Roth
Kreative Vorschläge für die Nachbarschaft

Malerhandwerk gibt für Gesellenprüfung die Gestaltung einer Kulturhalle als Thema aus

28.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:53 Uhr
Eine der sogenannten Kojen zeigen die drei jungen Frauen, die sich im Malerhandwerk ausbilden lassen, dem Obermeister Hanno Dietrich bei dessen Besuch. −Foto: Dörr, Kreishandwerkerschaft

Roth - Besser hätte das Thema der praktischen Gesellenprüfung der Maler und Lackierer kaum passen können.

Der fiktive Kundenauftrag - einheitlich für alle Prüflinge in ganz Deutschland - hat sich nämlich um die farbige Gestaltung einer Kulturhalle gedreht. Und so wurden drei Tage lang in direkter Nachbarschaft zur Rother Kulturfabrik die Pinsel geschwungen. Drei weibliche Auszubildende und ihre zehn männlichen Kollegen, darunter ein Teilnehmer aus dem Irak, ein Schüler aus Kurdistan und ein Prüfling aus Äthiopien, versuchten sich an der umfangreichen Aufgabe.

Kreative Maltechniken, eigene Farbmischungen und Vliestapeten kamen ebenso zum Einsatz wie metallisch glänzende Spachteltechniken. Eine große Herausforderung stellte dieses Jahr die Vergrößerung und richtige Übertragung des Logos auf dem Untergrund dar. Innerhalb von 20 Stunden mussten außerdem ein Arbeitsablaufplan und eine schriftliche Begründung der Farbwahl erstellt werden.

Beim Fachgespräch zwischen Prüfern und Prüfling kam es unter anderem auf die Wirkung und Gestaltung der Arbeiten in Bezug auf die Nutzung der Kulturhalle an. Darüber hinaus mussten die Prüflinge sicher über Werkzeug, Material und Arbeitstechniken Rede und Antwort stehen. Der Prüfungsausschuss - er bestand aus Markus Gebert, Malermeister aus Gunzenhausen, Kristian Selle, Geselle aus Hilpoltstein und Anja Lößel, Lehrerin an der Berufsschule - hatte im Anschluss die schwierige Aufgabe, die Arbeiten zu prüfen. Insgesamt neun Teilbereiche mit jeweils maximal 100 Punkten waren zu bewerten.

Die Gesellenprüfung der Maler und Lackierer konnte relativ problemlos mit den nötigen Hygienemaßnahmen durchgeführt werden. Nicht zuletzt aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen Berufsschule und der Farbtechnik-Innung Mittelfranken-Süd, die gemeinsam dieses Jahr neue Arbeitsuntergründe angeschafft hatten, sogenannte Kojen. Der Obermeister Hanno Dietrich überzeugte sich bei seinem Besuch von den sehr guten Bedingungen. Er sprach den angehenden Gesellen Mut zu und wünschte viel Glück bei den Prüfungen und auf dem beruflichen Lebensweg.

HK