Hilpoltstein (mmr) "Weg von der heimischen Suppenschüssel - hin zur Gemeinschaft mit anderen." Mit diesem plakativen Spruch umschreibt Monika Bergauer die jüngste Aktion des Seniorenbeirats Hilpoltstein. Bergauer will einmal im Monat ältere und auch jüngere Mitbürger, ob Ehepaare oder Alleinstehende, ob einsam oder nicht, zum gemeinsamen Mittagessen ins Hofmeierhaus holen. "Wir starten einfach mal was Neues!", kündigt die Vorsitzende des Seniorenbeirats an.
Im Mittelpunkt steht die Geselligkeit. "Wir essen gemeinsam, tauschen uns aus, unterhalten uns und der Seniorenbeirat kann bei dieser Gelegenheit sogar noch interessante Informationen weitergeben oder als Ansprechpartner da sein", zählt Bergauer die Vorteile auf.
Einzige Bedingung für die Teilnahme ist eine vorherige und auch verbindliche Anmeldung. Diese nimmt Monika Bergauer unter ihrer privaten Telefonnummer (0 91 74) 39 30 jeweils bis zwei Tage vor dem Essen entgegen. Als erster Termin ist der Mittwoch, 8. März, geplant, also können sich Interessierte bis zum Montag, 6. März, anmelden.
Andere Städte und Kommunen hätten den Mittagstisch bereits erfolgreich umgesetzt, erklärt Bergauer. Nach einem Aufruf der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen und deren Vorsitzenden Franz Müntefering zum geselligen Mittagstisch habe Georgensgmünd im Landkreis den Vorreiter gespielt.
Mit Erfolg, wie Bergauer berichtet. In Hilpoltstein habe man den Pächterwechsel im Hofmeierhaus abgewartet und dann den neuen Wirt Christian Freytag ins Boot geholt. Der war gleich mit von der Partie, obwohl er betont, dass er daran nichts verdiene. "Natürlich ist es Werbung für mich, aber es bleibt ein Nullsummenspiel." Aber er sei nicht nur Gastronom, um Geld zu verdienen, sondern auch, um Gäste zu bewirten. Der Preis für ein Mittagsmenü mit Vorspeise, Hauptgericht, Dessert sowie einem alkoholfreien Getränk beträgt 7,50 Euro. Dafür stellt Christian Freytag die Speisenfolge bereit und Ehrenamtliche kassieren servieren und räumen wieder ab. Nur so sei diese Kalkulation möglich. "Für den Mittagstisch haben wir einen Stamm von etwa zwölf Ehrenamtlichen gewonnen, die nicht nur aus dem Seniorenbeirat kommen", berichtet Bergauer stolz. Sie rechnet zwar mit Interesse, aber auch mit einer gewissen Anlaufzeit, denn solch ein Angebot müsse sich durch Mund-zu-Mund-Propaganda erst einmal herumsprechen.
Das Mittagessen im Hofmeierhaus soll wie in einer Familie eingenommen werden, stellt sich Bergauer vor. Man trifft sich um zwölf und gegessen wird erst, wenn jeder seinen Teller vor sich stehen hat. Es soll kein Kommen und Gehen herrschen wie bei einem normalen Restaurantbetrieb, "sondern wie bei einer Familienfeier in einer Gaststätte." Um niemanden auszugrenzen, könne man sogar über einen Fahrdienst nachdenken, aber das orientiere sich am Bedarf, erklärt Monika Bergauer. "Wir sind jedenfalls frohen Mutes und voller Elan."
