Neuburg
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Mit Maske und Abstand: Schulsport unter dem Zeichen der Corona-Pandemie unterliegt besonderen Regeln

13.11.2020 | Stand 13.01.2021, 3:34 Uhr
Kontaktsportarten sind derzeit während der Schulsportstunden nicht vorgesehen. Auch sonst müssen die Fachlehrer einiges beachten, um die Fitness ihrer Schützlinge hochzuhalten. −Foto: Tschapka

Neuburg - Ein oft gehörter Einwand gegen die Schließung von Sporthallen lautet, dass Schulsport schließlich erlaubt sei.

 

Das ist einerseits richtig, andererseits sind die Vorschriften außerordentlich streng. So müssen die Schüler in der Halle ausnahmslos einen Mund-Nasen-Schutz tragen, was die Aktivitäten schon mal ziemlich einschränkt. Zudem hat der Sportlehrer auf genügend Abstand zu achten.

Die Grundlage für Sportstunden unter Corona-Bedingungen bildet der Rahmenhygieneplan von Anfang November, wie Schulamtsdirektorin Ilse Stork ausführt. Kontaktsportarten wie Fußball oder Basketball sind dabei untersagt. Körperkontakt dürfe nicht stattfinden, betont die Schulamtsdirektorin. Wegen der Maskenpflicht sind anstrengende Übungen wie Dauerlauf ebenfalls nicht möglich. An deren Stelle treten zum Beispiel Übungen am Platz. Geräteturnen ist zwar möglich, doch sind Reck, Barren oder Ringe regelmäßig zu desinfizieren und die Schüler müssen sich ebenso regelmäßig die Hände waschen, was die grundsätzliche Frage aufwirft, ob die Lehrer sich dieser Mühe - und dem dennoch damit verbundenen Risiko - unterziehen. Unter diesen Aspekten sei jede Art Sport willkommen, wie Ilse Stork hervorhebt: "Bewegung ist wichtig. "

Die Landesstelle für Schulsport stellt den Pädagogen entsprechende Handreichungen zur Verfügung, die unter dem Motto stehen "Besser so als gar nicht! " Hochintensive Dauerbelastung sei entsprechend zu vermeiden; die Lehrer hätten auf "wohl überlegte Belastungsdosierung" zu achten. Die Belastungen seien "intervallartig beziehungsweise intermittierend" durchzuführen. Die Landesstelle gibt praktische Beispiele, etwa Sprünge für die erste und zweite Jahrgangsstufe betreffend: "Ein-/beidbeinig, vor-/rückwärts, Niedersprünge, Drehsprünge, Seilsprünge, Laufsprünge; Springen in die Weite: Anlauf, einbeiniger Absprung in der Zone, beidbeinige Landung ohne zurückzufallen. " Für die dritte und vierte Klasse biete sich unter anderem an: "Ballführung mit Hand/Fuß, aus dem Stand und in der Bewegung".

Die Maskenpflicht, nicht aber die Abstandsregelung entfällt, wenn der Sportunterricht im Freien abgehalten wird, was sich bei der jetzigen Witterung durchaus anbietet. Das Descates-Gymnasium in Neuburg etwa verlegt sportliche Übungen gerne mal ins Freie, wie Schulleiter Peter Seyberth bestätigt: Da würden beispielsweise Walking-Stöcke ausprobiert. In der Woche vor den Ferien und der Woche danach war die Sporthalle sowieso gesperrt, weil dort die Q12 untergebracht war. Diese Jahrgangsstufe benötigt besondere Vorsichtsmaßnahmen, weil sie auf das Abitur im kommenden Jahr vorbereitet werden soll. Die Q12 werde jetzt aber auf andere Räumlichkeiten verteilt, so dass die Sporthalle nun wieder nutzbar sei, so Seyberth.

Insgesamt ist die Kreativität der Fachlehrer gefragt und die lassen sich wirklich etwas einfallen, wie ein Blick auf die Homepage des Gymnasiums zeigt: Da werden Wanderungen zur "Alten Burg" organisiert oder das Werfen an der Donau mit Steinchen oder mit Papierfliegern geübt. "Hoch im Kurs stehen auch Übungen aus dem Bereich Yoga und der Lifekinetik, die bei schlechtem Wetter auch im Klassenzimmer ausgeführt werden können", heißt es weiter. Die Theorie komme ebenfalls nicht zu kurz; dieses Wissen werde mitunter in Form eines Quiz vermittelt. Und damit sich die Schüler sich zu Hause nicht in "Couch-Potatoes" verwandeln, wird ein "Bewegungstagebuch" geführt, in das die sportlichen Aktivitäten in der Freizeit eingetragen werden können.

DK