Korntal
Kontec leidet unter Altlasten

Entwicklungsfirma beantragt Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung

18.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Korntal/Münchingen (DK) Mehrere Gesellschaften des Entwicklungsdienstleisters Koná †tec sind insolvent. Einer Adhoc-Mitteilung der Obergesellschaft Twintec AG zufolge hat die Kontec GmbH in Korntal-Münchingen bereits am Montag beim Amtsgericht Ludwigsburg die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragt.

Dies gelte ebenso für die Tochterfirmen Kontec Unternehmensbeteiligungs GmbH sowie deren Töchter Kontec Engineering Stuttgart GmbH und Kontec Service Solutions GmbH. Für die beiden letztgenannten Gesellschaften wurde gleichzeitig die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens beantragt. Twintec zufolge wurde den Anträgen bereits stattgegeben. Zum Sachwalter bestellt wurde Martin Mucha von der Stuttgarter Kanzlei Grub Brugger.

Die Kontec-Gruppe gehört über TwintecBaumot (TBG) zur Twintec AG. Kontec mit insgesamt 280 Beschäftigten entwickelt und testet unter anderem Abgasnachbehandlungssysteme für Autohersteller wie VW, Audi, MAN oder BMW. Die Gruppe ist an 13 Standorten tätig, so etwa auch in Ingolstadt und Neckarsulm.

Twintec in Königswinter begründete den Gang von Kontec zum Insolvenzgericht mit zuletzt stockenden Gesprächen mit Gläubigern. Die Probleme der 2015 von Twintec übernommenen Firmengruppe beruhen großenteils auf Altlasten wie etwa früheren Investitionen in Abgasprüfstände.

Spätestens mit der Diesel-Affäre bei VW hat sich jedoch der Markt radikal verändert - hin zu elektrischen Antrieben und autonomem Fahren. Kontec ist zwar dabei, diesen Schwenk ebenfalls zu vollziehen. Mit den Insolvenz- und Schutzschirmverfahren soll aber sichergestellt werden, dass die Restrukturierung erfolgreich und rasch beendet werden kann.