Roth
Krankenstand steigt in der Region

Gesundheitsreport der DAK: An jedem Werktag fehlen durchschnittlich vier Prozent der Arbeitnehmer

09.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:20 Uhr

Roth (HK) Der Krankenstand im Landkreis Roth, in der Stadt Schwabach und im Nürnberger Land ist im vergangenen Jahr gestiegen. Das geht aus dem neuen Gesundheitsreport der Krankenkasse DAK hervor. Grundlage des Reports sind die Daten der rund 23 000 DAK-Versicherten in der Region.

Demnach ist der Krankenstand im Landkreis Roth, in der Stadt Schwabach und im Nürnberger Land stärker gestiegen als im Landesschnitt. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte zu (0,2 im Landesdurchschnitt). Mit 4,0 Prozent hatte die Region auch einen höheren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (3,6 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres 2015 von 1000 Arbeitnehmern 40 krankgeschrieben. Die meisten Fehltage in Bayern wurden mit je 4,6 Prozent in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld, die wenigsten mit 2,7 Prozent in Starnberg.

Die aktuelle Analyse der DAK zeigt auch die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen. Die meisten Ausfalltage erfolgten aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen. Diese Diagnose war die Ursache für jeden fünften Fehltag. Der Anstieg in diesem Bereich betrug zehn Prozent. Einen stärkeren Anstieg, nämlich um 26 Prozent, gab es bei den Fehltagen wegen Atemwegserkrankungen wie Erkältungen oder Bronchitis. Sie waren in der Region die zweithäufigste Ausfallursache.

Psychische Leiden wie Depressionen und Angstzustände stehen auf Platz drei im Ranking der wichtigsten Krankheitsarten, wobei die Zahl der Fehltage hier ebenfalls leicht stieg. Dagegen sanken die Ausfalltage aufgrund von Verletzungen um 17 Prozent und stehen jetzt auf dem vierten Platz.

Die DAK untersucht in ihrem diesjährigen Gesundheitsreport schwerpunktmäßig den Unterschied von Frauen und Männern in den Krankheitsprofilen und im Umgang mit Krankschreibungen. Für die Studie wurden die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK in Bayern sowie in unserer Region ausgewertet. Ein Fazit: Frauen in Bayern fehlen häufiger im Job als Männer. Ihr Krankenstand lag im Vorjahr sechs Prozent höher. In der Region betrug der Unterschied dagegen nur ein Prozent.

An Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden die Männer in der Region 27 Prozent häufiger. Bei psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen haben die Frauen in der Region dagegen Prozent mehr Ausfalltage. Bei den Krebsleiden liegen sie mit 143 Prozent deutlich über denen der Männer, was durch das vergleichsweise frühe Auftreten von Brustkrebs bedingt ist.

"Betroffene Frauen stehen oft noch voll im Erwerbsleben", erklärt Jochen Andres von der DAK. Die häufigste Krebserkrankung bei Männern, der Prostatakrebs, trete hingegen erst im höheren Alter auf - meist ab etwa 60 Jahren. "Diese Krebsfälle bei den Männern werden von unserer Statistik, die sich ausschließlich auf Erwerbstätige bezieht, nicht mehr erfasst", so Andres.

Obwohl Frauen den höheren Krankenstand haben, schleppen sie sich sogar noch häufiger als Männer krank zur Arbeit. 65 Prozent der Frauen in Bayern waren 2015 mindestens einmal krank bei der Arbeit, bei den Männern 60 Prozent. Als Hauptgründe gaben Frauen in der Befragung an, dass sie ihre Kollegen nicht hängen lassen wollten (86 Prozent) oder auch ihre Arbeit fertigstellen müssten (67 Prozent).

Wenn ihre Kinder krank sind, melden sich hingegen viele Frauen selbst arbeitsunfähig. Jede dritte Frau in Bayern sagte in der Befragung, dass sie manchmal so vorgehen müsse, weil sie sich nicht anders zu helfen wisse. Bei den Männern sagen das nur zehn Prozent. Demnach tragen Frauen noch immer einen größeren Anteil an der Betreuung kranker Kinder als Männer.