Kraftlose Panther ohne Chance

14.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:20 Uhr

Gut abgeschirmt: ERC-Stürmer Bob Wren kommt gegen drei Krefelder nicht zum Erfolg. - Foto: Fishing4

Krefeld (fis) Der ERC Ingolstadt musste den zahlreichen Einsätzen der letzten Wochen in der Deutschen Eishockey-Liga Tribut zollen. Gestern Abend unterlagen die Panther nach einem saft- und kraftlosen Auftritt bei den Krefeld Pinguinen mit 1:2 (0:1, 0:1, 1:0).

"Das war von der ersten bis zur letzten Minute eine peinliche Vorstellung. Keiner hat heute so gekämpft wie das nötig ist. Wir können uns bei unserem Torhüter bedanken, dass wir nicht die Hucke voll bekommen haben", übte Torjäger Thomas Greilinger Kritik. Zunächst tat sich vor beiden Toren herzlich wenig. Umso überraschender gingen die Gastgeber in der sechsten Minute dann in Führung. Vorausgegangen war allerdings ein krasser Fehler von Prestin Ryan, der die Scheibe hinter dem eigenen Tor vertändelte. Boris Blank traf den Puck nicht voll, dennoch brachten die Panther die Scheibe nicht weg. Daniel Pietta reagierte am schnellsten und der ERC-Goalie war geschlagen. Da half Pätzold auch die erstmals benutzte Torhütermaske mit dem ERC-Logo nichts. Bisher trug der Torhüter ja noch die Maske mit dem Logo der Hannover Scorpions.

Die Panther, die wegen Knieproblemen kurzfristig auf Ben Clymer verzichten mussten und dafür Angel Nikolov mit Sportdirektor Jim Boni nachreisen ließen, schienen kurzzeitig geschockt, und nur zwei Minuten später konnte Pätzold reaktionsschnell gegen Herberts Vasiljevs das 2:0 verhindern.

Die Panther agierten danach etwas druckvoller, hatten dann aber Glück, dass Jim Fahey, als er von der Strafbank zurückkam und allein aufs Tor zulief, knapp vorbeizielte. Eine weitere gute Gelegenheit vergab Patrick Hager nach einem Stellungsfehler von Bruno St. Jacques. "Wir sind noch gar nicht im Spiel", kritisierte ERC-Angreifer Michael Waginger in der ersten Drittelpause. "Wir kommen immer einen Schritt zu spät, und unsere Pässe kommen nur selten an."

Auch zu Beginn des zweiten Drittels fehlten bei den Panthern die Frische und die Aggressivität, die sie zuletzt ausgezeichnet hatte. In der 22. Minute klingelte es wieder im ERC-Kasten. Wieder sah die Abwehr nicht gut aus, niemand brachte den Puck aus der Gefahrenzone und ausgerechnet Ex-ERC-Spieler Allan Rourke staubte zum 2:0 ab. Die Panther waren zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl, da Tim Hambly auf der Strafbank saß. Auf Seiten der Gastgeber ließ Charlie Stephens eine weitere Chance ungenutzt, während der ERC Pech hatte, dass Rick Girard in der 32. Minute nur die Latte traf. Die größte Chance zum Anschlusstreffer hatte Wren in der 38. Minute, als er nach Zuspiel von Matt Hussey gleich drei Mal hintereinander am Krefelder Goalie scheiterte. Der ERC war weiterhin kaum wieder zu erkennen, wirkte einfach ausgepowert. "Wir spielen zu oft, die Mannschaft ist platt", wusste Sportdirektor Jim Boni den Grund für den enttäuschenden Auftritt der Panther.

Hoffnung kam noch einmal auf, als sich der Krefelder Roland Verwey wegen eines hohen Stocks gegen Girard eine harte Strafe (fünf Minuten plus Spieldauer) einhandelte. Die Panther begannen das Überzahlspiel schwungvoll und hatten durch Wren, Ryan und Waginger auch gute Gelegenheiten, aber Langkow parierte reaktionsschnell. Danach verfielen die Panther aber wieder in ihren alten Trott, die Krefelder taten sich relativ leicht, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Bis dann aber Langkow ein schwerer Fehler unterlief und Dominic Walsh auf 2:1 verkürzte (57.).

Die Ingolstädter nahmen nun Pätzold vom Eis und wollten mit einem Feldspieler mehr noch die Verlängerung erzwingen. Doch eine echte Chance konnten sie nicht mehr herausspielen.