Ingolstadt (DK) "Zu denen geht man doch nur, wenn man sonst kein Geld mehr bekommt". Das habe man ihm über die Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH (BayBG) gesagt, als er Mitte der 90er Jahre Kapital für sein mittelständisches Unternehmen brauchte, so Peter Wiedemann, Geschäftsführer des Neuburger Recyclingunternehmens Wipag Süd GmbH & Co. KG, gestern in Ingolstadt.
Das dürfte ganz nach dem Geschmack von Sonnfried Weber, dem Sprecher der BayBG-Geschäftsführung, gewesen sein. Er legte unter dem Motto "Eigenkapital schafft Freiraum" die Vorteile einer Finanzierung mit Beteiligung – wie etwa durch die BayBG – dar. So würde beispielsweise die Eigenkapitalbasis gestärkt und das Unternehmen erhalte bessere Ratings und damit bessere Kreditkonditionen. Mit der BayBG habe der Unternehmer zudem keine "Heuschrecke" an Bord. Für eine Beteiligung seien der BayBG vor allem eine klare Geschäftsstrategie und Vertrauen in den Unternehmer wichtig, so Weber.
Fördermittel können Mittelständler über die LfA Förderbank Bayern erhalten, wie deren Vorstandsvorsitzender Michael Schneider ausführte. Die LfA-Förderinstrumente kommen aber nur unter bestimmten Bedingungen zum Tragen. So müsse unter anderem ein "Bayerneffekt", das heißt ein unmittelbarer oder mittelbarer Nutzen für Betriebe im Freistaat – etwa hinsichtlich Standortsicherung oder Arbeitsplätzen –, erkennbar sein. Zudem liege ein Schwerpunkt auf dem Mittelstand.
Schneider und Weber erkannten angesichts zahlreicher Angebote ebenso wie Dieter Seehofer, Vorstandsvorsitzender Sparkasse Ingolstadt, und Hermann Lück, Abteilungsleiter Mittelstand beim Bayerischen Wirtschaftsministerium, auf jeden Fall keine generelle Kreditklemme. Allerdings hätten schon einige Branchen und speziell Firmen mit weniger als 20 Mitarbeitern "mit Problemen zu kämpfen", so Lück.
