Pfaffenhofen - Der erste Teil der Kreisliga-Saison 2021/22 ist geschafft: Am Wochenende fand der letzte Spieltag vor der Winterpause statt.
Überraschungen gab es keine, dafür ein Schützenfest und die Wiederauferstehung des ehemaligen Dominators der Liga. Trotz des 1:0-Siegs zum Abschluss überwintert der TSV Gaimersheim aber auf dem zweiten Platz, weil auch Spitzenreiter Fatih Ingolstadt gewann.
? FC Hitzhofen-Oberzell - FC Fatih Ingolstadt 1:2 (1:1): Es war ein hartes Stück Arbeit, aber letztlich hat Spitzenreiter Fatih Ingolstadt auch den FC Hitzhofen-Oberzell bezwungen. "Wir wussten, dass Hitzhofen tief stehen und auf Konter lauern wird. Es war bis zum Schluss ein spannendes Spiel, auch Hitzhofen hatte im zweiten Durchgang gute Möglichkeiten", gab Trainer Serkan Demir zu. Der Treffer von Aycan Korkmaz entschied die Partie aber schließlich zugunsten der Gäste (80.). "Wir hatten viel mehr vom Spiel und haben verdient gewonnen", resümierte Demir. In Halbzeit eins hatte zunächst Erdogan Nasufaj den Aufsteiger in Führung gebracht (20.), Christian Redl besorgte den Ausgleich für Hitzhofen (24.). Der Treffer sollte aber nicht reichen für etwas Zählbares. "Wir haben es heute gegen die momentan beste Mannschaft der Liga nicht geschafft, den durchaus möglichen Punkt nach Hause zu bringen. Dennoch haben wir den Spitzenreiter mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung zur Verzweiflung gebracht", meinte FCH-Coach Michael Olah. Er richtete den Blick aber sogleich auf den Jahresabschluss gegen den FC Sandersdorf am kommenden Sonntag: "Letztendlich wird uns diese Niederlage nicht umwerfen. Wir werden in Sandersdorf nochmal einen Dreier holen, davon bin ich aufgrund der momentanen Mannschaftsleistung zu hundert Prozent überzeugt. "
? TSV Gaimersheim - SV Karlshuld 1:0 (1:0): Nach einem Durchhänger zuletzt hat Gaimersheim zum Abschluss des Fußball-Jahres noch einmal einen wichtigen Sieg eingefahren. "Endlich haben wir wieder zu Null gespielt und den wichtigen Dreier gegen kämpfende Karlshulder geholt. Leider haben wir es verpasst, bei unseren unzähligen Chancen das 2:0 zu machen", meinte Gaimersheims Coach Manfred Kroll. So blieb es bis zum Schluss spannend, letztendlich reichte aber der Treffer von Glerdis Ahmeti zum Sieg (31.). "Meine Team hat eine Riesenrunde 2021 gespielt. Ich bin stolz auf die Jungs", lobte Kroll - auch wenn es am Ende nur zu Platz zwei hinter Aufsteiger FC Fatih Ingolstadt reichte. Der SV Karlshuld hat ganz andere Probleme: Die Mannschaft von Trainer Thomas Schmalzl steht weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz, punktgleich mit Schlusslicht Grün-Weiß Ingolstadt. "Heute wäre ein Punkt mehr als verdient gewesen. Wir hatten unsere Möglichkeiten und hätten locker ein oder zwei Tore machen können. Aber im Endeffekt sind wir wieder mal an unserer schwachen Chancenverwertung gescheitert", haderte Schmalzl. Elf Treffer in 16 Spielen sind ein klares Zeugnis. "Wenn du was holen willst, brauchst du Tore. Die haben wir nicht gemacht. " Trotzdem blickt Schmalzl optimistisch auf das neue Jahr: "Wir sind nicht so weit weg, man kann noch ein bisschen was reparieren. "
? FC GW Ingolstadt - DJK Ingolstadt 0:8 (0:2): So ein 8:0 kann manchmal schnell erklärt sein. In den Worten von DJK-Coach Michael Dittenhauser klingt das etwa so: "Wir waren ihnen von Anfang an überlegen, Grün-Weiß hat nie etwas dagegensetzen können. Das Ergebnis geht völlig in Ordnung. " Obwohl die beiden Teams vor dem Spiel in der Tabelle nur fünf Plätze auseinanderlagen, zeigte sich ein Klassenunterschied. Schon früh ging der Torreigen los: Michael Niedermeir (13.) und Fabian Kuppe (23.) sorgten dafür, dass die DJK schon Mitte der ersten Hälfte einen komfortablen 2:0-Vorsprung hatte. Bis zum nächsten Treffer dauerte es dann allerdings ein wenig. "Wir haben es versäumt, schon in der ersten Halbzeit das Ergebnis klar zu gestalten. In der zweiten Hälfte haben wir dann nochmal richtig Gas gegeben", meinte Dittenhauser. Mit Erfolg: Florian Dormeier vom Elfmeterpunkt (48.), dreimal Tom Staudenmeyer (52./59. Elfmeter/79.), Bastian Wagner (73.) und Michael Anspann (78.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. Es war der höchste Sieg eines Teams in der diesjährigen Kreisliga-Saison. "Das war heute sehr einfach für uns. Wir haben es aber auch sehr gut umgesetzt", sagte Dittenhauser. Für Grün-Weiß wurde das letzte Spiel des Jahres dagegen zum Fiasko: Neben den acht Gegentoren kassierte Ibrahim Demirtas auch noch die Gelb-Rote Karte (55.). Für Fatih Topcu war es die letzte Partie in seiner Doppelfunktion als Abteilungsleiter und Trainer. Er gibt beide Positionen auf. "Es ist Zeit, dass ein neuer Schwung kommt", verkündete Topcu. Noch steht nicht fest, wer die beiden Aufgaben übernehmen wird.
? TSV Oberhaunstadt - FC Sandersdorf 3:1 (0:1): Eine gute Halbzeit war am Ende zu wenig: Der FC Sandersdorf geht nach dem 1:3 beim TSV Oberhaun-stadt auf einem Abstiegsrelegationsplatz in die Winterpause. "Das ist sehr schade. Wir haben in der ersten Halbzeit viel richtig gemacht, standen kompakt und haben auch einige Nadelstiche setzen können", meinte Sandersdorfs Spielertrainer Patrick Mack. Einer dieser schnellen Gegenstöße führte Mitte der ersten Halbzeit zum 1:0 durch Stefan Kuttenberger (28.). Doch ein Fußballspiel dauert eben nicht 45, sondern 90 Minuten. "In der zweiten Halbzeit hat Oberhaunstadt mehr gedrückt und das Spiel kontrolliert. Bei uns haben die Kräfte nachgelassen, wir sind immer seltener hinten rausgekommen", erklärte Mack. Zunächst besorgte Hasan Ergezer den verdienten Ausgleich (58.), ehe Dominik Obeth (75.) und Tobias Welsch mit einem Doppelschlag das Spiel noch zugunsten des TSV drehten. "Aufgrund unseres Verletzungspechs, das auch noch Auswirkungen auf die Rückrunde hat, ist es super, mit sechs ungeschlagenen Spielen in die Winterpause zu gehen", sagte Oberhaunstadts Sportlicher Leiter Stefan Schaller. Vier dieser sechs Spiele haben die Hausherren zudem gewonnen, sodass der TSV auf Platz sechs steht. Das Thema Abstiegskampf dürfte somit abgehakt sein. Für Sandersdorf geht es dagegen noch weiter: Am kommenden Sonntag steht das Nachholspiel gegen den FC Hitzhofen-Oberzell an (14 Uhr). Sehr zur Überraschung von FCS-Trainer Mack: "Es wundert mich ehrlich gesagt sehr, dass unser Spiel terminiert und alle anderen auf nächstes Jahr gelegt wurden. "
? TSV Hohenwart - TSV Baar-Ebenhausen 2:2 (1:1): Trotz zweimaliger Führung hat es der TSV Baar-Ebenhausen nicht geschafft, vor der Winterpause den Befreiungsschlag zu landen. "Es war durchwachsen, wie schon die ganze Saison über. Wir führen zweimal und kassieren dann leichtfertig zwei Gegentore. Das darf niemals passieren", haderte Baar-Ebenhausens Coach Christian Reindl. Immer wenn die Gäste in Führung gingen, hatte Hohenwart sofort eine Antwort parat: Zunächst brachte ein Eigentor von Tobias Widhopf das 1:0 für die Gäste (35.). Acht Minuten später glich Tobias Prückl aus. Dasselbe Bild in Durchgang zwei, als zunächst Patrick Busche die erneute Gäste-Führung besorgte (76./Elfmeter), ehe Daniel Liebhardt schließlich zum 2:2-Endstand traf (78.). Hohenwarts Trainer Markus Kurzhals konnte mit dem Remis gut leben: "Es ging von Anfang an richtig zur Sache, so wie man sich ein Derby vorstellt. Beide Teams hatten viele Chancen, das Unentschieden ist in Ordnung. " Sein Team geht nun mit sieben Punkten Rückstand auf Platz zwei als Vierter in die Winterpause. "Im Frühjahr greifen wir wieder voll an", kündigte Kurzhals an. Bei Baar-Ebenhausen geht der Blick dagegen nach unten, nur drei Zähler beträgt der Vorsprung auf einen Relegationsplatz. "Jetzt schnaufen wir durch und dann holen wir uns die fehlenden Punkte in der Rückrunde", zeigte sich Reindl kämpferisch.
? Türkisch SV Ingolstadt - FC Gerolfing 0:2 (0:2): Zum Jahresabschluss mit einem beeindruckenden Schlussspurt hat der FC Gerolfing auch noch Abstiegskandidat Türkisch SV Ingolstadt besiegt. 2:0 stand es am Ende, es war bereits das siebte Zu-Null-Spiel in Serie. "Wir standen sicher, haben zwei Tore gemacht und absolut verdient gewonnen. Es hätte auch viel höher ausfallen dürfen", meinte FCG-Coach Den Lovric. Seine Mannschaft beendet das Jahr damit auf Platz drei, fünf Punkte hinter dem TSV Gaimersheim. "Wir gehen mit einer guten Ausgangsposition in die Winterpause", meint Lovric. Anastasios Porfyriadis brachte die Gäste nach einem Konter in Führung, während die Abwehr der Hausherren auf Abseits spekulierte (15.). Das zweite Tor fiel nach einem Standard, Niklas Nissl köpfte aus kurzer Distanz ein (27.). Während die Gerolfinger nun also ruhige Weihnachten feiern können, brennt beim Bezirksliga-Absteiger Türkisch SV Ingolstadt der Baum. Zwölf Punkte aus 16 Spielen, dazu nur elf erzielte Treffer - es braucht eine gewaltige Kraftanstrengung, damit die Mannschaft von Trainer Günay Gürses nicht direkt in die Kreisklasse durchgereicht wird. Auch am Sonntag wurde die fehlende individuelle Klasse wieder sichtbar: "Gerolfing war im Umschaltspiel viel besser als wir. Wir schaffen es nicht, die individuellen Fehler abzustellen", kritisierte Gürses.
PK
Julian Meier
