahmen, verbunden mit herber Kritik am "schlechten Politikstil der CSU in diesem Punkt.", In Wíduckels Augen wettere die CSU gegen die hohen Kosten, "hat aber keine Lösung."

Zustimmung kommt von Anton Krammer, Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag: Eine Schule für 600 Kinder für 25 Millionen Euro entspreche nicht dem heutigen Schulkonzept. "Wir bauen die Schule, die Sinn macht." Ins gleiche Horn stößt stellvertretende Landrätin Sabine Schneider: "Wir wollen eine moderne Schule und keine der 60er-Jahre." Es folgt ein Seitenhieb auf die von der Stadt gebaute Schwalbangerschule, die in ihren Augen schon bei der Einweihung wieder zu klein sei. Beim B16-Thema meldet Karl-Heinz Katzki starke Bedenken gegen den durchgängig vierspurigen Ausbau gar bis Donauwörth an, "ich sehe mich da mehr auf der Seite der Naturschützer." Widuckel, dagegen klarer Vier-Spur-Verfechter, kündigt parteiinterne Diskussion an.

Einmütigkeit herrschte bei sämtlichen Wahlrunden, eine Neun war schon das Mindeste, das am Ende jeder Bewerber für ein Amt vorne dran hatte. Dem Parteivorstand gehören ferner Andrea Appel-Fischer, Birgitt Glasenapp, Peter Mießl, Sabine Schneider und Horst Winter an. Robert Huber und Mini Forster-Hüttlinger vertreten die Kreis-SPD auf den Landesparteitagen, Birgitt Glasenapp und Heinz Schafferhans beim Bezirk, Vertreter jeweils Anita Fröde und Denis Postel.