Pfaffenhofen
Krankenhaus in Damaskus braucht weiter Hilfe

20.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:38 Uhr
  −Foto: Don Bosco Schwestern

Pfaffenhofen (PK) Die syrische Bevölkerung leidet seit sieben Jahren unter einem blutigen Krieg.

Dazu kommen die Wirtschaftssanktionen, die dem Land Importe aus dem westlichen Ausland fast unmöglich machen. Das gilt auch für Medizintechnik. Die Leiterin des italienischen Krankenhauses der Don Bosco Schwestern in Damaskus, Schwester Carol Tahhan, hat jetzt den Pfaffenhofener Verein "Freundschaft mit Valjevo" erneut um finanzielle Unterstützung gebeten.

Das Krankenhaus benötigt eine Reihe medizinischer Geräte, Bettwäsche und Kleidung für Patienten. Mit einen Infostand am Samstagvormittag am Hauptplatz und einem Benefiz - Konzert des serbischen Trios "Miss" am Sonntag um 20 Uhr im Rathaussaal, eröffnen die "Freunde von Valjevo" deshalb eine Spendenaktion. Der Eintritt zum Konzert von "Miss", die Stücke von Schubert, Dvorak, Mozart, Offenbach, White, Brahms und Schostakovich spielen werden, ist frei.

Carol Tahhan (kleines Foto) stammt aus Aleppo. Bevor sie sich entschloss, zu den Don Bosco Schwestern zu gehen, hatte sie Chemie studiert. Seit zwei Jahren leitet die energische Ordensfrau deren Krankenhaus in der syrischen Hauptstadt. Mittlerweile, berichtet sie, ist die Situation in Damaskus selbst sicher. Die Bevölkerung könne ohne Angst vor Mörserangriffen und Beschuss auf die Straße und zur Arbeit gehen. Allerdings herrsche bittere Armut und es sei schwierig, Arbeit zu finden. Deshalb möchte sie die benötigte Bettwäsche und Kleidung für Patienten wieder von den Frauen herstellen lassen, die im vergangenen Jahr mit Spendengeldern aus Pfaffenhofen zu Schneiderinnen ausgebildet wurden. Viele Verletzte und Kranke, schreibt sie, seien in den letzten Monaten aus den früher von Aufständischen kontrollierten Gebieten von Daryya, Suweida und Ghouta in das Krankenhaus der Don Bosco Schwestern gekommen. Im Rahmen des Programmes "Offenes Krankenhaus" würden sie kostenlos aufgenommen, behandelt und psychisch wieder aufgebaut. Unter ihnen seien Menschen, die Schreckliches durchgemacht haben und bis auf die Knochen abgemagert sind.

Das Krankenhaus selbst habe größte Probleme, da es an Ärzte und qualifizierten Pflegekräften fehle. Wegen des Krieges hätte ein Großteil von ihnen das Land verlassen. Für die Zurückgebliebenen unter Leitung von Chefarzt Joseph Fares bedeute dies doppelte Arbeit, eine Belastung bis zur Erschöpfung. Zudem mangelt es an medizinischen Geräten. Gehe ein Apparat kaputt, könne man ihn meist nicht mehr reparieren, da Ersatzteile kaum zu bekommen seien und die erforderlichen Techniker schwer zu finden sind. Schwester Tahhan hat dem Pfaffenhofener Verein eine Liste kleinerer medizinischer Geräte (Kardiogramme, Laryngoskope, Oximeter usw. ) gesandt, deren Kauf die "Freunde von Valjevo" über Spenden finanzieren möchten. Gleichzeitig soll das Geld auch für die Herstellung von Bettwäsche und Kleidung für Patienten verwendet werden. Wer diese wichtige humanitäre Hilfe unterstützen möchte, den bittet der Verein um Spenden auf sein Konto bei der Sparkasse Pfaffenhofen, IBAN DE06 7215 1650 0008 0119 91, Stichwort Krankenhaus Damaskus. Foto: Don Bosco Schwestern